Richtig Fotografieren mit der neuen Digitalkamera

Letzte Überarbeitung: 10.05.2013

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Endlich ist sie da, die neue Digitalkamera! Worauf ist zu achten?
Eigentlich sind die Regeln für das Fotografieren mit Digitalkameras weitestgehend die gleichen wie die für "normale" Kameras! Aber was ist anders?

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1. Setup-Einstellungen

1.1. Datum und Uhrzeit einstellen      Wichtig!
Digitalkameras speichern automatisch alle Aufnahmedaten und auch den Aufnahmezeitpunkt! Dazu ist es notwendig, dass Datum und Uhrzeit vorher im Setup richtig eingegeben wurden. 
Manche Programme erlauben es, die Bilder nach dem Aufnahmezeitpunkt zu sortieren. So können z.B. nach einer Urlaubsreise, bei der mehrere Kameras im Einsatz waren, alle Bilder in einem gemeinsamen Ordner abgelegt und dann automatisch in die richtige Zeitfolge gebracht werden .... vorausgesetzt, die Uhrzeit wurden vorher entsprechend der Zeitzone in allen Kameras eingegeben!  (Beispiel: "China" ). Regelmäßige Umstellung Sommer-/ Winterzeit nicht vergessen!
Achtung: Manche Kameras "vergessen" das Datum, wenn der Akku zum Aufladen entnommen wurde.
Hinweis

1.2. Einstellen der Bildgröße (MP)
Da Digitalkameras ohnehin nicht so scharfe Bilder ergeben wie ein eingescanntes Bild gleicher Pixel-Anzahl, kann fast ohne Abstriche bei der Bildqualität eine Bildgröße gewählt werden, die bis zu halb so groß wie die "nominelle" Bildgröße ist (z.B. 8MP bei einer 16MP-Kamera). (→"echte Pixel"). Es passen dann auch mehr Bilder auf den Chip, weil die Dateigröße erheblich geringer ist. Das ist auch für das Verschicken per Mail vorteilhaft. Das ist allerdings auch der einzige echte Vorteil! Fast ausnahmslos arbeiten alle Kameras auch bei reduzierter Bildgröße zunächst mit der nominellen MP-Zahl und reduzieren dann das Bild vor dem Speichern. Deshalb wird das Rauschen nur scheinbar reduziert. →mehr Infos
Deshalb würde ich, falls genug Speicherplatz zur Verfügung steht, die Bildgröße nicht reduzieren. Das kann man mit gleichem Effekt auch nachträglich machen. Und das  größere Format ermöglicht außerdem später Ausschnitt-Vergrößerungen am PC .... und die anschließende Reduzierung auf die optimale Bildgröße.

1.3 Einstellen der JPG - Kompression
Je höher die Kompression, um so mehr Fotos passen auf einen Chip! Aber normalerweise, wenn regelmäßig auf die Festplatte überspielt wird, sollte möglichst die geringste Kompression gewählt werden! So hat man Reserven für evtl. Ausschnittvergrößerungen.
Die Einstellung RAW sollten übrigens nur gewählt werden, wenn man zu aufwändiger Bildbearbeitung bereit ist ... und selbst dann ist ein Unterschied in der Bildqualität häufig nur von einem Fachmann zu erkennen! →Mehr zum Thema RAW

1.4. Einstellen der ISO - Empfindlichkeit
Bei vielen Kameras kann die ISO-Empfindlichkeit eingestellt werden.
Mein Tipp: Finger von hohen ISO-Werten, wenn nicht unbedingt sehr kurze Belichtungszeiten nötig sind! Bei vielen Kameras erhöht sich durch hohe ISO-Werte das "Rauschen" (Körnigkeit) der Bilder sehr stark. Besser mit längeren Belichtungszeiten (evtl. mit Stativ) arbeiten.
Achtung: Wenn die Kamera "Auto ISO" ohne obere Begrenzung anbietet, sollte besser ein fester (niedrigen) ISO-Wert eingestellt werden, da die Automatik sehr oft die hohen Werte wählt! Optimal ist die Vorgabe "Auto ISO 400", da die Kamera dann selbst bei schlechter Beleuchtung nicht mehr als 400 ISO wählt.

