Digital-Tele |
www.Henner.info/digitele.htm |
Letzte Überarbeitung: 30.06.2013 |
Alle Digitalkameras bieten "Digital-Tele" oder eine entsprechende Funktion unter den verschiedensten Namen, wie Smartzoom, Digitaler Telekonverter usw. . Was verbirgt sich dahinter? |
Inhalt dieser Seite |
Digital-Tele mit "Erfinden" von Pixeln |
Ein "optisches" Zoom kennt man von "normalen" Kameras. Z.B.
wird ein Objektiv mit 35 - 70 mm Brennweite als 2x Zoom bezeichnet.
Dabei wird mit 70 mm jedes Motiv exakt doppelt so groß (breit)
dargestellt wie bei 35 mm. Das kann man auch erreichen, wenn man nur ein 35 mm Objektiv einbaut und digital einen Ausschnitt daraus auf das Doppelte vergrößert. Das ist "Digital-Zoom". Bereits die ersten Digitalkameras
verfügten über diese Möglichkeit. Wenn der maximale (optische) Telewert
einer Zoomkamera erreicht war, dann konnte mit
"Digital-Tele" der Zoombereich nach oben erweitert werden. Dazu
wurde ein immer kleinerer Ausschnitt des Bildes auf Nenn-MP-Zahl
vergrößert. Zu Zeiten, als Digitalkameras "nur" 6MP oder sogar
noch weniger hatten, war diese Methode notwendig, da die Zoombilder
sonst nicht den Bildschirm ausfüllten. Bereits bei guten
6MP-Kameras waren genug
Reserve vorhanden, um die Bild-Ausschnitte in ausreichender Qualität zu vergrößern. Aber (geringfügige)
Vorteile hat Digital-Tele aber doch gegenüber einer
Ausschnittvergrößerung: Dadurch, dass der Bildausschnitt zunächst auf
Nenn-MP hochgerechnet wird und erst dann als jpg-Datei gespeichert wird,
sind die üblichen jpg-Verluste in diesem Fall geringer als bei einem
Ausschnitt aus einem direkt gespeicherten Bild. |
Einfluss von MP auf Digital-Tele
Theoretisch sind Digital-Tele und nachträgliche Bildausschnitte am PC um
so besser möglich, je mehr MP eine Kamera hat. Ein
Ausschnitt von 2048 x 1536 Pixel (=3MP)
entspricht bei einer 6MP-Kamera einem Digital-Vergrößerungsfaktor 1,4
(2848/2048), bei einer 10MP-Kamera einem Faktor 1,8 (3648/2048), bei einer
16MP-Kamera einem Faktor 2,2 (4608/2048). Aus z.B. 100mm Tele würden
dann 140mm bzw. 180mm bzw. 220mm Tele. Diese Überlegungen setzen aber voraus, dass die Auflösung bei Tele in Bildmitte und bei 1:1 Betrachtung optimal ist. Leider ist die Detail-Auflösung bei 16MP-Kameras aber zumeist nicht größer als die von 10MP-Kameras.Allerdings benötigen viele dieser Kameras gar kein Digital-Tele, da sie bereits ein Objektiv mit 240mm Tele und mehr haben. Anders sieht es aber aus bei Kameras, die zugunsten der Bildqualität und Kameragröße auf ein starkes Teleobjektiv verzichten. Wenn die Bildqualität so gut ist wie z.B. die der XZ-1, LX5 oder Canon S100, dann ist die Anwendung von Digital-Tele durchaus sinnvoll. Davon ausgehend, dass Bilder einer 5MP-Kamera am Bildschirm nicht von denen einer 12MP-Kamera zu unterscheiden sind, kann bedenkenlos ein Bildausschnitt von 2560 x 1920 verwendet werden. Bei einer 12MP-Kamera entspricht das einem Digital-Vergrößerungsfaktor von 4000/2560 = 1,56. Wählt man bei einer 12MP-Kamera einen Bildausschnitt von 2048 x 1536 Pixel (=3MP), dann entspricht das einem Faktor von 4000/2048 = 1,95 (≈ halbe Bildbreite). Aus z.B. 120mm Tele wird 234mm Tele. Und die Bildbreite reicht sogar für Bildausschnitte im HD-Format (1920 Pixel). |
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Reduziert man für (seltene!) extreme Tele-Aufnahmen seine Ansprüche an
die Bildqualität, dann kann man sich auch mit 1600x1200 Pixel (= 2MP)
Bildausschnitten zufrieden geben. Das entspricht bei einer 12MP-Kamera einem
Faktor
von 4000/1600 = 2,5. Solche Bilder füllen fast jeden Bildschirm in
der Höhe aus.
