Panasonic LX5 Testbericht |
Nach meinem sehr
positiven Testbericht der
LX3
bin ich sehr gespannt, ob Panasonic eine weitere Verbesserung dieser
anspruchsvollen Kamera gelungen ist. Wieder einmal wird mir ein Leser
seine Kamera zum Test überlassen. 16.08.2010 |
Achtung: Neu eingefügte Texte sind grün markiert!
Zunächst die Pros und Contras aus den technischen Daten:
|
Meine persönliche Meinung zu den "Contras": Nur 90 mm "Tele" relativ "dick" Kein eingebauter Durchsichtsucher Kein beweglicher Monitor Video in
Quicktime-Format |
Vorab-Kommentar Panasonic ist 2008 mit der LX3 in das Marktsegment der (rel.) kleinen Kameras für anspruchsvolle Kunden eingestiegen, das Fuji seit 2005 mit der F11 (und später der F30/31) beherrschte. Kennzeichen dieser Kameras sind:
Inzwischen tummelt sich in diesem Segment
auch Canon (mit der S90/95) und neuerdings Samsung (mit der
EX1). Da wurde es für Panasonic Zeit, die LX3 zu modernisieren.
Mit 90mm Tele ist die LX5 natürlich keine "Travelzoom" für Safarifotos, aber jetzt bietet sie zumindest eine gute "Portrait-Brennweite". "Dicker" als alle Konkurrenten ist sie immer noch. Aber warten wir mal die Prüfung der "inneren" Werte ab. Henner, 22.08.2010 |
Eigene Testergebnisse
Bei diesem Test ist alles ganz anders!
Aufgrund meines LX3-Test erwarte ich sehr gute Ergebnisse und die Frage
ist eher, wie meine
FH100
und der Fuji-Veteran
F31
gegen die Panasonic bestehen können. Aber erst durch den bei mir üblichen direkten Vergleich mit bekannten Kameras kann die Güte eines Testkandidaten qualifiziert eingeschätzt werden.
Hier ist die LX5 eingerahmt von der Fuji und Casio. Bewusst habe ich den Objektivdeckel auf der LX5 gelassen, weil ja auch die beiden anderen Kameras nicht mit "nacktem" Objektiv da stehen. Auf dem Bild wird der Nachteil der LX5 (rel. "dick"), aber bereits auch zwei Vorteile (Zubehörschuh und die Seitenverhältnis-Vorgabe direkt am Objektiv) sichtbar. |
Rauschen: Die Trumpfkarten der LX5 sind neben der lichtstarken Optik und den vielen Vorgabemöglichkeiten zweifellos der große Sensor mit moderaten 10MP. Deshalb gab es bei meinem Standard-Rauschtest bei 1600 ISO verständlicherweise keine Überraschungen. Wie soll auch ein kleiner 1/2,3" gegen einen modernen 1/1,6" Sensor bestehen können? Bereits bei (HD-) Bildschirmfüllender Betrachtung fällt die extrem rauscharme und detailreiche Darstellung der LX5 auf. Bei 1:1 Betrachtung wird der Unterschied noch deutlicher. LX5 links, FH100 rechts.
Erstaunlich ist allerdings,
dass auch die FH100 die großen Helligkeitsunterschiede zwischen
Schattenbereich und hellem Globus und PC-Monitor sehr gut bewältigt. Da
hat sich in den letzten Jahren vieles getan. Bei beiden Kameras war der
"intelligente" Modus aktiviert.
Da das
Rauschverhalten ja das Hauptargument für die LX5 ist, habe ich einen
Praxistest - diesmal auch mit der F31 - gemacht. Alle drei Kameras waren
auf 35mm Brennweite und 400 ISO eingestellt. Aufgrund unterschiedlicher
Lichtstärke der Optik ergaben sich 1/30 Sek. (LX5) bis 1/10 Sek.