1.5. Chip formatieren
Wenn alle Bilder eines Chips kopiert sind, sollte er gelegentlich "formatiert" werden. Dann passen u.U. mehr Bilder drauf! Aber Achtung: Bei manchen Kameras ist eine Rettung gelöschter Dateien dann nicht mehr möglich!

1.6. "Schärfung" abschalten
Wenn die Bilder in der Kamera übermäßig "geschärft" werden und dadurch "weiße Schatten" entstehen, sollte das Schärfen (wenn möglich!) reduziert und ggf. später mit Photoshop o.ä. nachgeholt werden. Das Ergebnis ist dann viel besser!
Bei vielen Kameras ist bei "Automatik" die Schärfung leider nicht abzustellen!

1.7. "Automatik" möglichst vermeiden
In der Wählrad-Einstellung "Automatik" ist nicht nur die Schärfung fix vorgegeben, sondern auch alle anderen Vorgabe-Möglichkeiten (ISO, Belichtungskorrektur ...). Deshalb: Wer sich nicht völlig dieser Bevormundung unterwerfen will, sollte besser die meist vorhandene Einstellung "Programm" o.ä. wählen. Dann stehen alle Vorgabe-Möglichkeiten zur Verfügung, aber die Kamera arbeitet so problemlos wie bei "Automatik".

1.8. Bild-Nummer
Wenn die Kamera das zulässt, sollte die Einstellung gewählt werden, die die Bilder kontinuierlich durchnummeriert. Sonst gibt es beim Kopieren auf die Festplatte evtl. ein Problem durch gleiche Dateinamen!

1.9. Blendenkorrektur vorgeben
Viele Kameras neigen bei großen Helligkeits-Gegensätzen zu "ausgefressenen" Lichtern. Bei meinen Kameras habe ich deshalb häufig eine Blendenkorrektur von -1/3 Blende vorgegeben. Dann haben die hellen Bereiche noch etwas Durchzeichnung und falls die Schattenbereiche zu dunkel sind, kann man sie nachträglich aufhellen.
Achtung: Die Korrektur wirkt nicht bei Vollautomatik!

1.10. Bildformat 4:3 vorgeben
Bei Kameras mit 4:3 Sensor sollte im Einzelfall ein anderes Format (z.B. 16:9) nur dann vorgegeben werden, wenn die Kamera einen Multiformatsensor hat. Sonst sollte immer 4:3 eingestellt werden. →Mehr

1.11. Kamera nie ohne Akku lassen!
Wenn die Akkus außerhalb der Kamera geladen werden, sollten möglichst die Ersatzakkus eingelegt werden. Sonst wird die Pufferbatterie der Kamera belastet und deren Austausch ist teuer. →Mehr

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2. Vor der Aufnahme

2.1. Gebrauchsanweisung lesen!
Ich weiß, dass nur wenige diesen guten Rat befolgen! Aber bei entspr. Foto-Situationen sollte man schon wissen, wie auf "Serienaufnahme" geschaltet geschaltet wird.
Unbedingt wissen sollte man auch, wie der Blitz und das Auslösegeräusch abgeschaltet wird, um bei Theateraufnahmen usw. nicht zu stören!
 

2.2. Digital-Zoom vermeiden
Wenn die Bilder später am PC bearbeit werden, kann der gleiche Effekt auch mit Ausschnitt-Vergrößerung erreicht werden! Merke: je mehr Digital-Zoom, desto unschärfer werden die Bilder!




