Monitorsucher |
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Letzte Überarbeitung: 10.09.2013 |
Bei Kameras mit mehr als 3x Zoom ist ein optischer Durchsichtsucher technisch sehr schwierig zu realisieren. Außerdem zeigt er nicht das ganze Bild und kann bei Nahaufnahmen nicht verwendet werden. Problemlöser ist dann ein Spiegelsucher oder aber ein Monitorsucher. Er zeigt (durch eine Lupe vergrößert) das Motiv auf einem Mini-Monitor. Außerdem können alle Belichtungs- und Kamera-Informationen eingeblendet werden. |
Inhalt dieser Seite |
Die Auflösung eines Monitorsuchers
Ein Problem war anfangs die zu geringe Auflösung des
Mini-Monitors. So hatten die ersten Monitorsucherkameras (z.B. die Fuji FinePix 4900) nur rel.
wenig (Sub-)"Pixel" *), die
FinePix
S6500 hatte 2006 einen 0,33" Monitor mit 115.000; bessere Kameras haben mindestens 235.000 (Sub-)"Pixel". Wer meint, die Güte eines Spiegelreflexsuchers könne ein Monitorsucher niemals erreichen, der sollte mal eine Panasonic GH1 in die Hand nehmen. Mit 1.440.000 (Sub-)"Pixel" bietet er eine Auflösung, die einen SLR-Sucher durchaus ersetzen kann. Diese Auflösung ist sicherlich der "Standard" zukünftiger Kameras, zumal Epson jetzt einen 0,42" kleinen Monitor mit dieser Auflösung produziert. Wichtig ist bei Monitorsuchern auch der sog. "Vergrößerungsfaktor". Die Angabe "0,5" bedeutet, dass das Bild bei "Standardbrennweite" nur halbe Originalgröße hat. Das ist zu wenig, denn bei Weitwinkel wird es noch mehr verkleinert! Die ersten D-SLRs hatten z.T. übrigens auch nur 0,8. Der Monitorsucher der GH1 hat sagenhafte 1,4x und entspricht damit dem Spiegelsucher der Canon Vollformat SLR.
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Neueste Entwicklung Ein japanischer
Hersteller hat einen Monitorsucher mit einer Auflösung von 1280 x 960
Pixel entwickelt. Das entspricht 3.700.000 Subpixel. Die roten,
grünen und blauen Bildpunkte werden übrigens nicht mehr gleichzeitig
angezeigt, sondern in einer schnellen Sequenz nacheinander. Diese
Technik macht sich die Trägheit unserer Augen zu nutze. Da jeweils nur
ein Pixel für alle Farben zuständig ist, benötigt dies Display weniger
Energie als die herkömmlichen LC-Displays. Durch 120-Hertz-Technik ist
das Bild vollständig flimmerfrei. Durch die hohe Auflösung kann der
Monitor aus kürzerer Entfernung betrachtet werden. Dadurch ist das
Sucherbild deutlich größer. Henner, 10.09.2013 |
Und hier ist meine "Weissagung" von 2004:
"Spiegelreflex"-Kameras mit Monitorsucher? Woher nehme ich heute (8.3.2004) den Mut,
dem Monitorsucher und dem abklappbaren Monitor auch für zukünftige
Kameras mit
Wechseloptik eine große Zukunft vorherzusagen? Contra
Wir sprechen uns in einigen Jahren wieder ..... |
Nachtrag 07.04.2006 |
Die Alternative zum (Durchsicht- ; Monitor-; Spiegel-) Sucher:
Der Bild-Monitor als Sucher |
Vorbei sind heute die Zeiten, als Digitalkameras noch ein "Mäusekino"
als Monitor hatten. Die großen Monitore heutiger Kameras können durchaus
einen optischen Durchsichtsucher ersetzen. Außerdem sind Letztere -
wenn überhaupt vorhanden - meist so winzig, dass man gar nicht in
Versuchung kommt, sie zu benutzen. Offenbar dienen sie nur als
(fragwürdiges) Verkaufsargument!
