Fuji FinePix S 6500fd

 
Nun präsentiert Fuji eine Alternative zur S5600, ausgestattet mit dem sensationellen Sensor der F30. Durch den größeren Sensor hat das 10,7x Zoom hat jetzt sogar 28 mm Weitwinkel! Ungewöhnlich in dieser Kamera-Klasse!

Henner, 24.02.2007

 

Zunächst die Pros und Contras aus den technischen Daten:

Pro:

  • Bis 3200 ISO einstellbar
  • 10,7x Zoom
  • 28 mm Weitwinkel
  • Voll ausreichende 300 mm Tele
  • "Freistellen" ist durch die "echten" 66 mm Tele möglich → Hinweis
  • Mechanisches Zoom
  • Voll manuelle Belichtung möglich
  • Erkennt Gesichter und stellt darauf scharf (fd)
  • Fokus-Hilfslicht
  • Rel. großer Sensor (1/1,7")
  • Alternativ 3:2 Format (und dennoch 6 MP!)
  • RAW-Format möglich
  • Live-Histogramm
  • 2,5" großer, hoch auflösender Monitor
  • Standard-Akkus (4 AA)
  • Relativ klein und leicht (660 g ; 120 mm tief)

Contra:

  • "Nur" 6 MP
  • Kein Blitzschuh
  • Nur Blende 4,9 bei Tele
  • Exotischer Speicherchip (xD)
  • Kein beweglicher Monitor
  • Kein Stabilisator
  • Plastik-Gehäuse

 

Meine persönliche Meinung zu den "Contras":

"Nur" 6 MP
Das kann nur Megapixel-Feteschisten abschrecken. Entscheidend ist die tatsächliche Auflösung einer Kamera, besonders bei höheren ISO-Werten! (→Hinweis). Mal ehrlich ... wofür brauchst du mehr als 6 MP? →Argumente

Kein Blitzschuh
Hier zeigt sich, dass die Kamera nicht auf anspruchsvolle Amateure zielt! Ohne Zusatzblitz sind schwierige Aufnahmesituationen nicht zu beherrschen

Nur Blende 4,9 bei Tele
Bei kleinen Kameras ist das aus technischen Gründen unvermeidlich; bei größeren Kameras sind aber bessere Werte möglich. Gerade bei Tele ist eine große Blendenöffnung wichtig, um Verwackeln zu vermeiden und Motive "freizustellen"(→Hinweis)!
Wichtiger als die Lichtstärke ist allerdings die Bildqualität des Zooms.!

Exotischer Speicherchip (xD)
Anspruchsvolle Amateure erwarten, dass auch CF-Chips einsetzbar sind. Zumindest der billigere SD-Speicherchip wäre mir lieber als xD. Aber wenn man erst einmal zwei oder drei gekauft hat, ist dieses Thema vorbei.

Kein beweglicher Monitor
Einen beweglichen Monitor hätte ich mir für diese Kamera schon sehr gewünscht. (→Hinweis)

Kein Stabilisator
Einen Stabilisator benötigen alle Kameras, die nur bei 100 ISO rauschfrei sind. Rauscharme 800 ISO ersetzen nicht nur einen Stabilisator, sonder sind manchmal sogar besser.
Trotzdem: ein zusätzlicher Stabilisator wäre bei 300 mm hilfreich.

Plastik-Gehäuse
Plastik ist auch bei vielen SLRs ein beliebter (und leichter!) Werkstoff.


 

Eigener Test

 
Über Weihnachten hatte ich Gelegenheit, die 6500fd erstmals selbst zu testen. Obwohl die 6500fd keinen Blitzanschluss und beweglichem Monitor, sowie kein lichtstarkes Tele bietet, habe ich sie mir inzwischen doch als "Zweitkamera" gekauft. Bisher ist leider immer noch keine Kamera auf dem Markt, die alle meine Forderungen an die "Große Wunschkamera" erfüllt.
Ein Kamerakauf ist halt immer ein Kompromiss. Nach ersten Testaufnahmen erfüllt die 6500fd aber meine Grundforderung, im Brennweitenbereich der F10 mindestens gleich gut zu sein.
Henner, 02.06.2007

Bildqualität

Bei allen Fotos war die Bildqualität sehr gut. Für meinen Geschmack sind die Bilder aber etwas zu stark geschärft, was allerdings bei vielen Amateuren beliebt zu sein scheint! Falls es jemand stört, kann er aber die Schärfe im Menü auf "soft" stellen (geht nicht bei "Auto") oder gleich mit RAW arbeiten.
Die "Standardfotos" vom Rathaus und aus der Stadt zeigen keinen nennenswerten Unterschied zur F10 bzw. F30.
Die Fotos der 6500fd wurden bei offener Blende aufgenommen, was bei der F10 ja nicht möglich ist.

