Fuji FinePix S 6500fd |
Nun
präsentiert Fuji eine Alternative zur S5600, ausgestattet mit dem sensationellen Sensor der
F30. Durch
den größeren Sensor hat das 10,7x Zoom hat jetzt sogar 28 mm
Weitwinkel! Ungewöhnlich in dieser Kamera-Klasse! Henner, 24.02.2007 |
Zunächst die Pros und Contras aus den
technischen Daten:
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Meine persönliche Meinung zu den "Contras": "Nur" 6 MP Kein Blitzschuh Nur Blende 4,9 bei Tele Exotischer Speicherchip (xD) Kein beweglicher Monitor Kein Stabilisator
Plastik-Gehäuse |
Eigener Test |
Über Weihnachten hatte
ich Gelegenheit, die 6500fd erstmals selbst zu testen. Obwohl die 6500fd
keinen Blitzanschluss und beweglichem Monitor, sowie kein lichtstarkes Tele
bietet, habe ich sie mir inzwischen doch als "Zweitkamera" gekauft. Bisher
ist leider immer noch keine Kamera auf dem Markt, die alle meine
Forderungen an die "Große
Wunschkamera" erfüllt. Ein Kamerakauf ist halt immer ein Kompromiss. Nach ersten Testaufnahmen erfüllt die 6500fd aber meine Grundforderung, im Brennweitenbereich der F10 mindestens gleich gut zu sein. Henner, 02.06.2007 |
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Bildqualität Bei allen Fotos war die Bildqualität sehr gut. Für meinen Geschmack sind die Bilder aber etwas zu stark geschärft, was allerdings bei vielen Amateuren beliebt zu sein scheint! Falls es jemand stört, kann er aber die Schärfe im Menü auf "soft" stellen (geht nicht bei "Auto") oder gleich mit RAW arbeiten. Die "Standardfotos" vom Rathaus und aus der Stadt zeigen keinen nennenswerten Unterschied zur F10 bzw. F30. Die Fotos der 6500fd wurden bei offener Blende aufgenommen, was bei der F10 ja nicht möglich ist. |
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Zu diesem Thema auch einige Bemerkungen meines Lesers, der mir mir damals seine F30 zum Test geliehen hatte und jetzt auch eine 6500 besitzt:
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Randschärfe Zumindest die Randschärfe bei 28 mm Weitwinkel habe ich überprüft und nichts zu beanstanden. An meiner eigenen Kamera habe ich jetzt diese Tests nachgeholt. Ergebnis: Für ein 10x Zoom recht gute Randschärfe auch bei 300 mm Tele, rechts allerdings etwas besser als links. |
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Rauschen: Im direkten Vergleich bei 1600 ISO erscheinen die Bilder meiner alten F10 störungsfreier als die der 6500fd. Allerdings enthalten letztere (wegen der stärkeren Schärfung) mehr Details. Wer bereit ist, mit RAW zu arbeitet, wird aber zweifellos gute Ergebnisse erzielen. Die Rauschfreiheit der F30 erreicht die 6500fd bei JPG sicherlich nicht! Andererseits: Keine andere der derzeitigen "Superzoom-Kameras" kann auch nur annähernd so gute Bilder bei 1600 ISO liefern wie die 6500fd. Selbst die 3200 ISO sind nutzbar, wenn man keine hohen Ansprüche stellt.
Mein
"Rathaus-Testfoto" habe ich diesmal auch mit 1600 ISO aufgenommen. Dazu
musste 1/4000 Sek. und Blende 11 manuell vorgegeben werden! Bei 1600 und
100 ISO wurde mit RAW fotografiert. Mit Nachhilfe von Noise Ninja ergab
sich bei 1600 ISO ein Bild, das auf dem Bildschirm (1280 Pixel) durchaus
vorzeigbar ist. So werden 13 x 10 cm-Papier-Bilder aussehen. |
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Video-Eigenschaften: Die Lichtempfindlichkeit der 6500fd ist genauso verblüffend wie die der F30! Die F10 war bisher in dieser Hinsicht die beste aller von mir getesteten Kameras, aber auch die 6500fd ist noch um Klassen besser. In einem abgedunkelten Raum, in dem die F10 auf dem Monitor gerade noch Umrisse zeigt, filmt die 6500fd, als wäre ein Restlichtverstärker eingebaut. Wer oft seine Kinder/Enkel im Wohnzimmer filmt, wird die Lichtempfindlichkeit der 6500fd schnell zu schätzen wissen. Bei unseren Tanzveranstaltungen hatten bisher alle Kameras Helligkeits-Probleme beim Filmen. Fotos sind dort selbst bei Blende 2,8 nur mit 1/40 Sek. und 1600 ISO möglich. Der 6500fd reicht das aber für Videos völlig aus! →Mini-Videoclip (stark reduziert!) →Bildbericht in www.Hearties.de Zwar sind JPG-Kompressions-Artefakte erkennbar, aber das ärgerliche Farbflimmern der F10 tritt nicht auf und die Auflösung wird nur von der Minolta A200 überboten, aber auch nur in deren 800x600-Modus, der nur 15 B/sek bietet und bezüglich Lichtempfindlichkeit nicht annähernd mithalten kann!
