Blitz-Technik |
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Letzte Überarbeitung: 28.07.2013 |
Nicht immer reicht die Beleuchtung für ein
Foto; Besonders, wenn sich das Motiv bewegt. Dann ist ein Blitzlichtgerät
erforderlich. Heute haben praktisch alle Kameras einen eingebauten Blitz. Deshalb habe ich den "Zusatz-Blitzgeräten" eine gesonderte Seite gewidmet. |
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Was sagt uns die "Leitzahl"? Als Maßzahl für die Leuchtstärke eines Blitzgerätes dient die "Leitzahl". Sie gilt üblicherweise für 100 ISO (21° DIN). Zur Ermittlung der notwendigen Blende wird die Leitzahl einfach durch die Entfernung des Blitzgerätes vom Motiv geteilt. Z,B.: LZ = 22; Entfernung = 5,5 m --> Blende = 4 Manche Kameras haben nur einen Blitz mit der LZ von 5 (Sony T7)
Was bewirkt der "Rote-Augen-Blitz"? |
Nur Kameras mit sehr weit herausschwenkendem Blitz erzeugen keine rote
Augen. Bei allen anderen Kameras hilft nur ein
Zusatzblitz.
Manche Kameras prahlen zwar mit einer
nachträglichen "automatischen Beseitigung" von roten Augen. Das
funktioniert aber nur, wen "fd"
eingeschaltet war und das betr. Gesicht wirklich erkannt wurde ... also
selten.
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Welche Vorteile hat ein Zusatzblitzgerät? Der eingebaute Miniblitz reicht nicht besonders weit bzw. erfordert hohe ISO-Werte. Da hilft nur ein Zusatzblitzgerät! → Mehr Informationen |
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Warum lassen Spiegelreflex-Kameras keine kurzen Synchronzeiten zu? Die Belichtungszeit von konventionellen Spiegelreflex-Kameras (SLR) wird durch die Breite des "Schlitzes" zwischen den beiden "Verschlussvorhängen" bestimmt. Bei kurzen Belichtungszeiten ist dieser Schlitz so eng, dass zu keinem Zeitpunkt die ganze Filmöffnung offen ist. Ein Blitz würde nur den Streifen des Bildes belichten, der gerade in diesem Moment frei ist. Deshalb darf eine bestimmte Belichtungszeit (= Schlitzbreite) nicht unterschritten werden. Bei modernen SLR-Kameras ist das 1/500 Sek. Bei anderen Kameras gibt es diese Begrenzung nicht. |
Wann sind kurze Synchronzeiten notwendig? Moderne Kameras haben einen sog. "intelligenten" Blitz, der die Synchronzeit auf die Helligkeit des Hintergrundes abstimmt und nicht mit einer Standard-Synchronzeit arbeitet. Dadurch versinkt nicht alles in Finsternis, was nicht vom Blitz getroffen wird bzw. ein heller Hintergrund wird nicht total überbelichtet (Gegenlicht-Aufnahme!). Wenn die Kamera aber - wegen des dunklen Hintergrundes - z.B. 1/10 Sek. wählt obwohl das Motiv sich sehr schnell bewegt, dann kann es problematisch werden. Durch die extrem kurze Dauer des Blitzes wird zwar die schnellste Bewegung sofort "eingefroren", aber zumindest die hellen Teile werden von der Kamera während der restlichen Belichtungszeit noch weiter erfasst und sie sind dann als verschwommene "Schatten" sichtbar. Bei diesem Motiv (hier ein 1:1 Ausschnitt) war selbst 1/100 Sek. noch nicht kurz genug! Tänzer bewegen sich halt sehr schnell! Da hilft nur, die Automatik abzuschalten und eine kurze Belichtungszeit manuell vorzugeben. _________________________
Bei diesem Motiv ergab sich ein anderes
Problem:
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(Foto: Mekong bei Vientiane; Blitz mit 1/15
Sek.;
F10) |
Was bedeutet "Belichtung auf 2.Verschlussvorhang"? Das stammt von den bei Spiegelreflexkameras üblichen Schlitzverschluss. Bei Langzeit-Aufnahmen gibt der erste "Vorhang" des Schlitzverschlusses die Filmöffnung frei. Nach Ablauf der Belichtungszeit schließt der zweite "Vorhang" die Filmöffnung wieder. Wird der Blitz erst am Ende der Belichtungszeit ausgelöst, sieht man z.B. bei nächtlichen Aufnahmen einer Straße die Lichtspuren der Rücklichter hinter den betr. Autos! Würde der Blitz zu Anfang der Belichtung ausgelöst (was bei einfachen Kameras geschieht), würde das Auto die Lichtspur scheinbar vor sich herschieben, weil sie ja erst entsteht, nachdem das Auto angeblitzt wurde! Wenn man lange Synchronzeiten wählt, sollte der Blitz deshalb immer am Ende ausgelöst werden ... wenn die Kameras das kann! |
Kontaktprobleme Kamera-Blitzschuhe aus Kunststoff (bzw. elektrisch isolierte) stellen keine Verbindung zu simplen Mittenkontakt-Blitzgeräten her, da diese als zweiten Kontakt den Metall-Blitzschuh benötigen. Wenn der Kontakt zum Blitzgerät stattdessen über einen zweiten - dicht neben dem Mittenkontakt befindlichen Kontaktpunkt - hergestellt wird, dann setzt das ein entsprechendes Blitzgerät mit zwei Kontaktstiften voraus. Wenn der eigentliche "Schuh" aber aus Metall ist (Bild), dann funktionieren alle Blitzgeräte problemlos. Systemblitzgeräte entfalten ihre volle Funktion natürlich erst bei entsprechenden System-Blitzschuhen mit mehreren Kontaktpunkten. |
Die Alternative: |
So beliebt es auch ist, bei schlechten Beleuchtungsverhältnissen einen Blitz zu verwenden .... schöner werden die Bilder häufig, wenn man ohne Blitz auskommen kann! (Fachausdruck: "Available-Light-Fotografie") Abgesehen
davon, dass ein Blitz nicht selten über- und unterbelichtete Bildteile
ergibt und rote Augen erzeugt .... die Bildstimmung kann so nicht
eingefangen werden!
Mit einer Kamera
mit rauscharmen 1600 ISO und Blende 2,0, wie z.B. der
Canon S100,
hätte hier die Bewegungsunschärfe der Personen
durch 1/125 Sek. verhindert werden können! Systemkameras mit ihren 3,5-5,6
Standard-Objektiven hätte schon ca. 5000 ISO wählen müssen und wären
dann auch nicht rauschärmer. |
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