(FH100). Hier konnte die F31 (obwohl hochgerechnet auf 10MP) beweisen,
dass sie zu Recht jahrelang der Maßstab für Rauschverhalten von kleinen
Kameras war. 2008 übernahm dann die LX3 diese Rolle. Auflösung:
Ich traue mich ja gar nicht, meine
Beurteilung kund zu tun. Da werden wieder Heerscharen über mich
herfallen und behaupten, ich würde die Ergebnisse manipulieren. Aber
dies hier sind unveränderte 1:1 Ausschnitte aus den heutigen
Testbildern. Beide Kameras waren auf Werksvorgaben, Basis-ISO und
"35mm Brennweite" (was die Kameras offenbar nicht ganz so genau nehmen) eingestellt. Mein übliches Beurteilungskriterium ist die Farbe und Struktur
der Dachziegel. Und da schwante mir schon vor Ort auf dem Monitor der
LX5 nichts Gutes. Auch das Moiré war deutlich zu sehen. Letzteres zeigt, dass Panasonic vermutlich die
Auflösung des Objektivs nicht optimal auf die Sensorauflösung abgestimmt hat.
→mehr
Infos
Bei meiner Suche nach Beweisen für die Überlegenheit der LX5 bei 80 ISO bin ich dann aber doch fündig geworden. Auf dem unten gezeigten "Praxisbeispiel für Randschärfe" waren zwar zunächst keine Unterschiede zu erkennen, aber dann stieß ich auf den Schattenbereich am rechten Bildrand. Und da konnte jetzt die LX5 beweisen, dass sie besser ist. Hier zeigt sich der Vorteil der größeren Sensorzellen! →Mehr Infos
Randschärfe:
Praxisbeispiel:
Da ich versuche, so praxisgerecht wie möglich
zu testen, überprüfe ich die Randschärfe normalerweise nur im
Weitwinkelbereich (Brennweite unter 40 mm). Begründung sh. Seite
Randschärfe.
Die verschiedenen
"Filmtypen" habe ich bei diesem Motiv auch getestet. "STD" ist für meinen
Geschmack eindeutig am besten. Einige sind sehr bunt, manche flau.
Offenbar handelt es sich um unterschiedliche Vorgaben für Kontrast und
Farbsättigung.
Digitaltele:
|
Video
Bei normalen Lichtbedingungen ist die Videoqualität (Brillanz, Schärfe, Kontrast) der FH100 eindeutig der LX5 überlegen. Auch reagiert die FH100 schneller auf Helligkeitsänderungen. Hier je ein Ausschnitt aus den Testvideos von meinem Testbild (Das Rot der FH100 stimmt übrigens exakt!)
Anders sieht es bei schlechten
Lichtverhältnissen aus. Dabei hilft der LX5 ihre Rauscharmut bei hohen
ISO-Werten und natürlich auch die enorme Lichtstärke der Optik. Getestet wurde
wieder in unserem
Tanzsaal. |
Makro
|
Autofokus
Vorab: der Autofokus
der LX5 ist extrem schnell (Vorgabe "Q-AF)".
Auch bei schlechtem Licht und 90mm Tele löst er kaum merklich verzögert
aus. Die FH100 kann da nicht ganz mithalten, |
Monitor
Die höhere Auflösung des LX5-Monitors (460 000
Subpixel) fällt
sofort auf. Aber auch in anderen Punkten übertrifft er den FH100 Monitor.
Die Farben sind besser und bei schlechter Beleuchtung zeigt er kein
verrauschtes Bild. Auch bei schnellen Bewegungen ruckelt er nicht,
im Gegensatz zur betagten F31. Der LX5-Monitor wird nur bei der Vorgabe 3:2 (KB-Format) voll
ausgenutzt. Bei 4:3 gibt es links und rechts, bei 16:9 oben und unten
schwarze Streifen. Der Sensor wird aber bei 4:3 mit 10MP maximal
ausgenutzt. Die anderen Formate nutzen nur 9,5 bzw. 9MP.. |
Geschwindigkeit
Die Wartezeit, bis die FH100 endlich
startbereit ist, fällt im Vergleich mit der LX5 sehr unangenehm auf.
Ansonsten kann die FH100 bei diesem Thema punkten. Aber die LX5 kann
immerhin mit 10, bei "Qualitäts-Priorität" mit 6,5 Bilder/Sek aufwarten.