Nicht genug
gelobt werden kann die Möglichkeit, während des Filmens zoomen zu können!
Völlig lautlos wird dazu das mechanische Zoom-Objektiv benutzt. Hier ein Original-Bild aus einem Video-Clip, der mit einer "Weitwinkel-Totale" beginnt. |
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Autofokus Der Autofokus arbeitet normalerweise sehr zügig und präzise. Nur bei schlechter Beleuchtung und 300 mm Tele benötigt er rel. lange oder irrt manchmal hilflos herum. |
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fd Die 6500fd war die erste Kamera, die Gesichter erkennt (in 0,05 Sekunden!) und Belichtung und Entfernung darauf abstimmt. Das funktioniert zwar nicht immer, aber doch sehr oft. Ggf. werden auch mehrere Gesichter erkannt! Bis zu 10 sind angeblich möglich. Man kann sogar nachträglich abfragen, welche Gesichter die Automatik erkannt hat und vergrößert ansehen. Vergleichsbilder →Autofokus Leider stellt die Kamera, wenn sie keine Gesichter erkennt, grundsätzlich auf Mittenfokus um. Das ist sehr ärgerlich! |
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Makro Das Digital-Tele der 6500fd arbeit mit einer ungewöhnlichen Methode. Bei jeder Brennweite kann auf Knopfdruck die Bildmitte digital 2x vergrößert werden. Das hat einen erfreulichen Effekt bei Makro-Aufnahmen! Mit "Makro" und 70mm Tele ist so die nebenstehende Aufnahme meiner "Testbriefmarke" möglich. Zwar ist das nur ein auf 6MP "aufgeblasener" Bild-Ausschnitt, aber bei solchen Aufnahmen ist das unkritisch. |
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Deshalb ist
erfreulich, dass man mit 300mm Tele (und Digital-Tele) selbst aus einem
Meter Abstand(!) diesen sehr kleinen Bereich darstellen kann. So sind z.B.
Fotos von
Schmetterlingen problemlos möglich. Bei Video kann Digital-Tele leider nicht benutzt werden. Die Digitele-Taste kann auch (kurzzeitig gedrückt) hilfreich sein, um die Scharfstellung vor der Aufnahme zu überprüfen. |
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"Supermakro" kann man normalerweise getrost vergessen, da für solche Nahaufnahmen die Kamera nur 1cm vom Motiv entfernt sein muss und es dann abschattet. Wenn aber die Sonne günstig steht und die Bienen zutraulich genug sind, gelingen solche Fotos, die mir ein Leser geschickt hat. Bei einer SLR ist da ein teures Makro-Objektiv nötig!
