Akkus
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Letzte Überarbeitung: 03.06.2013

 
Während die guten alten analogen Kameras durchweg teure Spezialbatterien benötigten, arbeiten alle Digitalkameras mit wieder aufladbaren Akkus. Dafür gibt es einen Grund: Der größte Stromfresser ist nämlich der Monitor!

Und hier gleich ein Hinweis, der für fast alle Kameras gilt:
Sobald Kameras ohne Akkus sind, saugen sie die Pufferbatterie leer und "vergessen" dann das Datum und die Uhrzeit, sowie alle Änderungen des Menüs. Deshalb sollte die Kamera nie lange ohne Akku sein! Ersatzakkus sollten unbedingt eingelegt werden, wenn Akkus in einem Ladegerät aufgeladen werden. Wenn kein Ersatz-Akku zur Verfügung steht, sollten Spezial-Akkus möglichst in der Kamera aufgeladen werden,

Standard-Akkus
Unproblematisch sind Kameras, die mit handelsüblichen (Nickel-Metall-Hydrid) AA-Akkus arbeiten. Die gibt es inzwischen sogar mit 2700 mAh (bei 4 Stück also eine Kapazität von 4 x 1,2 x 2700 = 12,96 Wh).
Notfalls tun es dann auch mal normale Batterien von der nächsten Tankstelle, die sogar eine noch höhere Kapazität haben (Bis zu 4 x 1,5 x 2900 = 17,40 Wh)
Ein Ladegerät für Mignon-Akkus haben viele bereits! Allerdings sollte das unbedingt ein hochwertiges Gerät sein, das vorab eine geregelte Entladung ermöglicht und dann alle eingelegten Akkus einzeln überwacht und ggf. den Ladevorgang individuell beendet. Test des Ladegerätes: Volle Akkus einlegen! Ladegerät muss nach kurzer Zeit abschalten und die Akkus dürfen dann nicht mehr als 50° heiß sein!

Wer möglichst lange Freude an seinen Akkus haben möchte, sollte mindestens alle 3 Monate seine Akkus entladen und wieder aufladen. Egal, ob sie benutzt wurden oder nicht! Im Gegensatz zu den Li.-Ionen-Spezial-Akkus können durch diese Prozedur sogar altersschwache AA-Akkus wiederbelebt und der Memory-Effekt reduziert werden! Der ist zwar nicht so stark wie bei NiCd-Akkus, aber er ist vorhanden!
Vergessene AA-Akkus habe ich durch mehrmaliges Entladen und Laden schon einmal wieder zum Leben erweckt. Zuerst meldeten sie schon nach wenigen Minuten "voll", nach dem dritten Zyklus dauerte das Laden so lange wie in besten Zeiten. Optimal hierfür ist z.B. das Voltcraft Ladegerät APC-1L (Conrad; ca. 25.- Euro). Da gibt es einen "Refresh-Modus", bei dem diese Prozedur vollautomatisch abläuft. Es gibt auch einen Testmodus, bei dem der betr. Akku geladen und dann durch vollständiges Entladen die tatsächliche Kapazität ermittelt wird.

Und noch zwei Hinweise:

  • Niemals unterschiedliche Akkus (Alter, Hersteller, Innenwiderstand  ...) in der Kamera verwenden!
  • Die Kontakte an den Akkus, dem Ladegerät und in der Kamera regelmäßig auf Korrosion überprüfen und ggf. säubern. Optimal ist hierbei ein Pinsel aus Glasfasern (Tuscheradierer)

Wichtige Ergänzung!
Wie bereits in meiner "Aktuell"-Meldung vom 6.7.06 erwähnt, gibt es inzwischen Akkus, die selbst nach einem Jahr noch 85% der Kapazität haben. Normale Akkus haben schon nach wenigen Tagen Lagerung nicht mehr die volle Kapazität und sind manchmal schon nach 3 Monaten Lagerung leer.
Die "eneloop"-AA-Akkus haben 2550 mAh Kapazität. AAA-Akkus haben 950 mAh.


Spezial-Akkus
Selbst viele große Kameras haben (Li.-Ionen)-Spezial-Akkus, die ein Spezial-Ladegerät erfordern. Das wäre alles nicht so schlimm, wenn man nicht bei längeren "Fotosessions" sicherheitshalber immer einen (Spezial)-Reserve-Akku dabei haben müsste, da Batterien von der nächsten Tankstelle nicht helfen. Ersatzakkus sind außerdem bei einem späteren Kamerawechsel rausgeschmissenes Geld!
Und die 2700 mAh (bzw. 12,96 Wh) von 4 AA-Akkus bietet kein Spezial-Akku!

Die kleinen "Hemdentaschen-Kameras" haben ausnahmslos Spezial-Akkus, da AA-Akkus dafür zu groß und schwer sind!
Es lohnt sich auch ein Blick auf die Kapazität des Spezial-Akkus der ausgewählten Kamera. Während z.B. die alte Fuji F10 und die aktuelle Casio FH100 jeweils Akkus mit 1950 mAh haben, was für mind. 500 Fotos reicht, haben andere z.T. nur solche mit 400 mAh, was einen teuren Ersatzakku zwingend erforderlich macht. (sh. "Akku-Kapazität" weiter unten)
Aber vielleicht reichen zukünftig ja auch die kleinen AAA-Akkus? Kompaktkameras begnügen sich ja inzwischen auch mit 2 anstelle von 4 AA-Akkus!

