Casio FH100 Testbericht

 
Nachdem ich bei meinem Test der Panasonic TZ7 auf den "Travelzoom-Geschmack" gekommen bin, ist nun die Casio FH100 dran. Auch sie muss natürlich wieder gegen meine F31 antreten
22.06.2010

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Zunächst die Pros und Contras aus den technischen Daten:

Pro:

  • 24 mm Weitwinkel (auch bei 4:3 Format!)
  • 10x Zoom (24-240mm)
  • Nur 29,9 mm "dick"
  • Lobenswerte Beschränkung auf "nur" 10MP
  • Großer Monitor (3")
  • Bildstabilisator (Sensor)
  • Bel.-Zeit-Vorgabe (30 Sek.- 1/2000 Sek.) möglich.  (sh. auch Contra!)
  • Manuelle Belichtungsvorgabe und Blendenvorwahl (sh. auch Contra!)
  • Selbstauslöser mit Vorgabe "3 Bilder" möglich
  • Serienaufnahmen mit 1-40 B/Sek. (bis 30 Stück)
  • Kamera kann bis zu 25 Fotos vorab speichern im Zeitraum zwischen halb und voll gedrückten Auslöser.
  • Vollautomatisches HDR möglich. Sogar ohne Stativ.
  • Video mit 720p (AVI-Format) mit Stereo-Ton
  • Zeitlupen-Video (z.B. 4x bei VGA)
  • Live-Histogramm
  • Akku mit sehr hoher Kapazität (1950 mAh)
  • Mini-HDMI-Stecker
  • SD- und SDHC-Speicherchips möglich
  • Interner Speicher mit 85 MB

Contra:

  • Kein Durchsichtsucher
  • "Nur" 10 MP
  • Rel. lichtschwache Optik (WW: 3,2, Tele: 5,7)
  • Kein Zoom während Video
  • Keine Schärfenachführung bei Video
  • Monitor nur Standard-Auflösung
  • Nur zwei "Blenden" (Graufilter). Deshalb Zeitvorgabe nur durch Tricksen mit "Blendenkorrektur" oder ISO-Wert möglich.

 

Meine persönliche Meinung zu den "Contras":

Kein Durchsichtsucher
Nachdem ich seit Jahren darauf verzichten musste, vermisse ich ihn (ehrlich.) jetzt nicht mehr. Mal abwarten, wie mein Test bezüglich Einblickswinkel und Sonnenschein ausfällt. Lies hierzu mal meine Bemerkungen auf Seite "Monitorsucher". A

"Nur" 10 MP
Das kann nur einen MP-Fetischisten stören. Mir hätten sogar 8 MP genügt ...→ Mehr

Rel. lichtschwache Optik
Das ist der Preis für den großen Zoombereich. Das bedeutet ca. eine ISO-Stufe Verlust gegenüber Kameras mit weniger Zoom.

Kein Zoom während Video
Damit kann man leben, wenn man ohnehin nur rel. kurze Videoclips aufnimmt.

Keine Schärfenachführung bei Video
Das ist ohnehin eigentlich nur beim Zoomen unbedingt notwendig

Monitor nur Standard-Auflösung
Hochauflösender Monitor ist zwar besser für die Bildbetrachtung, aber ohne Einfluss auf die Bildqualität.

Nur zwei "Blenden" (Graufilter)
Graufilter sind heute leider nicht unüblich. (Mehr hierzu → Graufilter)



Vorab-Kommentar

Da in allen Testberichten die Bild- und Videoqualitäten der Kamera sehr gelobt werden, werde ich die FH100 in Kürze selbst testen. Besonders hat mich beeindruckt, dass von den dpreview-Mitarbeitern (von den 13 ihnen zur Verfügung stehenden Travelzoom-Kameras) die FH100 am liebsten für private Zwecke am Wochenende mitgenommen wurde. 
Die (durch den BSI-CMOS-Sensor mögliche) Super-Zeitlupe in Briefmarkengröße beeindrucken mich allerdings nicht. Und die 40 B/Sek. werden von dpreview - wegen der schlechten Qualität - als "Gimmick" eingestuft. Ebenso wenig beeindruckt mich die RAW-Möglichkeit, die außerdem in Testberichten als "dürftig" eingestuft wird. Das wurde offenbar in aller Eile eingebaut, um sich von der Konkurrenz abzuheben.