Zu diesem Thema auch einige Bemerkungen meines Lesers, der mir mir damals seine F30 zum Test geliehen hatte und jetzt auch eine 6500 besitzt:

Die S6500 kann der F30 im Bereich 35-108 mm nicht das
Wasser reichen*), ist aber von der Schärfe und Auflösung
deutlich besser als die SLR Canon 350 mit dem von mir
getesteten Kit-Objektiv.

Auch stört der schwingende Spiegel nicht. Im DaCapo-Museum ist
- im Gegensatz zur EOS350 - kein 35mm-Bild verwackelt. mehr Infos

Überhaupt kann man - auch ohne Stabilisator - mit der
S6500 lange Belichtungszeiten frei halten. Der elektronische
Sucher stützt die Kamera am Gesicht, mit zwei Händen
lässt sie sich gut fassen. Mir ist eine Belichtungsreihe
meiner berühmten Umzugskiste gelungen 1/80, 1/40, 1/20,
1/10, 1/5, 1/2s nicht verwackelt! (Ich habe allerdings
gesessen.)

Bei extremem Tele ist die Auflösung
deutlich schlechter. Damit relativiert sich auch die
schwache Lichtstärke bei Tele. Mehr Lichtstärke würde
bei dieser Optik deutlich geringere Auflösung bringen,
so dass die 300mm wirklich in Frage zu stellen wären.

___________________________
*) Nachtrag (04.06.2007)
Fuji hat inzwischen das Objektiv kostenlos ausgetauscht und jetzt ist kein Unterschied zur f30 mehr vorhanden! Hinweis


Randschärfe
Zumindest die Randschärfe bei 28 mm Weitwinkel habe ich überprüft und nichts zu beanstanden.
An meiner eigenen Kamera habe ich jetzt diese Tests nachgeholt. Ergebnis: Für ein 10x Zoom recht gute Randschärfe auch bei 300 mm Tele, rechts allerdings etwas besser als links.

Rauschen:

Im direkten Vergleich bei 1600 ISO erscheinen die Bilder meiner alten F10 störungsfreier als die der 6500fd. Allerdings enthalten letztere (wegen der stärkeren Schärfung) mehr Details. Wer bereit ist, mit RAW zu arbeitet, wird aber zweifellos gute Ergebnisse erzielen.
Die Rauschfreiheit der F30 erreicht die 6500fd bei JPG sicherlich nicht!
Andererseits: Keine andere der derzeitigen "Superzoom-Kameras" kann auch nur annähernd so gute Bilder bei 1600 ISO liefern wie die 6500fd. Selbst die 3200 ISO sind nutzbar, wenn man keine hohen Ansprüche stellt.

Mein "Rathaus-Testfoto" habe ich diesmal auch mit 1600 ISO aufgenommen. Dazu musste 1/4000 Sek. und Blende 11 manuell vorgegeben werden! Bei 1600 und 100 ISO wurde mit RAW fotografiert. Mit Nachhilfe von Noise Ninja ergab sich bei 1600 ISO ein Bild, das auf dem Bildschirm (1280 Pixel) durchaus vorzeigbar ist. So werden 13 x 10 cm-Papier-Bilder aussehen.
Beide Testbilder habe ich zu Vergleichszwecken auf diese Bildgröße reduziert und zeige je einen Ausschnitt. Das "Rauschen" bei 1600 ISO erinnert eher an "Körnigkeit" hochempfindlicher Filme.