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Motiv-Programme Sehr erfreulich ist, dass einige häufig benötigte Programme direkt über das Wählrad angewählt werden können. Die anderen sind über das Menü erreichbar. |
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3200 ISO wird auch von einigen anderen Motiv-Programmen gewählt! Ich habe das lieber unter Kontrolle und entscheide selbst, ob nicht 1600 oder gar nur 800 (bei entspr. längeren Belichtungszeiten) sinnvoller wären; ich evtl. sogar im Interesse perfekter Bildqualität ein Stativ verwende. Allerdings geht das nicht bei der Einstellung "Auto". Ich empfehle deshalb "Programm" einzustellen, was "Auto" entspricht, aber die Vorgabe eines ISO-Wertes ermöglicht. Leider bietet die 6500fd nicht "Auto1600" der F30. |
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Andererseits: Bei Blitzaufnahmen ist auch bei 300 mm und geringen ISO-Werten ein Verwackeln ausgeschlossen. Deutlich wird hier auch, wie durch die geringe Schärfentiefe bei Tele ein "Freistellen" vor dem Hintergrund erreicht wird. Das nebenstehende Foto wurde (mit 300 mm Tele und "Makro") aus rel. großem Abstand aufgenommen. |
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Menü Ausdrücklich loben muss ich das übersichtliche Menü. Es erklärt sich fast von selbst. |
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Gegenlichtblende Lobenswerterweise wird eine Gegenlichtblende gleich mitgeliefert. Bei Blitzaufnahmen mit Weitwinkel darf sie aber nicht verwendet werden, da sie abschattet. Aber in diesen Situationen ist sie ohnehin überflüssig. Übrigens: Bei SLRs schattet ein Tele-Objektiv bereits ohne Gegenlichtblende das Motiv ab. |
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Monitorsucher Obwohl die Kamera einen recht guten Monitorsucher hat, muss ich zugeben, dass ich ihn nie benutzt habe. Der große Life-Monitor bietet alle notwendigen Informationen; ganz zu schweigen von den anderen Vorteilen gegenüber einem Sucher, sei es nun ein Monitor- .... oder Spiegelsucher. Die Praxis bestätigt einmal wieder meine Überlegungen zum Thema "Monitor als Sucher". |
Mein Kommentar Wer nicht unbedingt eine
Taschenkamera haben will, macht mit dieser Kamera durchaus einen guten
Kauf. Ich persönlich vermisse zwar den Blitzanschluss und den
beweglichen Monitor, aber sonst ist alles vorhanden, was ein engagierter
Foto-Amateur erwartet! Welche vergleichbare Kamera hat schon 28 mm
Weitwinkel, Live-Histogramm, RAW usw.? Hinzu kommen die überragenden
Eigenschaften bei schlechten Lichtverhältnissen (Foto und
Video!), die diese Kamera einzigartig machen. Henner, 09.01.2007 |
Nachtrag 24.10.2007
Nachdem Fuji - wie auch bei der F31fd - bisher
keinen besseren Nachfolger für die 6500 auf den Markt gebracht hat,
steigen bei beiden Kameras die Preise. |
Andere Testberichte
Der von mir als weltweit kompetentester Tester
angesehener Phil Askey (dpreview.com), hat die 6500fd als "Highly
Recommended" eingestuft. →Testbericht.
Besonders das Objektiv wird sehr gelobt. Es wäre besser als das der Fuji 9500! Möglicherweise war es dort durch die 9MP-Pixelprotzerei überfordert! Hier die Beurteilung von Phil (ohne die oben bereits erwähnten Pros und Cons) Pro
Contra
Hier ein Vergleich mit der der Panasonic FZ8 bei "nur" 400 ISO.
Es handelt sich um 1:1 Ausschnitte aus den Testbildern. So etwas ist immer aussagefähiger als Rausch-Messwerte. →Mehr Infos |
Interessant ist auch ein Vergleich mit der Olympus 550 UZ, die 28 - 504(!) mm bietet. Ihr wird bescheinigt, dass sie selbst bei 50 ISO nicht so gute Bilder liefert wie manche andere Superzoom-Kameras. Was nützt ein Supertele, wenn dafür alle Aufnahmen deutlich schlechter sind als die mit einer Kamera mit 28 bis ("nur") 300 mm? Hier ein Beispiel bei 3200 ISO Die 6500fd (links) ist zwar auch nicht mehr perfekt, aber die 550 UZ .ist erschreckend schlecht. Und bei ihr sind sogar 5000 ISO einstellbar!
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Die Zeitschrift "test" schreibt
in ihrer Ausgabe 3/2007: ".... ist
die Fuji 6500 eines der "Highlights". Fujifilm hat sch getraut, dem
fatalen Trend zu trotzen, in die Kameras immer mehr Pixel einzubauen.
.... Ansonsten werden mal wieder meine Bedenken bezüglich der Qualifikation der Zeitschrift bestätigt. Z.B. wird die Nikon S10 bezüglich "Auflösung" und "Bildrauschen" als gleich gut eingestuft (+ bzw. ++). Hier zwei Bildausschnitte von dpreview bei 400 ISO. Rechts die Nikon S10:
In besagter "Fach"zeitschrift steht auch zu lesen, dass 4-1/4000 Sek. Belichtungszeit geboten werden. Das sind die Automatik-Werte. Manuell können bis zu 30(!) Sekunden eingestellt werden (Nachtaufnahmen). |
Tipps und Tricks Wie schon bei der Fuji 602, Ixus 400 und F10 werde ich hier lfd. Hinweise geben, wie ich die 6500fd benutze. |
Zusatzblitz Der eingebaute Blitz ist zwar recht stark, aber wenn man aus größerer Entfernung und Tele fotografieren und hohe ISO-Werte möglichst vermeiden will, dann ist ein Zusatzblitzgerät unverzichtbar. Da die 6500fd mit "Vorblitz" arbeitet, ist leider nur ein Spezialblitzgerät (Mecablitz 28 CS-2) einsetzbar. Ich verwende dann gerne meine alte Blitzschiene. Stellt man bei Kamera und Zusatzblitz "A" und Blende 5,6 ein, dann ist man frei in der Wahl der Brennweite.