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.3. Hochformat möglichst vermeiden
Auch in digitalen Zeiten gibt es noch einige Fotografen, die ihre Bilder nur auf Papier betrachten und ihren Freunden zeigen. Die müssen dieses Kapitel nicht lesen.
Ein Tablet-PC kann man ggf. für Hochformatbilder zwar drehen, aber wer sieht sich seine Bilder nur auf dem Tablet-PC an? Und wenn das Tablet am TV-Gerät angeschlossen ist, dann ist es vorbei mit dem drehen.
Mindestens 95% aller Amateure zeigen ihre Urlaubsfotos auf einem PC-Monitor, TV-Bildschirm oder Beamer. Und die haben alle Querformat! Anfangs waren die Monitore zwar noch fast quadratisch (5:4), wie eine Dia-Leinwand. Aber das ist vorbei und heute gibt es praktisch nur noch die breitformatigen WXGA-Notebooks und  LCD-Bildschirme (16:9). Deshalb sollten Hochformat-Fotos möglichst vermieden werden. Die werden nämlich auf heutigen Bildschirmen auf die Höhe von Querformatbildern reduziert und auf beiden Seiten des Bildes entstehen sehr breite schwarze Streifen.

Hier ein Bildbeispiel:
Viele Fotografen wählen bei einem solchen Motiv traditionell Hochformat. Dazu gehen sie näher an das Motiv heran. Die Person ist dann auf einem Papierbild deutlich größer als beim Querformat. Aber auf einem HD-Bildschirm (untere Reihe) wird dieser Vorteil buchstäblich zu Null geschrumpft! Die Person ist in beiden Fällen gleich groß, hat aber bei Hochformat breitere schwarze Streifen auf beiden Seiten! Interessant: Wenn man - was bei mir die Regel ist - das Querformat-Foto auf 16:9 beschneidet (rechtes Bild), dann füllt es nicht nur den ganzen Bildschirm aus, sondern die Person ist größer als auf den beiden anderen Bildern.


 

Oft ist der Unterschied zwischen hoch und quer aber noch viel erschreckender! Nämlich dann, wenn man die beiden Aufnahmen vom gleichen Standort aus aufnimmt (was der Normalfall ist), Hier ein reales Beispiel, aufgenommen im Harz (Okertal). Um das ganze Tal und das Gebäude unten links aufs Bild zu bekommen, hatte ein Mitwanderer gewohnheitsgemäß Hochformat gewählt. Die Entscheidung zwischen Hoch- und Querformat war zu Analogzeiten rel. gleichgültig, da alle Bilddetails (z.B. das untere Gebäude) in beiden Fällen auf Papierbildern genau gleich groß zu sehen waren. Aber wer lässt heute noch von solchen Fotos Papierbilder erstellen? Digitalbilder sieht man sich auf PC- oder TV-Monitoren an.

Mit meiner (auf 3:2 gestellten) Kamera habe ich parallel das Motiv im Hoch- und Querformat aufgenommen. Wie sich die beiden Bilder dann auf einem üblichen 16:9 Monitor unterscheiden, kann man erleben, wenn man mit der Maus über das Bild fährt (bzw. bei Tablets abwechselnd auf und neben das Bild tippt).
Trotz des gewaltigen Unterschieds: Es sind wirklich zwei Aufnahmen mit der gleichen Kamera, gleicher Brennweite und vom gleichen Standort aus aufgenommen!

Wer jetzt immer noch die schmalbrüstigen Hochformatbilder bevorzugt, dem ist nicht mehr zu helfen!


Mit der Maus über das Bild gehen! (Bei Android-Tablet: Abwechselnd auf das Bild und dann daneben tippen)
Sorry liebe iPad-Benutzer: Steve Jobs hat euch das Vergnügen nicht gegönnt.

 


Bei Querformatbildern kann wirklich Überflüssiges ja immer noch bei der Bildbearbeitung weggeschnitten werden, so dass z.B. ein quadratisches Bild entsteht →Beispiel
Motive, die nur im Hochformat fotografiert werden können, gibt es (fast) gar nicht. Ggf. muss man mehr Weitwinkel wählen oder einen Schritt zurückgehen.