Hier Bildbeispiele, wobei - wegen der Stufung des S100-Zoomhebels - etwas stärkere "Ges.-Zoomfaktoren" gewählt werden mussten (9,8x bzw. 13x) |
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Max. Weitwinkel |
Max. oprt. Tele |
Faktor 1,96 235mm |
Faktor
2,6 |
Bei der S100 kann man deshalb (fast ohne Abstriche) von einem Zoombereich von 24 - 235mm (9,7x) sprechen und 235mm Tele ist m.E. völlig ausreichend. |
Manche Kameras (wie z. B. die
Fuji 6500) bieten eine andere Lösung. Hier kann bei jeder
Brennweite auf Knopfdruck die Bildmitte digital vergrößert werden. Das
ist für die manuelle Scharfstellung sehr nützlich.
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Digi-Tele bei reduzierter MP-Zahl |
Bekanntlich nimmt eine Kamera alle Bilder grundsätzlich immer mit Nenn-MP auf, rechnet sie dann aber ggf. auf eine vorgegebene Größe herunter. Wird z.B. eine 12MP Kamera auf 2MP umgestellt, so werden alle Bilder von 4000 x 3000 Pixel auf 1600 x 1200 Pixel intern heruntergerechnet und dadurch sind sie (bei 1:1 Betrachtung) rel. scharf, selbst wenn die Kamera nicht besonders gut ist.
Hat man beim Zoomen die höchste
(optische) Telebrennweite erreicht und betätigt wieder den Zoomhebel, so
wird der Telebereich immer weiter verlängert, indem ein immer kleinerer
Ausschnitt aus dem 4000 x 3000 Pixel Bild auf 1600 x 1200
heruntergerechnet wird. Dadurch nimmt der oben beschriebene
Schärfegewinn zwangsläufig immer weiter
ab (sh. Bild unten). Schluss mit "Smart-Zoom" ist, wenn der Ausschnitt schließlich
das gewählte kleine Format hat. Dann hat das Bild die "Schärfe" eines
1:1 betrachteten Original-Telebildes (linkes oberes Bild). |
Digitaler Telekonverter" Manche Kameras bieten eine "Tele"-Funktion
nicht erst ab dem max. Tele-Wert sondern bei allen Brennweiten
an. Dann wird bei jedem Foto z.B. ein Ausschnitt von z.B. 1600x1200
Pixel (2MP) herausgeschnitten. Dadurch wird z.B. (bei einer 12MP-Kamera)
aus einem 28-84mm Zoom-Objektiv ein 70-220mm Objektiv. Der Zoombereich
wird also nicht erweitert wie bei Smartzoom, sondern bleibt unverändert
bei 3x, Insofern ist für diese Funktion der Begriff "Telekonverter"
genau richtig, denn ein "normaler"
Telekonverter, der bei Systemkameras
zwischen Kamera und Objektiv geschraubt wird, erweitert den Zoombereich
auch nicht.
Diese Grafik zeigt ein 3x Standard-Wechselobjektiv
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Wann ist ein "echtes" Teleobjektiv notwendig?
1. Freistellen |
Beispiele: Wenn dann deutlich mehr als 400 mm bei
höchster
Bildqualität gefordert wird, geht kein Weg an einer
Systemkamera vorbei!
Entsprechende (lichtstarke!) Objektive sind allerdings sehr teuer. |
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