Belichtungshilfe. Anzeigen von Infos
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Im Gegensatz zum Spiegelsucher und erst recht zum Durchsichtsucher könnte ein Monitorsucher bei allen bisher genannten Beispielen noch mithalten. Außerdem kann er durch seinen Dioptrien-Ausgleich das leidige Lesebrillen-Problem lösen. Aber es gibt Situationen, die nur von einem Live-Monitor bewältigt werden können: Direkter Augenkontakt möglich In vielen Fällen (Fotos von Kindern, Gruppenfotos, Portraits ...) nutze ich den Monitor nur, um die Kamera auf mein Motiv auszurichten (dabei gibt es auch bei grellstem Sonnenschein keine Probleme). Dann beobachte ich mein Motiv über die Kamera hinweg und warte auf den optimalen Augenblick. Direkter Augenkontakt ist dann möglich und der ist besser als jeder Monitor oder Sucher! Besonders empfehlenswert ist diese Methode bei Gruppenaufnahmen. Durch den Sucher kann man nämlich sehr schlecht erkennen, wer gerade ein "dummes" Gesicht macht. Das sieht man viel besser bei direktem Augenkontakt. Profis machen das übrigens auch so. Sie stellen die schwere SLR Kamera auf ein Stativ (weil sie sonst die Kamera nicht richtig ausrichten können) und sehen dann über die Kamera hinweg zu der Hochzeitsgesellschaft. |
Besitzer von SLRs ohne Live-Monitor müssen sich für solche Motive flach auf den Bauch legen ... |
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.... und noch drei Hinweise: Fragt man Besitzer von Kameras, die zusätzlich einen Monitorsucher haben (z.B. Fuji F6500), wie oft sie ihn benutzen, so wird immer geantwortet: "Ich benutze (fast) nur den großen Bild-Monitor!". Überzeugender kann nicht bewiesen werden, dass offensichtlich die o.g. Nachteile des Bild-Monitors in der Praxis keine große Rolle spielen. In analogen Zeiten schwärmten viele Profis vom großen (Mattscheiben-)Sucher der 6x6 Spiegelreflexkameras. Angeblich war die Bildwirkung damit viel besser zu beurteilen als mit einem Spiegelsucher. Die Live-Monitore heutiger Digitalkameras sind fast gleich groß und sogar garantiert leuchtkräftiger. Video-Kameras haben ausnahmslos
einen beweglichen Monitor, den fast alle Filmer lieber benutzen als
einen Durchsicht- bzw. Monitorsucher. |
AMOLED-Monitor
Nach den
LCD-Monitoren folgten die LED-Monitore, die aber auch - durch die
Hintergrundbeleuchtung - große Stromfresser sind. 2008 tauchten dann die
ersten AMOLED-Monitore (Activ Matrix
Organic Light Emitting Diode)
auf. Die einzelnen LED-Pixel sind nicht anorganisch sondern organisch
und werden direkt angesteuert, leuchten selbst (ohne Hintergrundlicht).
Dadurch ergeben sich viel brillantere Farben, schwarz ist wirklich schwarz
und der Blickwinkel ist rel. groß. Außerdem benötigen sie weniger Strom
und sind extrem reaktionsschnell. Durch den Wegfall der
Hintergrundbeleuchtung sind AMOLED-Displays extrem dünn. Sie können sogar
auf eine durchsichtige, flexible Folie aufgebracht werden. Nachteile: Sie sind (noch) teurer und die Lebensdauer ist (noch) nicht so groß wie die von normalen LEDs.
Für die Funktion als "Sucher"
sind eigentlich nur der Blickwinkel und die Erkennbarkeit bei Sonnenschein
wirklich wichtig (→Testbericht der
XZ-1).
Wer aber seine Kamera oft als "Bildbetrachter" benutzt, wird eine gute
Farbwiedergabe zu schätzen wissen. |
Eine wichtige Funktion (bei SLRs die
einzige!) des Monitors ist, die aufgenommenen Bilder direkt nach der
Aufnahme zu zeigen, um sie ggf. zu wiederholen. Im Gegensatz zu den SLRs bieten Superzoom-Kameras zusätzlich den Monitorsucher zur nachträglichen Bildbeurteilung. Der zeigt auch bei prallem Sonnenschein ein sehr gutes Bild; besonders, wenn er eine Auflösung von über 200.000 (Sub-) Pixeln hat. |
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