Zu sehen ist hier auch die Handschlaufe, die
ich anstelle des mitgelieferten Schultergurtes verwende. |
Die Sonnenblende habe ich umgekehrt auf das Objektiv gesteckt, damit sie mir jederzeit bei Außenaufnahmen zur Verfügung steht. (Bei Innenaufnahmen ist sie überflüssig, bei Blitzaufnahmen stört sie sogar). |
Ersatzakku Da ich die Kamera nicht täglich benutze besteht die Gefahr, dass die Akkus im entscheidenden Moment (durch Selbstentleerung) keinen Saft mehr haben, Deshalb verwende ich 4 der neuartigen Akkus, die auch nach einem Jahr noch 80% Ladung haben. (Mehr Infos) Als Reserve habe ich 4 AA-Batterien, die praktisch unbegrenzt ihre Spannung halten. |
TV-Show mit der Kamera Wenn ich genau weiß, wo das "Ereignis" stattfinden wird. schalte ich den manuellen Fokus ein. Dann peile ich einen Gegenstand in der richtigen Entfernung an und drücke die Taste ►●◄. Die Kamera stellt dann scharf und bleibt bei den folgenden Aufnahmen bei dieser Einstellung. Auslöseverzögerung ist dann Null! |
Froschperspektive- und Überkopf-Fotos Da das Monitorbild bei schräger Betrachtung rel. dunkel ist, hilft hier ggf. ein als Zubehör angebotener Zusatzspiegel, der unter 45° an der Kamera angeschraubt werden kann (→Hinweis) |
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Meine Setup-Einstellungen Vorab: Um alle Wahlmöglichkeiten
festlegen zu können, muss die Kamera auf "P" und der Fokusschalter
auf "C" gestellt werden. Manche dieser Festlegungen sind nämlich
nur dann aktiv und werden sonst abgeschaltet.
Bildschärfe: Hier habe ich
"Standard" eingestellt. Die Schärfung hält sich so in vernünftigen
Grenzen.
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Betriebsarten-Wählrad: Normalerweise benutze ich den Wahlhebel-Modus "P"
(wegen "Mehrfeld-AF", der Blendenkorrektur-Möglichkeit,
Slow-Synchro-Blitz usw.
Vieles ist bei "Auto" nicht möglich!) "M" ist für extrem seltene Situationen unerlässlich (Mondaufnahme). Aber Vorsicht! Es ist die einzige Vorgabe, die alle Belichtungsautomatiken außer Kraft setzt! Bei "N" habe ich "Umgebungslicht +
Blitz" vorgewählt. Die Kamera benutzt dann 3200 ISO, aber die alternative
Blitzaufnahme wird dann sogar mit 200 ISO aufgenommen. "Portrait" empfiehlt sich (wie
bereits bei der F10/30), wenn man weniger kontrastreiche Bilder haben
möchte. Weiterer Vorteil: Im Gegensatz zu "Auto" wird hier nicht "Auto-ISO
1600" sondern maximal 800 ISO gewählt. "fd" Der 3:2 Modus ist für mich keine
Alternative, da ich ggf. exakt den gleichen Effekt (oben und unten einige
Pixelreihen weglassen) auch später am PC erreichen kann. Übrigens wird das
vom
Super-CCD erstellte 12 MP-Originalbild in der Kamera vor dem Speichern
dann nicht auf 2848 Pixel
Breite heruntergerechnet, sondern nur auf 3024 Pixel, um so trotzdem ein
6MP-Bild zu erhalten.
Erzwungener und "Auto"-Blitz |
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Hinweis |
An dieser Stelle sollte
nochmals darauf hingewiesen werden, dass ich alte Testberichte nicht
laufend aktualisiere! Eine Kamera, die mir zum Testzeitpunkt gut gefiel,
würde ich ein halbes Jahr später sicherlich nicht gleich einstufen! Deshalb empfiehlt sich immer ein Blick auf das Datum des Abschlusskommentars bzw. Nachtrags. |
Start dieser Seite am 03.08.2006
www.Henner.info
Letzte Überarbeitung:
21.12.2009