Video-Eigenschaften:
Die Lichtempfindlichkeit der 6500fd ist genauso verblüffend wie die der F30! Die F10 war bisher in dieser Hinsicht die beste aller von mir getesteten Kameras, aber auch die 6500fd ist noch um Klassen besser. In einem abgedunkelten Raum, in dem die F10 auf dem Monitor gerade noch Umrisse zeigt, filmt die 6500fd, als wäre ein Restlichtverstärker eingebaut.
Wer oft seine Kinder/Enkel im Wohnzimmer filmt, wird die Lichtempfindlichkeit der 6500fd schnell zu schätzen wissen.
Bei unseren Tanzveranstaltungen hatten bisher alle Kameras Helligkeits-Probleme beim Filmen. Fotos sind dort selbst bei Blende 2,8 nur mit 1/40 Sek. und 1600 ISO möglich. Der 6500fd reicht das aber für Videos völlig aus! →Mini-Videoclip (stark reduziert!)  →Bildbericht in www.Hearties.de

Zwar sind JPG-Kompressions-Artefakte erkennbar, aber das ärgerliche Farbflimmern der F10 tritt nicht auf und die Auflösung wird nur von der Minolta A200 überboten, aber auch nur in deren 800x600-Modus, der nur 15 B/sek bietet und bezüglich Lichtempfindlichkeit nicht annähernd mithalten kann!

Nicht genug gelobt werden kann die Möglichkeit, während des Filmens zoomen zu können! Völlig lautlos wird dazu das mechanische Zoom-Objektiv benutzt.
Sehr hilfreich ist dabei der "Kontinuierliche Autofokus" der laufend und rel. zügig die Schärfe nachführt, was unerlässlich ist, wenn man ein Motiv mit Tele heranzoomt!

Hier ein Original-Bild aus einem Video-Clip, der mit einer "Weitwinkel-Totale" beginnt.


Autofokus

Der Autofokus arbeitet normalerweise sehr zügig und präzise. Nur bei schlechter Beleuchtung und 300 mm Tele benötigt er rel. lange oder irrt manchmal hilflos herum.
 
fd

Die 6500fd war die erste Kamera, die Gesichter erkennt (in 0,05 Sekunden!) und Belichtung und Entfernung darauf abstimmt. Das funktioniert zwar nicht immer, aber doch sehr oft. Ggf. werden auch mehrere Gesichter erkannt! Bis zu 10 sind angeblich möglich. Man kann sogar nachträglich abfragen, welche Gesichter die Automatik erkannt hat und vergrößert ansehen.
Vergleichsbilder →Autofokus

Leider stellt die Kamera, wenn sie keine Gesichter erkennt, grundsätzlich auf Mittenfokus um. Das ist sehr ärgerlich!

Makro
Das Digital-Tele der 6500fd arbeit mit einer ungewöhnlichen Methode. Bei jeder Brennweite kann auf Knopfdruck die Bildmitte digital 2x vergrößert werden. Das hat einen erfreulichen Effekt bei Makro-Aufnahmen! Mit "Makro" und 70mm Tele ist so die nebenstehende Aufnahme meiner "Testbriefmarke" möglich.
Zwar ist das nur ein auf 6MP "aufgeblasener" Bild-Ausschnitt, aber bei solchen Aufnahmen ist das unkritisch.
 
Deshalb ist erfreulich, dass man mit 300mm Tele (und Digital-Tele) selbst aus einem Meter Abstand(!) diesen sehr kleinen Bereich darstellen kann. So sind z.B. Fotos von Schmetterlingen problemlos möglich.
Bei Video kann Digital-Tele leider nicht benutzt werden.

Die Digitele-Taste kann auch (kurzzeitig gedrückt) hilfreich sein, um die Scharfstellung vor der Aufnahme zu überprüfen.

"Supermakro" kann man normalerweise getrost vergessen, da für solche Nahaufnahmen die Kamera nur 1cm vom Motiv entfernt sein muss und es dann abschattet.

Wenn aber die Sonne günstig steht und die Bienen zutraulich genug sind, gelingen solche Fotos, die mir ein Leser geschickt hat.

Bei einer SLR  ist da ein teures Makro-Objektiv nötig!


Foto: KH. Rapp


Motiv-Programme
Sehr erfreulich ist, dass einige häufig benötigte Programme direkt über das Wählrad angewählt werden können. Die anderen sind über das Menü erreichbar.


