Zusatzblitzgerät |
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Letzte Überarbeitung: 07.08.2013 |
Welche Vorteile hat ein Zusatzblitzgerät? In der "guten alten Zeit" musste man
immer ein Blitzgerät zu seiner Kamera kaufen, heute ist es bereits
eingebaut. Es ist aber meist nur ein Notbehelf. Was
will man schon bei
Leitzahl
7 erwarten? Bei Tele (Blende 4,9) und 100 ASA ist dann bereits
bei 1,4 Meter Schluss! Es gibt aber noch viele weitere Gründe für ein Zusatzblitzgerät! |
Der eingebaute Blitz ist bei Sonnenschein nicht in der Lage,
Schattenbereiche in 5 Meter Entfernung aufzuhellen. Dazu benötigt man
ein Blitzlichtgerät mit einer hohen Leitzahl.
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Häufig
reichen selbst 10 cm Abstand des Blitzes vom Objektiv nicht aus, um
rote Augen sicher zu vermeiden! Da hilft eine sog. "Blitzschiene".
Außerdem lässt sich diese Kombination sehr sicher halten, die Aufnahmen
wirken sehr viel plastischer und Reflexe auf spiegelnden Flächen werden
vermieden. |
Bei extremen Nahaufnahmen ergibt sich häufig ein Beleuchtungsproblem.
Der eingebaute Kamera-Blitz kann dann auch nicht helfen. Aber ein Zusatzblitz kann so positioniert und in der
Helligkeit angepasst werden, dass das Motiv optimal beleuchtet wird. |
Serienfotos Der eingebaute Blitz ist
rel. schwach und benötigt seine ganze Kraft für das erste Bild von
Serienbildern. Bis zur zweiten Aufnahme ist dann nicht mehr genügend
Zeit, sich zu erholen. Da hilft nur ein entsprechen leistungsstarker
Zusatzblitz. |
Rauschen reduzieren
Reicht der eingebaute Blitz
nicht aus, um auch die weiter entfernte Personen gut auszuleuchten, dann ist
bei denen selbst bei 100 ISO Rauschen unvermeidlich. Ein starker Zusatzblitz kann
das verhindern. |
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"Entfesselter" Blitz
Die verblüffendste Wirkung eines Zusatzblitzes ist aber sein Einsatz als
"entfesselter" Blitz. Dazu wird er im deutlichen Abstand von der Kamera
positioniert und sorgt so für sehr plastische Fotos. Seit einiger Zeit
mache ich alle Blitzaufnahmen mit dieser Methode. Der Zusatzblitz kann er z.B. auf einem Stativ schräg hinter dem Motiv stehen und so eine sehr plastische Ausleuchtung ermöglichen. Der Kamerablitz sorgt hierbei für eine Aufhellung der Schatten. Die evtl. auftretenden roten Augen müssen dann nachträglich beseitigt werden ... was mit dem richtigen Programm kein Problem ist! Erstaunlich, wie gut die Automatiken von Kamera und Blitz für eine sinnvolle Dosierung der beiden Blitze sorgen, wenn beide auf gleiche ASA- und Blendenwerte eingestellt sind! |
Bei diesem Bild leuchtete der Zusatzblitz
auf einem Stativ von rechts oben und bewirkte eine sehr plastische Darstellung. |
Das sehr überzeugendes Beispiel ist das folgende Bild. An der Kamera war der Zusatzblitz befestigt und beleuchtete (zusätzlich zum Kamerablitz) die vorderen Personen. Ein zweiter (starker) Zusatzblitz stand auf einem Stativ auf der Bühne (rechts). Da der Vorblitz zu schwach war, ihn auszulösen, wurde ein Sensor ohne Vorblitzberücksichtigung verwendet, der auf den starken Hauptblitz (von Kamera und Zusatzblitz) reagierte. Das Ergebnis ist ein extrem plastisches Foto, das allein mit einem an der Kamera befestigten Blitz nie erreicht werden könnte. Details sh. unten. |
Aufnahme: Blitz: Metz 28 CS-2 und
Metz 32 CT2 mit FL8 (Stufe 1); Kamera: Fuji F6500
Verbindung von Kamera und "entfesselter" Blitz
Problemlos sind natürlich Kameras mit Blitzschuh in Kombination mit
einem entsprechenden Systemblitzgerät und langem Verbindungskabel. Aber
solche Blitzgeräte sind relativ teuer. Bei Kameras mit Blitzschuh reicht aber auch ein altes Automatik-Blitzgerät (mit "Arbeitsblende"). Aber Vorsicht: Manche primitive Uralt-Blitzgeräte arbeiten mit einer hohen Triggerspannung, die die Kamera-Elektronik beschädigen kann. Liste sicherer Blitzgeräte unter: www.botzilla.com/photo/strobeVolts.html In beiden Fällen ist der Abstand aber durch
die Kabellänge begrenzt. Optimal ist da ein Funk-Auslöser, der mehrere
Blitzgeräte drahtlos zünden kann. Der wird einfach
in den Kamera-Blitzschuh gesteckt und zündet dann alle mit enspr.
