ISO (ASA) -Empfindlichkeit |
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Was bedeutet 100 ISO?
Die Lichtempfindlichkeit von Fotofilmen und Digitalkameras wird in "ISO"
(früher auch °DIN) angegeben. In Amerika war übrigens zunächst die "ASA"-Norm
gültig, inzwischen wurden die Definitionen in die internationale "ISO"-Norm
übernommen. Dabei wird der
Anstieg der Empfindlichkeit um eine Blendenstufe bei ISO mit einer
Verdopplung der Zahl, bei °DIN mit einem Anstieg um 3° dokumentiert. Nachteil bei "normalen" Kameras: wenn für bestimmte Aufnahmen ein sehr lichtempfindlicher Film nötig ist, müssen die restlichen Bilder - auch wenn dann die Sonne scheint - auf diesen grobkörnigen, unscharfen und teuren Film aufgenommen werden!
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Was ist bei Digitalkameras anders?
Digitalkameras arbeiten intern immer mit
ihrer Basisempfindlichkeit (z.B. 100 ISO). Bei der Wahl der Belichtung
(Zeit/Blende) sorgt die Kamera-Automatik dafür, dass die Sensorzellen
nicht zu viel Licht abbekommen. Sonst würde das "ausgefressene" Lichter
ergeben, die nicht mehr korrigiert werden können. →Dynamik-Umfang
Wenn bei schlechter Beleuchtung die sich ergebende Belichtungszeit zu Bewegungsunschärfe oder Verwackeln führen würde, dann wird einfach eine kürzere Belichtungszeit gewählt und damit eine entsprechende "Unterbelichtung" erlaubt. Die Kamera-Elektronik hellt das Bild dann nachträglich entsprechend auf ... mit erhöhtem Rauschen. Angezeigt wird dann der ISO-Wert, der der gewählten Belichtung entspricht. Die Vorgabe eines ISO-Wertes bedeutet also nur, wie stark (durch eine zu kurze Belichtung) "unterbelichtet" werden darf. |
ISO 1000, 2000 und 3000 ?
Die Angaben 1000, 2000 und 3000 ISO sind nur dazu da, (einfältige) Käufer zu verwirren! Im Klartext heißt:
Meist werden diese Werte nur von der Automatik genutzt. Manuell sind nur 800, 1600 ISO usw. einstellbar! Über die Bildqualität sagen diese Werte ohnehin nichts aus! →Hinweis |
Wozu sind hohe ISO-Werte nötig?
Benötigt man eigentlich 800 und sogar
1600 ISO, auch wenn man nicht in schummerigen Bars fotografieren will?
Das wichtigste
Anwendungsgebiet ist aber das Fotografieren bei schwacher Beleuchtung,
was immer stimmungsvollere Bilder liefert als ein Blitzlichtfoto. |
Dimage A200 (mit Stabilisator!): 1/4 Sek. ; 2,8 ; 100 ISO |
Deshalb ist es nicht unwichtig, wie die Bildqualität einer Digitalkamera bei hohen ISO-Werten ist. Man kann nicht - wegen Rauschproblemen - immer nur bei Sonnenschein und 100 ISO fotografieren! Und es gibt noch einen gewichtigen Grund! Fast alle Amateur-Kameras erhöhen nämlich im Automatik-Modus bei ungünstiger Beleuchtung hemmungslos den ISO-Wert! Dadurch hat man dann - ohne Vorwarnung - völlig verrauschte Bilder ohne Details!
(1:1 Ausschnitte aus dpreview-Testbildern) |
Ist 100 ISO immer gleich 100 ISO?
Nach ISO-Norm sollte 100 ISO bei jeder
Kamera 100 ISO sein und bei einer bestimmten Helligkeit eine
entsprechende Blenden-/ Belichtungszeit-Kombination erfordern. Gleichgültig ob es eine Analog- oder Digitalkamera
ist. |
Lichtstarke Optik
Es gibt eine Alternative zu hohen
ISO-Werten: Eine lichtstarke Optik! Wenn ich im obigen Beispiel ein Teleobjektiv mit Blende 2.8 zur Verfügung gehabt hätte, hätte ich die "Rennochsen" mit 1/1000 bei problemlosen 200 ISO aufnehmen können. Aber das ist
halt der Preis, den wir für die handlichen, kleinen Kameras zahlen müssen.
Ein lichtstarkes Teleobjektiv hat zwangsläufig einen großen
Linsendurchmesser und ist entsprechend groß und schwer. Das passt nicht in
eine Minikamera! |
Eine bestimmte
Motiv-Helligkeit, in Kombination mit der verwendeten ISO-Vorgabe ergibt
den sog. "Lichtwert" dieses Motivs. Dieser Lichtwert erfordert eine
bestimmte Kombination von
Blende und
Belichtungszeit. Unser obiges Ochsenmotiv hat einen Lichtwert von 12 (bei 100 ISO)
und erfordert alternativ Bl.11 und
1/30 Sek. oder aber Bl.. 2,8 und 1/500 Sek. In beiden Fällen wäre das Bild
richtig belichtet. Das erste zeigte aber evtl. Bewegungsunschärfe, das
zweite eine sehr geringe Schärfentiefe. |
www.Henner.info
Letzte Überarbeitung: 05.01.2013