Anti-Verwacklung

Besonders bei Tele ist die Verwacklungsgefahr am größten. Ein lichtstarkes Zoom wäre hier hilfreich. Leider bietet die 6500fd nur bei 28mm Weitwinkel die Blende 2,8. Bereits bei 150 mm ist als größte Blendenöffnung nur noch 4 möglich, bei 300mm nur 4,9.
Da die Kamera leider über keinen Stabilisator verfügt, bleibt bei Tele-Aufnahmen deshalb nur die Erhöhung der ISO-Vorgabe. Aber nur sehr gute Stabilisatoren ergeben 3 Blendenstufen Gewinn und das entspricht einer Erhöhung von 100 ISO (bei z.B. 1/100 Sek.) auf 800 ISO (und entspr. 1/800 Sek.). Bei 800 ISO hält sich das Rauschen der 6500fd noch in Grenzen und die 1/800 Sek. reduzieren zusätzlich auch noch eventuelle Bewegungsunschärfen.
Es ist schon auffällig, das manche Stabilisator-Kameras als Basis-Empfindlichkeit nur 50 (bzw. 80) ISO aufweisen. Nach den Testberichten wird dann auch klar warum: sie benötigen diese "Krücke", da sie bei höheren ISO-Werten extrem stark rauschen!

Im Extremfall ist bei der 6500fd sogar die Verwendung von 3200 ISO möglich, um verwackelte Aufnahmen zu vermeiden. Leider geschieht das bei "blurr" grundsätzlich.
Andererseits muss ich zugeben, dass für einen 08/15 Foto-Knipser ein verwackeltes Bild schlimmer ist als ein rauschiges.

3200 ISO wird auch von einigen anderen Motiv-Programmen gewählt! Ich habe das lieber unter Kontrolle und entscheide selbst, ob nicht 1600 oder gar nur 800 (bei entspr. längeren Belichtungszeiten) sinnvoller wären; ich evtl. sogar im Interesse perfekter Bildqualität ein Stativ verwende. Allerdings geht das nicht bei der Einstellung "Auto". Ich empfehle deshalb "Programm" einzustellen, was "Auto" entspricht, aber die Vorgabe eines ISO-Wertes ermöglicht. Leider bietet die 6500fd nicht "Auto1600" der F30.


Andererseits: Bei Blitzaufnahmen ist auch bei 300 mm und geringen ISO-Werten ein Verwackeln ausgeschlossen.
Deutlich wird hier auch, wie durch die geringe Schärfentiefe bei Tele ein "Freistellen" vor dem Hintergrund erreicht wird. Das nebenstehende Foto wurde (mit 300 mm Tele und "Makro") aus rel. großem Abstand aufgenommen.

Menü
Ausdrücklich loben muss ich das übersichtliche Menü. Es erklärt sich fast von selbst. 

Gegenlichtblende
Lobenswerterweise wird eine Gegenlichtblende gleich mitgeliefert. Bei Blitzaufnahmen mit Weitwinkel darf sie aber nicht verwendet werden, da sie abschattet. Aber in diesen Situationen ist sie ohnehin überflüssig.
Übrigens: Bei SLRs schattet ein Tele-Objektiv bereits ohne Gegenlichtblende das Motiv ab.

Monitorsucher
Obwohl die Kamera einen recht guten Monitorsucher hat, muss ich zugeben, dass ich ihn nie benutzt habe. Der große Life-Monitor bietet alle notwendigen Informationen; ganz zu schweigen von den anderen Vorteilen gegenüber einem Sucher, sei es nun ein Monitor- .... oder Spiegelsucher.
Die Praxis bestätigt einmal wieder meine Überlegungen zum Thema "Monitor als Sucher".

 

Mein Kommentar

Wer nicht unbedingt eine Taschenkamera haben will, macht mit dieser Kamera durchaus einen guten Kauf. Ich persönlich vermisse zwar den Blitzanschluss und den beweglichen Monitor, aber sonst ist alles vorhanden, was ein engagierter Foto-Amateur erwartet! Welche vergleichbare Kamera hat schon 28 mm Weitwinkel, Live-Histogramm, RAW usw.? Hinzu kommen die überragenden Eigenschaften bei schlechten Lichtverhältnissen (Foto und Video!), die diese Kamera einzigartig machen.
Konsequenterweise habe ich meine Kaufempfehlung auf der Seite "Checkliste" entsprechend geändert.

Henner, 09.01.2007

 

Nachtrag 24.10.2007

Nachdem Fuji - wie auch bei der F31fd - bisher keinen besseren Nachfolger für die 6500 auf den Markt gebracht hat, steigen bei beiden Kameras die Preise.
Es spricht sich offensichtlich herum, dass Nachfolger mit kleinerem Sensor oder extrem vielen MP eigentlich ein Rückschritt sind!