Wie bei der FH100 bleibt dabei der Monitor in Funktion, was nicht bei
allen Kameras der Fall ist. Es sind beliebig viele Bilder möglich,
allerdings nicht - wie bei der FH100 im 9MP-Modus, sondern nur bei maximal
3MP. Den meisten Anwendern wird das aber reichen. |
Aufsteckbarer
Monitorsucher
Den als Zubehör erhältlichen Elektronischen Aufstecksucher konnte ich nicht testen. Aber man muss schon sehr große Probleme mit dem Live-Monitor haben, wenn man bereit ist, ca. 230.- Euro für einen Extrasuchers auszugeben. 202.000 Sub-Pixel versprechen kein "SLR-Feeling". Er entspricht auch mit dem Vergrößerungsfaktor von 0,52x dem Monitorsucher der Panasonic G10, der im digitalkamera.de-Test als "Guckkasten" bezeichnet wird. Die Angaben im Datenblatt widersprechen sich übrigens. Alternativ gibt es zwar auch einen optischen Aufstecksucher (für lumpige 250.- Euro). Der hat zwar keine "Pixelprobleme", zeigt aber nur einen unveränderlichen Rahmen für 24mm Weitwinkel. |
Aus meinem Testtagebuch - Alle bisher von mir
getesteten Kameras bieten die Möglichkeit, die bisherigen Fotos anzusehen,
ohne dass das Objektiv ausfährt. Das ist bei der LX5 nur mit einem Trick
möglich: Play-Taste drücken und gleichzeitig den Hauptschalter betätigen. |
Vergleich mit Canon EOS 5D Mark II Jedes Mal, wenn ich mich
erdreiste zu behaupten, dass bei der üblichen Betrachtung der
Urlaubsbilder am Bildschirm, die SLR-Fotos nicht eindeutig besser sind als
die Fotos guter kleiner Kameras, geht ein Schrei der Entrüstung der
SLR-Fangemeinde los. Deshalb habe ich mir als Gegner der LX5 die derzeit
beste SLR ausgesucht. Ein Freund besitzt dieses gute Stück, das nicht
einen kleinen APS-, sondern einen Vollformatsensor hat. Als Testmotiv
diente das des obigen "Praxis-Rauschtests". Beide Kameras waren auf 400
ISO eingestellt, obwohl die meisten Urlaubsfotos bei 100 ISO entstehen. In
Anbetracht des übermächtigen Gegners (fast 20x größerer Sensor!) wurden
die Vorgaben der LX5 optimiert, während die SLR mit den Standardvorgaben
arbeitete. Trotzdem war selbstverständlich bei 1:1 Betrachtung
keine Frage, welches Bild besser war. Logisch! Auch bei 15 x 10 Papierbildern wird man keinen nennenswerten Unterschied sehen können. Und da soll eine Baby-SLR mit dem nur halb so großen APS-Sensor besser sein? Die LX5 verfügt über
Blende 2,0. Natürlich gibt es auch für die Systemkameras (extrem teure)
Objektive mit Blende 2,0. Aber wer hat die schon? Fast alle anderen haben
nur Blende 3,5, bei Tele sogar nur 5,6. Dadurch müssen sie bereits 400 ISO
einsetzen, wenn die LX5 noch mit 100 ISO arbeiten kann. Und dann reduziert
sich der Vorteil großen Sensoren (besseren Bildqualität bei hohen
ISO-Werten) schon erheblich, zumal die Kit-Objektive der Systemkameras
zumeist nicht mit hoher Randschärfe glänzen. Da ist das Objektiv der LX5
besser, auch ohne ein heftiges Abblenden nötig zu haben. |
Achtung: Bei der letzten Überarbeitung eingefügte Texte sind grün markiert!
Abschlusskommentar Besonders für Innenaufnahmen bei schlechter Beleuchtung ist die LX5 m.E. derzeit die optimale Kamera. Sie bietet nicht nur rel. rauscharme hohe ISO-Werte, sondern auch extremen Weitwinkel, extrem lichtstarke Optik und einen wirksamen Stabilisator. Die Kamera hat praktisch alles, was sich ein engagierter Fotograf nur wünschen kann, bis auf einen größeren Telebereich. Der rel. hohe Preis ist - in Anbetracht der unzähligen Möglichkeiten -
durchaus gerechtfertigt. Aber sicherlich werden nur ganz wenige Käufer die
vielen Einstellungsmöglichkeiten wirklich nutzen. Die hervorragenden Ergebnisse bei
Automatikbetrieb machen manuelle Vorgaben ohnehin (fast) überflüssig. Henner, 02.09.2010 |
Nachtrag 21.09.2010
Wer die LX5 gerne mit dem "Leica"-Loge haben möchte: Sie heißt dann D-Lux 5
Anzeigen: |
Wenn dich diese Anzeigen interessieren, dann klick' sie an! |
|
Start dieser Seite am 16.08.2010
www.Henner.info
Letzte Überarbeitung:
14.01.2012