Mehr gefällt mir da, dass die Kamera - trotz 10x Zoom - mit 2,9 cm kaum "dicker" als die F31 ist. Die Bildqualität der FH100 bei 100 ISO könnte - nach den bisherigen Testberichten - fast F31-Qualität erreichen, bei 1600 ISO bestimmt nicht. Aber für 24 mm WW, 240 mm Tele und gute 720p-Video-Qualität muss man halt die eine oder andere Kröte schlucken.

Henner, 28.6.2010

 


Andere Testberichte

Es gibt bereits ausführliche Testberichte bei:

dkamera.de und
dPreview


 

Eigene Testergebnisse

Wie bei mir (noch immer) üblich, tritt die FH100 gegen meinen Fuji-Veteranen F31 an. Dabei wird aber nur die Bildqualität als Maßstab genutzt. In allen anderen Eigenschaften ist heute fast jede gute Kamera überlegen.
Hier sind die beiden Kameras im Größenvergleich. Die technischen Daten ließen es ja schon vermuten, aber wenn man die beiden Kameras nebeneinander legt, dann ist man doch verblüfft. Sie sind an der dicksten Stelle exakt gleich "dick". Die FH100 passt deshalb problemlos in meine Gürteltasche, die ich seit der F10 benutze.
Schon erstaunlich, dass in der FH100 nicht ein 3x Zoom, sondern ein 10x Zoom steckt.

 

Video

Wie schon bei der TZ7 interessierte mich zuerst die Video-Qualität, da ich in letzter Zeit einige vielversprechende Kameras wegen unzureichender Video-Qualität (nur VGA) verworfen hatte. Und da kann ich allen anderen Testern nur Recht geben: Hervorragend! Da muss sich selbst die LX3 eindeutig geschlagen geben. Zumindest unter guten Lichtverhältnissen liefert die FH100 die beste Video-Qualität aller bisher von mir getesteten Nicht-SLR-Kameras. Selbst bei schwacher Wohnzimmer-Beleuchtung ist Filmen möglich. Die Videos sind so hell, wie die der LX3. Während letztere das aber durch ihre lichtstarke Optik erreicht, weicht die FH 100 auf höhere ISO-Werte aus ... mit entsprechendem Rauschen.
Erstaunlich gut ist auch das Ergebnis beim Test im Tanzsaal. Von allen bisher von mir getesteten Kameras war hier nur die LX3 besser.
Angenehm fällt auf, dass selbst die HD-Videos problemlos mit dem MediaPlayer und auch mit IrfanView abgespielt werden können. Letzterer ermöglicht es, die Videos zwischen Bilder "gemixt" vorzuführen, ohne sie erst vorher umrechnen zu müssen wie bei der TZ7.

Zur  Beurteilung wurde wieder mein traditionelles Testbild verwendet. Ein Standbild aus dem Test-Video kann hier in Originalgröße aufgerufen werden. Es hat fast Fotoqualität! Das F31-Vergleichsbild zeige ich gar nicht erst. VGA ist eben nicht mehr "Stand der Technik".

Was in keinem Testbericht erwähnt wird, ist die Notwendigkeit, dass man (zumindest bei Tele- und Nahaufnahmen) vor der Video-Aufnahme durch Anticken des Foto-Auslösers zunächst für eine exakte Scharfstellung sorgen muss, wenn man nicht die batteriefressende Vorgabe "AF-Serie=on" eingestellt hat. Unter welchen Bedingungen man auf diese "Vorfokussierung" verzichten kann, versuche ich noch herauszufinden. Auf die bei "Contra" genannte fehlende lfd. Schärfenachführung (wenn z.B. Kinder auf die Kamera zulaufen) könnte man ja notfalls verzichten, aber die "Zweiknopf-Methode" vor einem Video ist sehr gewöhnungsbedürftig. Der Video-Auslöser arbeitet dadurch allerdings (im Gegensatz zu fast allen anderen Kameras) fast verzögerungsfrei.
Das Anpassen der "Blende" (vermutlich der Belichtungszeiten) bei Schwenks von Dunkel zu Hell geht am schnellsten von allen getesteten Kameras. Und dazu noch lautlos.