 

 


Andere Testberichte

Der von mir als weltweit kompetentester Tester angesehener Phil Askey (dpreview.com), hat die 6500fd als "Highly Recommended" eingestuft. →Testbericht.
Besonders das Objektiv wird sehr gelobt. Es wäre besser als das der Fuji 9500! Möglicherweise war es dort durch die 9MP-Pixelprotzerei überfordert!

Hier die Beurteilung von Phil (ohne die oben bereits erwähnten Pros und Cons)

Pro

  • Hervorragende Schärfe bis in die Ecken
  • Geringe Verzeichnung
  • Auflösung besser als bei allen Wettbewerbern
  • Klassenbeste Auflösung bei 800 ISO
  • Sehr kurze Auslöseverzögerung
  • Gute Video-Eigenschaften, Zoom möglich
  • Lange Batterielebensdauer
  • Guter Blitz
  • Gesichterkennung funktionier hervorragend

Contra

  • Sehr kontrastreiche Einstellung (Abhilfe: RAW)
  • Leicht überschärft (Abhilfe: "soft" oder RAW)
  • Monitorsucher nicht optimal
  • ISO 1600 und 3200 nicht so gut wie bei der F30 (Abhilfe: RAW)
  • Einstellung der manuellen Belichtung etwas fummelig

Hier ein Vergleich mit der der Panasonic FZ8 bei "nur" 400 ISO.


Und hier ein Vergleich 6500fd (links) mit der Sony H2 (rechts) bei 800 ISO.

Es handelt sich um 1:1 Ausschnitte aus den Testbildern. So etwas ist immer aussagefähiger als Rausch-Messwerte. →Mehr Infos


Interessant ist auch ein Vergleich mit der Olympus 550 UZ, die 28 - 504(!) mm bietet. Ihr wird bescheinigt, dass sie selbst bei 50 ISO nicht so gute Bilder liefert wie manche andere Superzoom-Kameras. Was nützt ein Supertele, wenn dafür alle Aufnahmen deutlich schlechter sind als die mit einer Kamera mit 28 bis ("nur") 300 mm?
Hier ein Beispiel bei 3200 ISO
Die 6500fd (links) ist zwar auch nicht mehr perfekt, aber die 550 UZ .ist erschreckend schlecht. Und bei ihr sind sogar 5000 ISO einstellbar!


(Bildausschnitte nach meinen Regeln auf gleiche Größe gebracht)


 

Die Zeitschrift "test" schreibt in ihrer Ausgabe 3/2007:

".... ist die Fuji 6500 eines der "Highlights". Fujifilm hat sch getraut, dem fatalen Trend zu trotzen, in die Kameras immer mehr Pixel einzubauen. ....
Positiver Effekt: Die Kamera ist lichtempfindlicher als die Konkurrenz und Aufnahmen bei weniger Licht rauschen nicht so stark. ....
Die 6500 löst Bilder ebenso gut auf wie andere Kameras mit mehr Pixeln, manchmal sogar besser."

Ansonsten werden mal wieder meine Bedenken bezüglich der Qualifikation der Zeitschrift bestätigt. Z.B. wird die Nikon S10 bezüglich "Auflösung" und "Bildrauschen" als gleich gut eingestuft (+ bzw. ++). Hier zwei Bildausschnitte von dpreview bei 400 ISO. Rechts die Nikon S10:

In besagter "Fach"zeitschrift steht auch zu lesen, dass 4-1/4000 Sek. Belichtungszeit geboten werden. Das sind die Automatik-Werte. Manuell können bis zu 30(!) Sekunden eingestellt werden (Nachtaufnahmen).

 


 

Tipps und Tricks

Wie schon bei der Fuji 602, Ixus 400 und F10 werde ich hier lfd. Hinweise geben, wie ich die 6500fd benutze.

 


Zusatzblitz

Der eingebaute Blitz ist zwar recht stark, aber wenn man aus größerer Entfernung und Tele fotografieren und hohe ISO-Werte möglichst vermeiden will, dann ist ein Zusatzblitzgerät unverzichtbar. Da die 6500fd mit "Vorblitz" arbeitet, ist leider nur ein Spezialblitzgerät (Mecablitz 28 CS-2) einsetzbar.
Ich verwende dann gerne meine alte Blitzschiene. Stellt man bei Kamera und Zusatzblitz "A" und Blende 5,6 ein, dann ist man frei in der Wahl der Brennweite.