Sinnvoll sind Hochformatbilder deshalb nur dann, wenn
  • das Motiv trotz Weitwinkel sonst nicht in voller Höhe erfasst werden kann oder
  • ein hochwertiges (Hochformat-) Papierbild angefertigt werden soll.


Bei Videoclips ist Hochformat sogar streng verboten! Da mag es noch so verlockend sein, ein Motiv im Hochformat zu filmen.
Hier ein lustiges Beispiel: Ein Videoclip, der von jemand aufgenommen wurde, der diese Regel offensichtlich nicht kannte. Ist wirklich passiert!


Alternativ hier ein kurzer Ausschnitt zum downloaden.


2
.4. Serienbild-Funktion nutzen
Da Digitalbilder völlig kostenlos sind,
sollte viel häufiger die Serienbild-Funktion genutzt werden. So erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass eines der Bilder genau den richtigen Augenblick erwischt! Das ist nicht nur bei Sportveranstaltungen nützlich, sondern z.B. auch bei Gruppen-, Kinder- und Tierfotos!
Wichtig ist dabei, dass die Kamera möglichst viele Bilder/Sekunde aufnimmt. Die nebenstehenden Serienaufnahmen wurden 2003 mit der Fuji 602 und 5(!) B/Sek. aufgenommen.
Fotos im Abstand von mehr als einer Sekunde sind keine "Serienbilder"!
Bei Blitzbetrieb sind Serienbilder leider bei fast keiner Kamera möglich! →Begründung

Tipp:
Bei Selbstauslöser-Fotos von Gruppen ist die Serienbild-Funktion ebenfalls sehr hilfreich. Steife Gruppenbilder müssen nicht sein!
(Geht nicht bei "Continious shooting"! Bei Fuji-Kameras muss "erste 3" eingestellt werden)


Foto: 15.4.2007 ; Fuji 6500fd



2
.5. Monitor als Sucher?
Zwar ist die Gefahr des Verwackelns erheblich größer, wenn man  die Kamera am lang ausgestreckten Arm vor sich hält (weil man seine Lesebrille nicht dabei hat). Aber andererseits gibt es viele Situationen und Motive, wo der Monitor erhebliche Vorteile gegenüber einem Durchsichtsucher bietet (→ Hinweise unbedingt lesen!)



2.6.  Mehrfeld-Autofokus

Für "Klicki-Klacki-Fotografen" ist ein Autofokus hilfreich, der bei einem Foto von zwei Personen nicht auf den Hintergrund in der Mitte zwischen ihnen fokussiert. Aber Vorsicht bei Motiven, bei denen es auf den Vordergrund nicht so sehr ankommt (z.B.: Landschaft mit Vordergrund)! Dafür sollte unbedingt auf den bewährten "Mittenfokus" umgestellt werden!
 

2.7. Vorab Scharfstellen
Kameras mit Mittenfokus stellen immer auf die Bildmitte scharf. Bei einem Bild von zwei Personen also auf den Hintergrund. Deshalb: --> zunächst eine Person anpeilen ... Auslöser leicht eindrücken (Scharfstellen!) ..... bei halb eingedrücktem Auslöser zum gewünschten Bild-Ausschnitt schwenken und dann Auslöser ganz durchdrücken!
Den Trick mit dem Vorab-Scharfstellen sollte aber auch bei Kameras mit Mehrfeld-Autofokus immer dann benutzt werden, wenn unbedingt einen ganz bestimmten Augenblick erwischt werden soll! Dann spielt es keine Rolle mehr, wie fix die Kamera im Scharfstellen ist!
 

2.8. "Rote-Augen-Blitz" abschalten.
Bei manchen Kameras nützt auch das Vorab-Scharfstellen nichts, wenn der Blitz auf "rote-Augen" gestellt ist! Dann beginnt der nämlich beim Durchdrücken des Auslösers heftig zu flimmern (um die Pupillen der fotografierten Personen zu verkleinern) bis er dann endlich auslöst. Von spontanen Schnappschüssen kann dann nicht mehr die Rede sein!
 