Besonders bei Teleaufnahmen zeigt der Stabilisator, dass er am Werkeln ist. Wenn man vorher auf dem Monitor gesehen hat, dass man doch nicht so ruhige Hände hat wie man glaubte ... beim Filmen steht das Motiv plötzlich erstaunlich ruhig.

Scheinbar ist beim Filmen auch ein begrenztes Zoomen möglich. Aber das ist nur Digitalzoom ... mit entsprechendem Qualitätsverlust. Also Finger davon!

Nicht mehr als eine nette Spielerei: Beim Betrachten des Videos kann angehalten und in das Einzelbild "gezoomt" werden. Dieser gezoomte Ausschnitt kann dann beim weiteren Abspielen beibehalten werden.
In die gleiche Rubrik fällt m.E. auch die Möglichkeit, während der Filmaufnahme bis zu 10 "Schnappschüsse" (2GB) machen zu können.
Der Hebel zum Unschalten von "normalen" Video zu Hochgeschwindigkeitsvideo liegt ungünstig und wird oft versehentlich verstellt. Wozu überhaupt ein Extra-Hebel für diese ohnehin nur zum Ausprobieren genutzte Funktion? Wenn man schon den Selbstauslöser, fd, Makro usw. in das Menü verbannt, warum nicht auch die Video-Zeitlupe?


Serienbilder

Als nächstes habe ich versucht, das Mysterium der Serienbilder zu ergründen. Selbst die offizielle Gebrauchsanweisung ist hier nicht sehr erhellend. Es gibt aber offenbar drei Möglichkeiten:

  • "F-Serie": Hier werden Serienbilder in voller Qualität aufgenommen. Dabei kann man von 1-10 B/Sek und eine maximale Anzahl von 20 Bildern vorgeben. Allerdings wird - was m.E. nicht tragisch ist -  die Entfernung und Belichtungseinstellungen nicht mehr geändert.
  • Bei "Schnellserie" bietet die FH100 die in der Werbung besonders herausgestellte Möglichkeit von 40 B/Sek. (max. 30 Stück). Es ist nur max. 9MP möglich und bei sehr schnellen Bewegungen kann es (CMOS-bedingt) zu Verzerrungen kommen. Die geniale Möglichkeit, dass die Kamera schon VOR dem endgültigen Niederdrücken des Auslösers einige Fotos macht, ist nur mit dieser Einstellung möglich. 
  • Die "Normale Serie" ist m.E. keine Serienbild-Einstellung, denn es wird nur etwa alle 2 Sekunden eine Aufnahme gemacht. Dafür wird aber - im Gegensatz zu der vorgenannten Einstellung Entfernung und Belichtung jeweils neu ermittelt. Diese Funktion wird übrigens bei der sehr nützlichen Einstellung "3x Selbstauslöser" verwendet und macht hier durchaus Sinn.

Bei den ersten beiden Vorgaben muss man anschließend etwas Geduld haben, bis alle Bilder gespeichert sind.


 

Best Shot (BS)

Hinter dieser Wählrad-Vorgabe (Es gibt zusätzlich nur noch "Auto"; A; S; und M) verbergen sich zum Einen ganz normale Motivprogramme, die Schärfe, Kontras und Farbsättigung für den jeweiligen Motivtyp optimal vorgeben.  (Alles kann übrigens auch manuell in je 5 Stufen vorgegeben werden).
Zusätzlich gibt es aber auch BS-Vorgaben, die die enorme Schnelligkeit des Sensors nutzen. Dazu unten mehr im Kasten "Schnelligkeit".

Beachtlich ist u.a. die Einstellung "High-Speed Beleuchtung". Damit können große Helligkeitsunterschiede ausgeglichen werden, indem die Kamera nicht nur ein Bild aufnimmt (links), das in den Schatten zu dunkel und in den Lichtern zu hell ist, sondern extrem kurz nacheinander mehrere Bilder mit unterschiedlicher Belichtung und dann zu einem HDR-Bild (rechts)  zusammenfügt.