Zu sehen ist hier auch die Handschlaufe, die ich anstelle des mitgelieferten Schultergurtes verwende.
__________________


Die Sonnenblende habe ich umgekehrt auf das Objektiv gesteckt, damit sie mir jederzeit bei Außenaufnahmen zur Verfügung steht. (Bei Innenaufnahmen ist sie überflüssig, bei Blitzaufnahmen stört sie sogar).
 


Ersatzakku
Da ich die Kamera nicht täglich benutze besteht die Gefahr, dass die Akkus im entscheidenden Moment (durch Selbstentleerung) keinen Saft mehr haben, Deshalb verwende ich 4 der neuartigen Akkus, die auch nach einem Jahr noch 80% Ladung haben.  (Mehr Infos)
Als Reserve habe ich 4 AA-Batterien, die praktisch unbegrenzt ihre Spannung halten.

TV-Show mit der Kamera
Es ist möglich, sortierte und bearbeitete Bilder wieder so auf einen Speicherchip zu kopieren, dass sie auf jedem beliebigen TV-Gerät gezeigt werden können.
Die entspr. Anweisung findet sich auf der Seite "IrfanView".
Als "Option" für das Umbenennen muss "DSCF####" vorgegeben werden.
So passen sogar auf einen kleinen 16MP-Chip bis zu 400 Bilder!

xD-Speicherchips
Ob die die neuen "H"-Chips - die 2-3x schneller bei der Übertragung zum PC sein sollen als die M  - ihren Mehrpreis wert sind, wage ich zu bezweifeln. Bei der Speicherung der Fotos in der Kamera habe ich keinen Unterschied festgestellt.
Im Übrigen sind aus Sicherheitsgründen (→ Hinweis) mehrere kleinere Chips besser als ein einziger 1 GB Speicherchip.

Scharfstellen
Jeder Autofokus benötigt eine gewisse Zeit, bis er scharf gestellt hat. Besonders bei Blitzlichtaufnahmen kann das etwas länger dauern, da er mit schlechter Beleuchtung zu kämpfen hat. Zu hastiges Durchdrücken des Auslösers kann bewirken, dass in diesem Fall nicht die optimale Schärfe erreicht wird.
Wenn irgend möglich, arbeite ich deshalb grundsätzlich immer "zweistufig"; d.h. ich drücke zunächst den Auslöser halb durch und erst nach dem Piepton (wenn der Autofokus das richtige Ziel ausgewählt und darauf scharf gestellt hat) löse ich aus. Die Bilder sind dann nicht nur garantiert scharf, sondern die Auslöseverzögerung ist praktisch Null! Ideal, um bei Personenaufnahmen den richtigen Gesichtsausdruck zu erwischen!

Wenn ich genau weiß, wo das "Ereignis" stattfinden wird. schalte ich den manuellen Fokus ein. Dann peile ich einen Gegenstand in der richtigen Entfernung an und drücke die Taste ►●◄. Die Kamera stellt dann scharf und bleibt bei den folgenden Aufnahmen bei dieser Einstellung. Auslöseverzögerung ist dann Null!


Froschperspektive- und Überkopf-Fotos
Da das Monitorbild bei schräger Betrachtung rel. dunkel ist, hilft hier ggf. ein als Zubehör angebotener Zusatzspiegel, der unter 45° an der Kamera angeschraubt werden kann (→Hinweis)


Bildgröße reduzieren nach der Bearbeitung

Durch den Super-CCD der 6.Generation entsprechen die Bilder der 6500fd etwa denen einer "normalen" 8 MP-Kamera. Somit enthalten sie ca. 2154 x 1616 "echte" Pixel. Anhand zahlreicher Fotos habe ich mich von der Richtigkeit dieser Angabe überzeugt. Deshalb reduziere ich die besten Bilder nach der Bearbeitung nur auf 2048 x 1536. Die anderen - wie bei mir üblich - auf 1600 x 1200  bzw. 1920 x 1080 (Details).

 


Meine Setup-Einstellungen

Vorab: Um alle Wahlmöglichkeiten festlegen zu können, muss die Kamera auf "P" und der Fokusschalter auf "C" gestellt werden. Manche dieser Festlegungen sind nämlich nur dann aktiv und werden sonst abgeschaltet.
______________________________________

Aufnahmemenü:

Als AE-Messung habe ich "Mehrfeld" eingestellt.

