Schärfen von Digital-Bildern
 
Da viele Amateure eine "knackige" Schärfe lieben, neigen leider viele Kameras zur Überschärfung.
Eine nachträgliche Schärfung kann sehr viel besser dosiert werden.

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Schärfung in der Kamera

Eine (dezente!) Schärfung schon in der Kamera ist zwar besser als eine nachträgliche, da sie vor der Speicherung als jpg-Datei geschieht. Aber Vorsicht! Eine Überschärfung kann nicht wieder rückgängig gemacht werden! Und manche Kameras überschärfen bereits bei der Einstellung "normal"!
Besonders die pixelschwachen Kameras versuchen, durch diese Methode Schärfe vorzugaukeln.

Ohne Schärfung wirken Digitalfotos wie "normale" Fotos, die ja auch nicht geschärft werden. Eine gewisse "Unschärfe" (weichere Übergänge) wirkt natürlicher als "knackige" Schärfe, besonders bei Personen-Aufnahmen und Portraits!
Außerdem wirken die Fotos etwas "weicher". Durch eine Schärfung wird nämlich zusätzlich der Bildkontrast deutlich erhöht!
 

Wenn die Kamera die Vorgabe der Schärfung erlaubt, sollte man die Einstellung "hart" unbedingt vermeiden.

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Beispiel eines "überschärften" Bildes

Hier ein Ausschnitt aus einem Foto, das am 1.1.2005 mit einem UMTS-Handy (Sharp 902; 2MP) aufgenommen wurde.
Es wird "überschärft", wenn die Maus darüber hinweg bewegt wird.
(Den gleichen Effekt zeigt übrigens Photoshop, wenn man bei "unscharf maskieren" auf den kleinen Bildausschnitt klickt und die Maustaste festhält.)

Achte mal darauf, wie die Zweige im Hintergrund und die Reißverschlüsse zu "leuchten" beginnen!
Ursache sind die "weiße Schatten" die durch Überschärfung an allen kontrastreichen Kanten  entstehen. Sie entlarven dann das Foto eindeutig als Digitalbild!

Hier habe ich allerdings etwas übertrieben. Sonst würde der Unterschied einem ungeübten Betrachter gar nicht auffallen!
Besonders der direkte Vergleich zeigt das Problem einer Überschärfung ganz deutlich!

Vielleicht schärft dieses Bild auch den Blick für Digitalbilder, die bereits in der Kamera überschärft wurden. (Die obige Handy-Kamera gehört übrigens auch dazu!) 

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Nachträglich schärfen

Das nachträgliche Schärfen von Digitalbildern kann natürlich aus einem völlig unscharfen Foto kein gestochen scharfes zaubern! Aber eine Verbesserung ist durchaus möglich (→ Beispiel).

Bei Photoshop wählt man dazu "Filter/Scharfzeichnungsfilter/unscharf maskieren" : Stärke = 50%; Schwellenwert = 0 ; für "Radius" sollte man Werte zwischen 0,2 und 0,8 durchprobieren. Man merkt dann sehr schnell, wenn man den Bogen überspannt hat! Im Zweifel lieber etwas weniger schärfen!
Wichtig: beim Ausprobieren unbedingt "100%-Darstellung" der Fotos wählen!

Bei "Scharfzeichnen" hat man nicht so viele Einflussmöglichkeiten. Bei "Konturen scharfzeichnen" ergeben sich häufig "weiße Schatten".

Auch mit dem kostenlosen IrfanView ist eine Schärfung kein Problem.

Ich verwende übrigens noch einen ganz einfachen "Trick", um schärfere Bilder zu erreichen! Ich verkleinere meine Bilder nach der Bearbeitung auf die optimale Bildgröße. Diese verkleinerten Bilder sind dann bei 1:1 Betrachtung schärfer als vorher.
Nach dem Herunterrechnen auf ein kleineres Bildformat ist übrigens auch bei guten Bildern ein geringes Schärfen zweckmäßig ... wenn die Fotos nicht schon vorher in der Kamera überschärft wurden!


Überschärfung erkennen

Wer erst einmal einen Blick für überschärfte Bilder entwickelt hat, der wird z.B. in Tageszeitungen täglich abschreckende Beispiele entdecken. Hier ein Bild von Erich Klemm (HAZ vom 24.07.2004)

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Letzte Überarbeitung:
20.02.2008