Noch spektakulärer ist dieses Foto von meinem "Test-Rathauses" bei Dunkelheit. Selbst bei 1600 ISO war noch 1/4 Sek. (Bl. 3,5) nötig, was ohne Stativ garantiert zu Verwacklungen führt. Mit der BS-Einstellung machte die Kamera mehrere Aufnahmen und berechnete dann dieses Bild, das ich lediglich mit "Autokontrast" optimiert und auf 1600 x 1200 reduziert habe. Angegebene Belichtungszeit: 1/30 Sek. bei 800 ISO. Natürlich wären ein echtes HDR-Bild mit Stativ und 100 ISO-Vorgabe noch besser gewesen, aber für einen "Schnappschuss" aus der Hand ist dieses Bild nicht übel.

 

Bildqualität

Rauschen:
Hier ist wieder mein traditionelles Motiv gefragt. Beide Kameras auf Stativ, beide auf 35mm (Was bei der FH100 sehr einfach ist, da sie die gewählte Brennweite anzeigt) und beide auf 1600 ISO. Abgesehen davon, dass die FH100 die Kunstlichtbeleuchtung besser erkannt und den Weißabgleich entsprechend eingestellt hat, hielt sie sich auch sonst erstaunlich gut. Das Rauschen war etwa gleichauf mit der F31. Die Detailschärfe der F31 war aber etwas besser.


FH 100 (10MP)    -     F31 (6MP)

Beide Bilder wurden auf 2000 x 1500 Pixel (3MP) heruntergerechnet und hier sind Ausschnitte daraus:

Nachteilig für die FH100 war, dass sie bei 35 mm nur Blende 4,0 zur Verfügung hatte, die F31 aber 2,8. Letztere hätte also in dieser Situation noch 800 ISO einsetzen können.

So richtig glauben wollte ich es nicht, dass die FH 100 der F31 bezüglich Rauschen/Auflösung Paroli bieten kann. So habe ich noch einen Test bei 400 ISO durchgeführt. Hier war die FH 100 der eindeutige Sieger. Besserer Weißabgleich, bessere Durchzeichnung beim hellen Monitor und Globus und bessere Schärfe. Hier ein typischer Bildausschnitt. Das FH 100 Bild (links) wurde auf 6MP heruntergerechnet.

Andererseits ... meine Aussagen beziehen sich auf die unbearbeiteten Bilder. Wie dicht am Rauschen sogar die 100 ISO-Fotos liegen, zeigt sich z.B. beim Nachbearbeiten (Aufhellen) leicht unterbelichteter Fotos. Bei der Fuji können selbst tiefe Schatten aufgehellt werden, ohne dass sich Rauschen zeigt (Beispiel). Bei der FH100 wird sofort Rauschen sichtbar.
Wie gut die FH100 bei 1600 ISO aber ist, zeigt dieses (in der Helligkeit leicht reduzierte) Bild in voller Größe aus meinem Test der F300. →FH100 bei 1600 ISO


Auflösung
Beide Kameras werden bei diesem berühmten "Rathausbild" auf höchste Qualität (niedrigstes ISO; höchste Auflösung) eingestellt. Beide auf 40 mm, was bei der FH100 exakt möglich ist. Anschließend wurde das F31-Bild auf 10MP hochgerechnet.
Unbestreitbar zeigt die FH100 mehr Details. Die Struktur der Dachziegel ist wesentlich klarer zu erkennen. Die Panasonic TZ7 war hier deutlich schlechter.
Das mit IrfanView nachträglich mit "Autokorrektur" bearbeitetes FH100-Bild kann hier aufgerufen werden. (Hinweis für Firefox: Zum Vergrößern auf das Bild klicken!)

Auch der kritische Bereich, der bei der Fuji HS10 auffällig war, wird einwandfrei von beiden Kameras erfasst.
Den direkten Vergleich FH100 gegen HS10 (gleicher Sensor; beide 10MB) habe ich aus anderen Gründen am 21.07.10 durchgeführt. Da war die FH100 der eindeutige Sieger. →1:1 Bildausschnitte

Das bei dieser Gelegenheit entstandene "Testfoto" der FH100  ist das beste aller bisher getesteter Kameras. Es wurde nachträglich etwas geschärft und in der Farbsättigung angehoben (was mit den entspr. Vorgaben auch vor der Aufnahme möglich gewesen wäre).
Es kann hier in voller Größe aufgerufen werden. →Demobild FH100

Der Vergleich mit der m.E. derzeitig besten Kamera (LX5) ergab ein überraschendes Ergebnis. Bei diesem Motiv war die FH100 eindeutig besser! Anders sah es natürlich bei hohen ISO-Werten aus.