Wenn ich verhindern will, dass z.B. ein helles Plakat nicht überbelichtet wird, peile ich einen sehr hellen Bildbereich (etwa gleiche Entfernung!) an, drücke den Auslöser halb durch und fotografiere dann mein Motiv. Das geht schneller, als auf "Spot" umzuschalten oder im Menü eine entsprechende Belichtungskorrektur vorzugeben.


Weißabgleich: "Auto" hat sich bewährt. Ggf. korrigiere ich die Farben nachträglich (Gelb und ggf. rot erhöhen).

Die Einstellung "High-Speed" hat sich bewährt. Im Bereich 2 Meter (WW) bzw. 4 Meter (Tele) bis ∞ arbeitet der Autofokus dann sehr viel schneller, da er nicht so lange Einstellwege bewältigen muss..
Aber Achtung!:
Die Portrait-Entfernung liegt bei Tele oft unter 3 Meter! Dann ist "Makro" notwendig! Bis ca.3 Meter wird dann scharf gestellt.

Für den AF-Modus bevorzuge ich "Mehrfeld".

Auf dem Monitor/-Sucher achte ich dann aber darauf, was der Autofokus sich als Ziel aussucht ( → Autofokus). Wenn ich schnell auf Mittenfokus umschalten will, dann schalte ich "fd" ein.
Der AF-Modus "kont." bringt keine nennenswerten Vorteile (nur mehr Batterieverbrauch und ständiges Rattern der Kamera).
Bei Video (und Zoom-Einsatz) ist diese Vorgabe allerdings sinnvoll; besonders wenn man das Zoom benutzt.

Bildschärfe: Hier habe ich "Standard" eingestellt. Die Schärfung hält sich so in vernünftigen Grenzen.
____________________

                                Im "Hauptmenü" habe ich gewählt:
Bildvorschau: 1,5 Sek. reicht.

Hilfslicht
: normalerweise "aus", weil es die Fotomotive "warnt". Meist ist es ohnehin überflüssig und muss deshalb nur bei Bedarf eingeschaltet werden.

CCD-RAW:
Dieses Format benutze ich nur bei schwierigen Aufnahmen bei hohen ISO-Werten.Hinweis

Auslösesignal
: "zwei Säulen" damit ich weiß, ob der Autofokus scharf gestellt hat und wann die Kamera ausgelöst wird. Wichtig! Man sollte unbedingt wissen, wo das Signal (z.B. in der Kirche und im Theater) abgeschaltet wird!
Signal Lautstärke: "aus". Das ständige Piepen bei jedem Vorgang macht mich nervös.
_______________________

Kont. (Serienaufnahmen)
: normalerweise selbstverständlich "aus"

Bei Personenaufnahmen mache ich gerne mehrere Aufnahmen kurz nacheinander ("Ende3"), um zumindest eine davon verwenden zu können.
Achtung: In Kombination mit dem Selbstauslöser funktioniert nur "Top3".


Betriebsarten-Wählrad:

Normalerweise benutze ich den Wahlhebel-Modus "P" (wegen "Mehrfeld-AF", der Blendenkorrektur-Möglichkeit, Slow-Synchro-Blitz usw. Vieles ist bei "Auto" nicht möglich!) 

"S" wähle ich nur, wenn ich unbedingt eine ganz bestimmte Belichtungszeit vorgeben will (z.B. 1/30 für fließendes Wasser oder 1/1000). Falls sich dann die Blendenanzeige rot verfärbt, muss die ISO-Vorgabe angepasst werden.

"A" wähle ich z.B. bei Portraits (offene Blende für geringe Schärfentiefe). Bei Verwendung meines Zusatztblitzes stelle ich Blende 5,6 ein. Dann spielt es keine Rolle, ob Weitwinkel oder Tele gewählt wird.

"M" ist für extrem seltene Situationen unerlässlich (Mondaufnahme). Aber Vorsicht! Es ist die einzige Vorgabe, die alle Belichtungsautomatiken außer Kraft setzt!

Bei "N" habe ich "Umgebungslicht + Blitz" vorgewählt. Die Kamera benutzt dann 3200 ISO, aber die alternative Blitzaufnahme wird dann sogar mit 200 ISO aufgenommen.