2.9. Zusatzblitzgerät einsetzen
Der eingebaute Miniblitz reicht nicht besonders weit bzw. erfordert hohe ISO-Werte. Außerdem ist er sehr dicht neben dem Objektiv angebracht, was häufig zu "roten Augen" führt.
Da hilft nur ein Zusatzblitzgerät!
Selbst wenn die Kamera keinen Blitzschuh besitzt und auch wenn sie keine Möglichkeit zur Einstellung der Blende besitzt, muss man nicht auf einen Zusatzblitz verzichten!
Mehr hierzu auf der Seite "Blitz-Technik"

 

2.10.  Langzeitbelichtung besser als Blitz
Immer wieder beobachtet man, dass Knipser eine riesige Höhle oder ein ganzes Kirchenschiff mit ihrem eingebauten Miniblitz aufzuhellen versuchen! Für solche Motive gibt es nur eine Lösung: Blitz abschalten, Kamera auf Stativ o.ä und dann alles (Langzeitbelichtung!) der Automatik überlassen!
Digitalkamera-Besitzer haben den Vorteil, dass sie das
Ergebnis gleich anschließend überprüfen können!
Und noch ein Tipp: bei solchen Fotos den Selbstauslöser verwenden, damit man beim Auslösen nicht verwackelt!


2.11. Automatik-Blitz abschalten

Das Blitzen von Tausenden von Minikameras kann man bei jeder abendlichen Sportveranstaltung usw. immer wieder sehen! Bei einer Blitzreichweite von ca. 3 Metern sind garantiert alle diese Fotos schlechter als die ohne Blitz! Ich ärgere mich deshalb immer wieder über die große Zahl von "Knipsi-Knipsi" Fotografen, die offenkundig nicht wissen, wie man den Blitz der Kamera abstellt. Sie blitzten deshalb fröhlich bei Aufnahmen eines Feuerwerks, Landschaftsaufnahmen im Dämmerlicht und sogar bei Veranstaltungen, bei denen ausdrücklich darum gebeten wurde, nicht zu blitzen. Solchen Amateuren haben wir es zu verdanken, wenn in vielen Museen, Theatern usw. ein generelles Fotografierverbot erlassen wird. Das völlig lautlose Auslösen einer Digitalkamera (ohne Blitz!) würde niemand stören! →
Hinweis
 

2.12.  Stativ für Tele-Aufnahmen
Bilder mit mehr als 200 mm Tele sollte man nicht ohne Stativ oder zumindest eine festen Auflage machen! Wer's nicht glaubt .... versuch' doch mal mit einem 400er Tele einen Punkt für einige Sekunden anzupeilen! Besitzer von Kameras mit Bild-Stabilisator sind da im Vorteil!



2.13. Keine Filter benutzen
Durch entsprechende Nachbearbeitung können alle Farbfilter simuliert werden! Deshalb sind sie überflüssig.
Ausnahme: Polarisationsfilter um Reflexionen zu reduzieren.
Hier ein Foto, aufgenommen mit der Fuji F10.


Problem: viele Kameras haben kein Schraubgewinde! Bastler können aber handelsübliche Filter mit einem Ring aus Pappe (→Bild) versehen und auf das ausgefahrene Objektiv stecken. Wer es professioneller haben will: Es gibt Magnethalter, die dauerhaft auf den Objektivring aufgeklebt werden.

Den anderen Effekt von Polfiltern - intensivere Farben - kann Photoshop auch!


Mit Photoshop kann sogar jede Farbe ausgetauscht werden!
(Bereich mit Lasso oder "Zauberstab" auswählen; "Farbton/Sät.. > Farbton" verschieben)

Zum Schutz der Frontlinse großer Kameras ist der angebaute bzw. mitgelieferte Objektivdeckel besser als farblose Filter!