Randschärfe
Der zugegebenermaßen sehr kritische Test ergab ein erstaunlich gutes Ergebnis. Noch nie habe ich eine Kamera gesehen, die bei 24mm Weitwinkel bis in die äußerste Ecke so scharf ist (selbst bei dem 1:1 Bildausschnitt). Andererseits muss bei Kameras mit
Graufilter die Eckenschärfe auch bei offener Blende gut sein, da ja kein Schärfegewinn durch Abblenden möglich ist.
Selbst die LX3 mit ihrem Leica-Objektiv ist bei 24mm Brennweite und 4:3 - allerdings bei Blende 2,0 - nicht so gut wie die FH100. Rechts der 1.1 Ausschnitt der LX3. Sie kann die Randschärfe allerdings durch Abblenden verbessern, da sie eine Irisblende hat.

Musterbeispiel Randschärfe bei 24mm:
Interessant ist vielleicht auch ein Foto aus der Altstadt Hannovers, das nur mit 24mm Weitwinkel möglich ist. Es wurde von 3648 auf 2844 Pixel Breite reduziert und dann der untere Bildbereich abgeschnitten, sodass ein 16:9 Bild entstand. D.h. die Ecke oben links ist wirklich die Bildecke. Wetten, dass nur sehr teure SLR-Objektive bei offener Blende so scharf zeichnen? Das Bild kann durch Anklicken aufgerufen werden (Exif-Datei vorhanden).

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Bei 35 mm konnte ich beide Kameras gegeneinander antreten lassen. Hier war die F31 eindeutig besser. In Bildmitte war natürlich die FH100 schärfer.
Warum ich bei Weitwinkel (Brennweite unter 40 mm) die Randschärfe für ganz wichtig ansehe, erläutere ich auf der Seite Randschärfe.
Da Fa. Casio diese Ergebnisse anzweifelte, habe ich einen gründlichen Test durchgeführt. Dazu habe ich an unseren Zaun drei Zeitungsseiten angeheftet. Aus entsprechenden Entfernungen habe ich dann bei 24mm, 35mm und 175mm Testfotos aufgenommen. Einen 1:1 Ausschnitt aus der linken, oberen Ecke kann hier aufgerufen werden. Er beweist eindeutig, dass bei 35mm die Schärfe am Rand nachlässt, was auch auf einem (auf die Breite eines HD-Bildschirmes) verkleinerten Bild erkennbar ist. In der Mitte ist sie einwandfrei. Bei 24 und 175mm ist aber auch der Rand erstaunlich scharf. Allerdings habe ich bisher auch keine andere Kamera einem solchen Test bei verschiedenen Brennweiten unterworfen. Viele andere hätten da sicherlich schlechter abgeschnitten.
Im Bereich 24 bis 175mm zeigt nur die Brennweite 35mm eine Randunschärfe, alle anderen sind einwandfrei, z.T. sogar hervorragend. Deshalb sollte man bei entsprechenden Motiven - anstatt 35 mm einzustellen - besser näher herangehen und 24 mm verwenden oder weiter zurück und die "Standardbrennweite" 48mm verwenden. Dann gibt es kein Problem. Ein Superzoom-Objektiv mit guter Randschärfe bei allen Brennweiten kann man bei diesem Preis eigentlich auch nicht erwarten.
Zur Info: dpreview-Test am Beispiel des Sony 16-105 (24-160mm) Wechselobjektivs für ca. 600.- Euro, das immerhin auch 24mm WW abdeckt, sieht im Bereich um 50mm (= 75mm) bei offener Blende erschreckend schlecht aus. Aber da kann man ja ggf. abblenden.


Bildqualität bei Tele
Da ich die volle Tele-Brennweite (fast) nie benutze, habe ich sie nicht gründlich überprüft. Einzelne Testfotos zeigen aber, dass die Auflösung bei 240mm nicht überwältigend ist.


Farbsäume
Farbsäume gibt es zwar bei dem einen oder anderen Bild. Richtig auffällig waren sie aber nie. Bei der F31 treten sie rel. häufig auf.