Ein Vorteil der Spezial-Akkus sollte aber nicht unerwähnt bleiben: Sie erfordern nicht so viel "Akkupflege" wie die bisherigen Standard-Akkus. Auch nach einigen Monaten Verbannung im Schrank zeigt eine Kamera mit Spezial-Akku keine nennenswerten Kapazitätsverluste ... ebenso wie die neuen Standard-Akkus.

 



Halbvolle Spezial-Akkus nachladen?

Bei Standard-Akkus stellt sich diese Frage nicht, da Reserve-Akkus zur "Grundausstattung" einer entspr. Kamera gehören und ggf. einspringen können..

Anders sieht das bei Spezial-Akkus (Li.-Ion) aus, von denen man häufig keinen zweiten hat. Man darf sie aber getrost "nachladen", da sie keinerlei Memory-Effekt aufweisen. Allerdings sollte man das aber auch nicht jeden Tag wegen zwei neuen Fotos tun.
Das vollständige Entladen vor dem Laden hat übrigens (im Gegensatz zu Standard-Akkus) keinen Einfluss auf die Lebensdauer, sondern dient nur zur Justierung der Ladungsanzeige! Wer Wert auf diese Anzeige legt, sollte nach ca. 30 Nachladevorgängen eine Vollentladung vorsehen. Andererseits vertragen Spezial-Akkus nur ca. 500 Vollentladungen.

Von der Anschaffung eines (sündhaft teuren) Zweit-Akkus rate ich ab, wenn die Kamera problemlos eine "Fotosession" durchsteht. Li.-Ion-Akkus haben nämlich nur eine begrenzte Lebensdauer, gezählt vom Herstellungsdatum! Die Lebensdauer kann lediglich durch kühle Lagerung verlängert werden.
Einen zweiten Akku sollte ich mir deshalb besser erst später kaufen, wenn der erste am Ende seiner Lebensdauer angekommen ist und er auch nach dem Aufladen schon nach wenigen Fotos schlapp macht. Das kann schon nach drei Jahren der Fall sein und dann wäre auch mein teurer Zweit-Akku am Ende seiner Lebensdauer!

Gute Batterien haben übrigens eine Lebensdauer von 15 Jahren!


Billig-Akkus von eBay?

Immer wenn ich eine Kamera lobe, weil sie mit den preiswerten Standard-Akkus arbeitet, dann erhalte ich von einigen Lesern den Hinweis, dass Spezial-Akkus bei eBay doch ganz billig zu kaufen seien. Zugegeben: die Kamera funktioniert auch damit (zunächst) problemlos und die Bilder werden auch nicht schlechter!
Neutrale Tests ergeben aber meist, dass diese Billig-Akkus nichts taugen.
Außerdem: Finger weg von gebrauchten Akkus, die nicht regelmäßig geladen wurden und deren Lebensdauer möglicherweise schon fast abgelaufen ist!


Akku-Kapazität
Wie lange eine Kamera mit einer Akkuladung auskommt, hängt von ihrem Stromhunger und den mAh des Akkus ab. Wenn er z.B. 1000 mAh hat, dann kann er 1 Sunde lang 1000 mA abgeben. Wenn die Kamera mit 200 mA zufrieden ist, dann hält sie 5 Stunden durch.
Da man den Strombedarf einer Kamera ja nicht kennt, kann man auch nicht aus den mAh des Akkus auf sein Durchhaltevermögen schließen. Aber ein Hinweis ist es schon, wenn der Akku der Sony T7 nur 400 mAh; der Ixus-Akku 760 mAh und der Akku der F10 1950 (!) mAh hat.
Der Akku der SLR 350D hat zwar weniger als 700 mAh, wird aber auch nicht so stark gefordert, da der Monitor nur zur nachträglichen Bildbetrachtung dient.


Akku nie vollständig entleeren!
Völlige Entleerung bedeutet den Tod für jeden Akku.
Das kann beim normalen Betrieb allerdings nicht passieren, da die Kamera automatisch rechtzeitig abschaltet. Aber dann müssen die Akkus umgehend aufgeladen werden!

Anders sieht das aber bei länger unbenutzten Akkus aus!
Standard-Akkus entladen sich rel. schnell selbst und sollten - um eine Totalentladung zu vermeiden - alle drei Monate geregelt Ent- und Aufgeladen werden. Dadurch werden sie "verjüngt".
Obwohl sich Spezial-Akkus nicht so schnell selbst entladen, sollten sie möglichst voll geladen sein, wenn sie mehrere Wochen nicht benutzt werden sollen. Sie werden am besten (gut verpackt) im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert. Das verlängert ihre Lebensdauer erheblich.
 

Sehr empfehlenswerte Website zu diesem Thema:
http://www.batteryuniversity.com/parttwo-german.htm

 


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Letzte Überarbeitung: 18.01.2013