Empfängern ausgerüsteten Blitzgeräte. Ab 50,- € kostet das Vergnügen. |
... wenn die Kamera keinen Blitzschuh hat
Einen Blitzschuh hat leider keine kleine Kamera
und da fast alle mit einem
sog. "Vorblitz" arbeiten, genügt ein simpler Blitzsensor in Kombination
mit einem normalen Blitzgerät nicht. Hier würde bereits der Vorblitz den
Zusatzblitz auslösen. |
Für Besitzer alter Blitzgeräte (mit "Arbeitsblende") gibt es eine elegante Lösung. Hier hilft ein spezieller Sensor, der den Zusatzblitz entsprechend verzögert auslöst. |
Ich
verwende
den kleinen Sensor FL8. Er hat oben einen Blitzschuh, der alle
Blitzgeräte akzeptiert. Die Berücksichtigung des Vorblitzes wird durch
Eindrücken eines Druckknopfes aktiviert. Sogar ein Stecker für den
Anschluss eines weiteren Blitzgerätes ist vorhanden. Der Sensor hat
unten keinen Blitzschuh sondern nur ein 1/4" Stativgewinde. Aber ein
solcher Sensor wird ohnehin nur - wie in den obigen Bildbeispielen - als
"entfesselter" Blitz eingesetzt und nicht an der Kamera befestigt. Einsatz von zwei Zusatz-Blitzlichtgeräten: |
Eine Alternative
zum FL8 stellt dieser Sensor dar. Er hat unten einen Blitzschuh und ein
1/4" Stativgewinde, oben einen Blitzschuh und hinten einen Regler, mit
dem ggf. die Verzögerung durch den Vorblitz berücksichtigt werden kann.
Durch den hervorstehenden, großen Sensor reagiert er zuverlässiger als
der FL8. |
Was ist ein "Vorblitzsystem"?
Fast alle modernen Digitalkameras arbeiten mit einem sog.
Vorblitzsystem. Dabei wird Sekundenbruchteile vor der eigentlichen Aufnahme ein
"Vorblitz" ausgelöst, der die Helligkeit des Motivs bestimmt und damit
die notwendige Blitzdauer für eine exakte Belichtung ermittelt. Die Zeitspanne zwischen Vor- und Hauptblitz ist so kurz, dass ein Mensch sie nicht bemerkt. Der Sensor erkennt aber den Vorblitz und löst automatisch - und damit zu früh - den Zusatzblitz aus. Das gaukelt der Kamera nun eine Helligkeit vor, die dann bei Auslösung des Hauptblitzes nicht mehr da ist, da der Zusatzblitz seine Kraft ja schon verbraucht hat. Ergebnis: völlig unterbelichtete Fotos. Deshalb geht kein Weg an einem speziellen Sensor oder Blitzgerät vorbei.
Leider bieten nur wenige Kamera die
Möglichkeit, den Vorblitz abzuschalten (z.B. die
Olympus XZ-1). Dann kann nämlich ein jedes
beliebige Blitzgerät (mit einem zusätzlich aufgesteckten normalen Blitzsensor)
verwendet werden. Besonders bei Kameras mit Blendenvorwahl ist das eine
elegante (und billige!) Lösung, die sogar den Einsatz mehrer "normaler"
Blitzgeräte ermöglicht, was bei Kameras mit Vorblitz nicht möglich
ist. |
Störung durch "Fremdblitze". Leider sind Sensor-Zusatzblitzgeräte (fast) nicht einsetzbar, wenn auch andere Kameras blitzen. Dann kann es vorkommen, dass sie im entscheidenden Moment ihre volle Leistung noch nicht wieder erreicht haben, weil sie gerade zuvor durch einen anderen Blitz ausgelöst wurden. Über Kabel oder Funk angeschlossene Blitzgeräte kennen solche Probleme nicht.. |
Was muss ich einstellen?
Gleichgültig ob man ein Blitzkabel oder einen Sensor benutzt:
Voraussetzung für den Einsatz eines alten Blitzgerätes ist eine Kamera mit
Blendenvorwahl, besser noch mit voll manueller Einstellmöglichkeit. Man stellt zunächst an der Kamera und am Blitz z.B. Blende 4 ein. Dann macht man ein Testbild und sieht es sich an. Das ist ja der Vorteil von Digitalkameras! Sind die vom Blitz beleuchteten Bildteile zu hell oder zu dunkel, korrigiert man die (Blitzlicht-) Blende entsprechend. Bei der Einstellung "A" wählt die Kamera automatisch eine Belichtungszeit, die der Umgebungshelligkeit angepasst ist. Bei dunkler Umgebung und schnell bewegten Motiven kann es sinnvoll sein, in den manuellen Modus zu wechseln und eine kürzere Belichtungszeit vorzugeben. →Hinweis Wenn die optimale "Arbeitsblenden" so gefunden worden sind, sind nach meinen Erfahrungen dann alle Bilder - gleichgültig ob im Abstand von 1 oder 6 Metern - richtig belichtet. Der Sensor des Blitzgerätes sorgt automatisch dafür! Bei Kameras mit Lochblende oder Graufilter darf anschließend nicht mehr gezoomt werden, da sich dadurch die Blende ändert. Aber auch mit Kameras ohne manuelle Blendenvorgabe kann der Zusatzblitz
eingesetzt werden. Es muss
dazu die von der
Kamera-Automatik gewählten Blende manuell auf das Blitzgerät übertragen
werden. Natürlich müssen Kamera und Blitz auch auf gleiche ISO-Zahl eingestellt sein. Bei Systemblitzgeräten und den entspr. Kameras gibt es diese Probleme nicht. |
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