 

Farbwiedergabe
Die F31 neigt zu "wärmeren" Farben, wie an dem "Rathausbild" deutlich wird. Aber das ist Geschmackssache.
Wie sich die FH100 in der Paradedisziplin der F31 "Hauttöne" schlägt,
zeigen diese beiden Bilder (FH100 links). Zweifellos liefert die F31 (rechts) natürlichere Farben, Der allgemeine Fotografen-Geschmack verlangt allerdings bunte Bilder (hohe Farbsättigung).

Allerdings besteht das Geheimnis der Hauttöne bei Fuji nicht nur in der (etwas zu) geringeren Farbsättigung. Eine entspr. Vorgabe bei "Sättigung" reicht nicht, um "natürlichere" Farben zu erreichen. Bei dem (bearbeiteten) unteren Bild habe ich zusätzlich mit "Farbbalance" spielen müssen, um das "schweinchenrosa" und die rötlichen Haare zu beseitigen.

Ein zweiter Test sollte diese Aussage untermauern. Dazu habe ich Buntstifte, Farbkasten und auch eine Banane als Testobjekte gewählt. Neben der F31 stand zufällig auch eine LX5 zur Verfügung. Es zeigte sich, dass die Farbstifte usw. wesentlich unkritischer als die Banane waren. Die F31 punktete auch hier wegen ihrer natürlichen Farbwiedergabe. Lediglich ihre Farbsättigung hätte etwas höher sein können, was aber nachträglich leicht möglich ist.
Hier die entsprechenden Bildausschnitte.

Um bei der FH100 einen ebenso natürlichen Farbeindruck zu erreichen, musste ich mit IrfanView bei der "Farb-Balancierung" R=-5; G=-15 und B=-5 vorgeben und bei der Farbsättigung -35. Evtl. hätte ein manueller Weißabgleich das Problem gelost, aber wer macht das schon?
Bei der LX5 wurde übrigens mit der Standardvorgabe fast genau die Farbwiedergabe der F31 erreicht.


Schwierige Motive
Diese Testdisziplin habe ich neu eingebaut. Hier soll herausgefunden werden, wie gut die Kamera ohne "Profi-Tricks" bei schwierigen Motiven in der Hand eines Laien gute Fotos ermöglicht.
Erstes Motiv war die Marktkirche in Hannover. Hier machte die F31 (rechts) ein deutlich unterbelichtetes Bild. Erst mit einer Blendenkorrektur von 2,0 war das F31-Foto mit dem vergleichbar, was die FH100 ohne Nachhilfe machte. Natürlich war auf dem FH100-Foto durch 24 mm WW auch "mehr drauf". Mit "BS" (sh. oben) hätte die Kamera sicherlich ein noch besseres (HDR)-Foto erzeugt, ohne Überstrahlung der Fenster.

Als nächstes habe ich eine Altstadtstraße mit großen Helligkeitsdifferenzen aufgenommen. Beide Kameras waren auf 35 mm eingestellt. Auch hier lieferte die FH100 (links) sofort ein exakt belichtetes Bild. Die F31 war wegen der Vorgabe -1/3 (um "ausgefressene" Lichter  zu vermeiden) etwas zu dunkel. Das FH100-Bild hatte praktisch keine "Überstrahlungen".

Die oben erwähnte Randunschärfe (meine Marotte) war hier auch zu sehen, aber als Beweis für die hervorragende Schärfe im mittleren Bildbereich hier zwei 1:1 Ausschnitte. Das rechte F31-Bild wurde auf 10MP hochgerechnet.


Nachtaufnahmen

Das nebenstehende Bild wurde um 23:00 von unserem Balkon aus aufgenommen. aufgenommen. Durch die Möglichkeit "offene Blende", 30 Sek. und 100 ISO vorgeben zu können, gelingen perfekte Nachtaufnahmen. Gestochen scharf und ohne Störpixel. Auffällig ist, dass es (wegen des Graufilters) keinen Strahlenkranz um die Lichter gibt.
1:1 Ausschnitt

Die Funktion "High-Speed Nachtszene" (für neonhelle Innenstädte) war hier überfordert (sie belichtet nicht länger als 1/2 Sek.). Ohne Stativ macht die Kamera dabei kurz nacheinander einige Fotos und kombiniert sie zu einem erstaunlichen, verwacklungsfreien Bild (9MP und bei 800 ISO).