2.14. Exakten Bildausschnitt später festlegen

Wer bereit ist, seine Bilder nachträglich zu bearbeiten, hat gegenüber Dia-Fotografen einen großen Vorteil! Während es bei Dias unbedingt notwendig ist, vor der Aufnahme den optimalen Ausschnitt zu wählen, muss sich ein Digital-Fotograf damit nicht lange aufhalten ... und ggf. eine Gelegenheit verpassen. Den exakten Bildausschnitt (und ggf. das Seitenverhältnis) kann er später bei der Bild-Optimierung in aller Ruhe festlegen.


Panasonic TZ7 ; 16:9 Bildausschnitt ; 09.09.2009
 

2.15. Durch unterschiedliche Standorte die Perspektive verändern
Eine der interessantesten Seite dieser Website zeigt auf, wie man selbst bei einem 3x Zoom durch unterschiedliche Standorte und den Wechsel von Weitwinkel zu Tele die Perspektive dramatisch verändern kann!

 

2.16.  Bei schwacher Beleuchtung: Finger weg von Tele!
Fast alle kleinen Kameras (und sogar alle SLRs, wenn sie nicht mit einem lichtstarken, teuren Tele bestückt sind) haben ein Problem: Selbst bei 100 mm Tele ist die Optik sehr lichtschwach! Fast zwei Blendenstufen gehen verloren! Wenn bei Weitwinkel noch 400 ISO ausgereicht hätte, ist bei Tele 1600 ISO notwendig. Selbst bei manchen Baby-SLRs ist die Bildqualität dann nicht berühmt.
Alternativ kann man natürlich die Belichtungszeit verlängern. Aber bei Tele ist die Gefahr von Verwacklungen ohnehin besonders hoch!
Besser: Bei Weitwinkel bleiben und ggf. später Bildausschnitt herausvergrößern.

2.17. Nicht auf "Sepia" o.ä. schalten
Eine Umwandlung in ein SW-Bild ist nachträglich mit jedem Bearbeitungsprogramm möglich  Umgekehrt wird man es evtl. bedauern, dass man ein SW-Foto nicht nachträglich in ein Farbbild umwandeln kann. → mehr Infos

2.18. Video einsetzen
Viele Digitalkamerabesitzer wissen gar nicht, dass ihre Kamera auch tolle Videoclips aufnehmen kann. Aus eigener Erfahrung kann ich nur dringend raten, diese Möglichkeit bei passender Gelegenheit mal auszuprobieren. Mit z.B. IrfanView können diese Filmchen (sie sollten nicht kürzer als 6 und im Normalfall nicht länger als 15 Sekunden sein) zwischen den Fotos eingefügt werden.

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3. Nach der Aufnahme

3.1. Bild ansehen
Sofort nach jeder Aufnahme sollte sie kritisch angesehen werden, ob sie wirklich gut gelungen ist ... noch ist ggf. Zeit für eine Wiederholung! Eine "Sucherlupe" - mit der Bilddetails vergrößert werden können - ist dabei sehr hilfreich!
Die Helligkeit des Monitors sollte übrigens nicht zu weit erhöht werden, sonst wundert man sich später, dass alle Bilder in Wirklichkeit viel dunkler sind!
Mein Tipp: Gleiches Foto auf Kamera- und PC-Monitor ansehen und dann die Helligkeit anpassen.

3.2. Histogramm ansehen
Wenn der Monitor zu hell eingestellt ist, kann ein scheinbar gut belichtetes Bild trotzdem unterbelichtet sein! Gute Kameras zeigen deshalb ein "Histogramm" des Bildes. Das ist eine zuverlässige Information, ob das Bild richtig belichtet wurde. 