Bei "SP" habe ich "Sport" vorgewählt. Die Kamera wählt dann rel. kurze Belichtungszeiten ohne die ISO-Werte über Gebühr zu erhöhen.

"Portrait" empfiehlt sich (wie bereits bei der F10/30), wenn man weniger kontrastreiche Bilder haben möchte. Weiterer Vorteil: Im Gegensatz zu "Auto" wird hier nicht "Auto-ISO 1600" sondern maximal 800 ISO gewählt.
__________________

"fd"
Da bei dieser Einstellung (selbst bei "P") auf Mittenfokus umgeschaltet wird, wenn keine Gesichter erkannt werden, benutze ich diese Einstellung nur bei "angesagten" Personenaufnahmen →Hinweis
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"F"-Taste


ISO.  Da hier bei "P" "Auto ISO" ohnehin nicht möglich ist, gebe ich einen jeweils sinnvollen ISO-Wert manuell vor. Wenn ich höchste Qualität erwarte: 100 ISO, sonst 400 bzw. (wenn unbedingt nötig) 800 ISO.

Als Bildqualität wähle ich normalerweise "6M-F". Auf längeren Reisen und auch sonst, wenn mal der Speicherplatz eng wird, schalte ich auf "6m-M" oder sogar "3M", wodurch 2x bzw. 4x so viele Bilder auf einen Speicherchip passen.
Die Hinweise zu diesem Thema im F10 Testbericht gelten auch für die 6500fd.

Der 3:2 Modus ist für mich keine Alternative, da ich ggf. exakt den gleichen Effekt (oben und unten einige Pixelreihen weglassen) auch später am PC erreichen kann. Übrigens wird das vom Super-CCD erstellte 12 MP-Originalbild in der Kamera vor dem Speichern dann nicht auf 2848 Pixel Breite heruntergerechnet, sondern nur auf 3024 Pixel, um so trotzdem ein 6MP-Bild zu erhalten.

Farbe Die Vorgabe "Chrome" ist sehr Geschmackssache. Ich bevorzuge "Standard" und erhöhe Kontrast und Farbsättigung ggf. bei der Bildbearbeitung.
"SW"
ist ohnehin Unsinn, da das später mit jedem Programm auch möglich ist.
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Disp.

Im Aufnahmemodus benutze ich gerne die "Gitterlinien", da ein exaktes Ausrichten der Kamera (z.B. am Horizont) dann sehr viel leichter ist.
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Als Belichtungskorrektur habe ich "-1/3 Blende" gewählt.
Ich kann nur dringend empfehlen, vor wichtigen Aufnahmen das Live-Histogramm anzusehen. Zumindest direkt danach - wenn es für eine Wiederholung noch nicht zu spät ist - sollte das Histogramm angesehen werden! Wenn wichtige Bildteile blinken, sollte die Belichtung bei der nächsten Aufnahme entsprechend angepasst werden.
Auf dem Monitor kann eine falsche Belichtung nur sehr begrenzt erkannt werden!

Bei Motiven mit hohen Kontrasten wähle ich oft "-1 Blende" um "ausgefressene" Bereiche zu reduzieren. Dann ist aber eine entsprechende Nacharbeit notwendig. →Hinweis
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Blitz:
Den "Rote Augen-Blitz" verwende ich ohnehin bei keiner Kamera. Bei der 6500fd ist er völlig überflüssig, da der Blitz sehr weit vom Objektiv entfernt ist.

Erzwungener und "Auto"-Blitz
Da der "intelligente" Blitz bei dunkler Umgebung rel. lange Belichtungszeiten (min. 1/45 Sek.) wählt, gibt es dann Probleme bei schnellen Bewegungen. Da hilft die Umstellung auf "S" und die Vorgabe einer kurzen Belichtungszeit.
Bei Einsatz eines Zusatzblitzes muss "M" gewählt und zusätzlich die Arbeitsblende vorgegeben werden. →Erklärung

 

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Hinweis

An dieser Stelle sollte nochmals darauf hingewiesen werden, dass ich alte Testberichte nicht laufend aktualisiere! Eine Kamera, die mir zum Testzeitpunkt gut gefiel, würde ich ein halbes Jahr später sicherlich nicht gleich einstufen!

Deshalb empfiehlt sich immer ein Blick auf das Datum des Abschlusskommentars bzw. Nachtrags.

 

Start dieser Seite am 03.08.2006


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Letzte Überarbeitung: 21.12.2009