3.3. Akkus regelmäßig aufladen
Akkus pflegen meist dann ihren Geist aufzugeben, wenn sich ein tolles Motiv bietet. Deshalb sollte man immer Reserve-Akkus dabei haben oder aber (Spezial)-Akkus nach jedem größeren Einsatz wieder aufladen. (Mehr Infos)

3.4. Auf PC überspielen
Die Fotos sollten möglichst bald auf einen PC kopiert werden. Ich empfehle hierzu  den ganz normalen "Windows-Explorer". →Weitere Hinweise
Wenn genügend Platz auf dem Speicherchip vorhanden ist, würde ich die alten Fotos aus Sicherheitsgründen dort aber nicht gleich löschen. Ein "Backup" ist immer sinnvoll!

 

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4. Bilder vorführen

4.1. Bilder sortieren
Da Digitalfotos nichts kosten, macht man ohne Bedenken zahlreiche Bilder vom gleichen Motiv, um später das beste heraussuchen zu können. Das sollte man dann aber auch wirklich tun! Auf keinen Fall sollte man später seine Bekannten mit einer Unzahl sehr ähnlicher Bilder langweilen! Die wenigen Minuten, um eine "gästefreundliche" Kurzfassung (!) zusammenzustellen, sollte man sich unbedingt nehmen!

4.2. Bilder in Vorführ-Ordner kopieren

Sinnvoll ist es, zunächst alle Bilder in einen Vorführ-Ordner zu kopieren und erst dort die Überflüssigen zu löschen. Das fällt einem sicherlich leichter, als unersetzliche "Originale" zu löschen.
Von da ab wird dann nur dieser Ordner für "Dia-Shows" vor Bekannten verwendet. Später - wenn man mehr Zeit hat - können die Bilder nach und nach mit einem Bearbeitungsprogramm optimiert werden.

Den Ordner mit allen Originalen kann man ja für seine private "Zeitreise" jederzeit wieder ansehen.

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5. Bilder archivieren

Früher landeten vielfach alle Fotos in unübersichtlichen Schuhkartons. Heute verschwinden sie in den "endlosen Weiten" der Festplatte. Anfangs findet man sie ja noch wieder, aber spätestens nach einem Jahr vergeht mehr Zeit mit der Sucherei als der Zeitaufwand für ein systematische Ablage gekosten hätte.
Motto: Wer Ordnung hält, ist nur zu faul zu Suchen!
Die Seite "Datei-Struktur" ist lesenswert!

Persönlicher Kommentar

Beobachtet man z.B. eine Schulklasse, dann stellt man als Fotoamateur alter Schule etwas sehr merkwürdiges fest: Fast jedes Kind hat ein Fotohandy und der Hauptspaß besteht offenbar darin, sich gegenseitig zu fotografieren, die Fotos zu zeigen und sich kaputtzulachen. Und dann werden die Bilder sofort wieder gelöscht.
Die Zeiten sind offenbar vorbei, als man noch lange nach einem optimalen Bildausschnitt gesucht und sich dann überlegt hat, ob das Motiv es wirklich wert war, "für die Ewigkeit" festgehalten zu werden. Erst dann hat man den Auslöser gedrückt ... und dadurch z.B. ca. -,30 DM für ein Dia ausgegeben.

Natürlich sind heute nicht alle Kamerabesitzer so "knipsbesessen" wie unsere Schulklasse. Aber dadurch, dass ein Digitalfoto buchstäblich nichts kostet, werden selbstverständlich mehr Fotos aufgenommen als zu analogen Zeiten.
Und ist ein Amateur, der zahllose Fotos knipst, sie unsortiert auf seine Festplatte kopiert und sie nach spätestens zwei Jahren nicht mehr wieder findet, wirklich so viel besser als unsere Schulklasse?

→ Hier kannst du dich selbst einstufen.


 

Seit 1998 lerne ich aus den vielen Fehlern, die man mit Digitalkameras machen kann! Aber ich mache mir keine Illusionen, dass alle Leser alle hier aufgelisteten Hinweise umgehend beherzigen!
Auch hier gilt der Spruch:
"Erfahrung ist, dass man die Fehler der anderen erst einmal selber machen möchte!"

 


 

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