 

Monitor

Der große 3" Monitor hat leider nur eine Auflösung von nur 230 000 Pixel, was bei feinen Strukturen zu sichtbaren Zeilenflackern und Pixeltreppen führt. Aber für eine genüssliche "Diashow" ist ein Kameramonitor ohnehin nicht optimal. Ärgerlich ist, dass die in meiner "Aktuell"-Meldung vom 8.5.2010 erwähnte, fast baugleiche "Kamera für Unbedarfte" (Casio EX H15), einen hochauflösenden Monitor spendiert bekommen hat. Soll der dort bessere Qualität vorgaukeln?
Was aber sehr positiv auffällt, ist die sehr gute Erkennbarkeit auch bei hellem Sonnenlicht (obwohl er nicht entspiegelt ist) und - besonders lobenswert - die sehr gute Erkennbarkeit beim "über-Kopf-halten" (Menschenmenge usw.). Der Monitor der F31 ist dann fast schwarz.

Lobenswert ist auch, dass nach der Aufnahme sehr schnell auf 8x Ausschnitt gezoomt werden kann und alle wesentlichen Bilddaten aufgerufen werden können. Es fehlt nur die Anzeige (durch blinken) evtl. überbelichteter Bildbereiche.

 

Stabilisator

Hier gibt es unterschiedliche Testberichte. Am glaubwürdigsten erscheint mir die Aussage von dpreview, die grundsätzlich nicht viel von Sensor-Stabilisierten Kameras halten.
Bei einer nachträglichen eigenen Testserie mit 240mm Tele und 1/40Sek. war mit Stabilisator nur ein einziges Bild etwas verwackelt, ohne Stabilisator waren - bis auf zwei Bilder - alle recht stark verwackelt. Das lässt auf einen "Gewinn" von 2-3 Stufen schließen. Bei Video - besonders bei Tele - ist der Stabilisator erkennbar recht nützlich.

Blitz

Ärgerlich ist, dass die FH100 den Blitz auch nach Vorfokussierung erst mit einer merklichen Verzögerung auslöst (Ich meine nicht den "Rote-Augen-Blitz"!). Ist das keinem anderen Tester aufgefallen? Die F31 löst sofort aus. Casio bestreitet zwar diese Verzögerung, aber jeder Kunde kann das bei seinem Fotohändler nachprüfen. "Gefühlt" ist es etwa eine halbe Sekunde. Mit halb durchgedrücktem Auslöser auf den richtigen Moment zu warten und dann "blitzschnell" abzudrücken ist wirklich nicht möglich! Die Kinder haben aufgehört zu lächeln oder haben sich bereits weggedreht. Nebenstehend ein typisches Foto mit Aufhellblitz.
Wie klassenüblich wählt die Automatik 400 ISO. Wer Wert auf höchste Auflösung legt (und rel. nahe Motive blitzt), kann vorher 100 ISO einstellen.
Besonders bei Weitwinkel sollte man tunlichst seine Finger nicht vorne rechts auf der Kamera haben, sonst schattet man unten rechts das Motiv ab. Hier macht Casio den gleichen Fehler wie manche andere Hersteller auch. Warum ist der Blitz nicht auf der anderen Seite des Objektivs???

Das Kapitel "Blitz" geht auch in einem weiteren Testpunkt unrühmlich für die FH100 zu Ende: Der Punkt "Party-Eignung" wird von der F31 eindeutig gewonnen. Selbst bei extrem schwacher Beleuchtung stellt sie problemlos scharf. Und dann das Hilfslicht bei der FH100 einzuschalten ist sinnlos! Die trübe Funzel reicht nur max. ein Meter weit. Auch hier ist die F31 überlegen.
Die FH100 ist eben doch mehr eine "Schönwetterkamera".

 

Autofokus

Der kontinuierliche Autofokus ("AF-Serie" genannt) bring keinen nennenswerten Schnelligkeitsgewinn und verbraucht nur unnötig Strom. Er rattert ständig und dann wird einem klar, warum Casio auf die lfd. Schärfenachführung bei Video verzichtet hat. Andere Kameras können das (fast) lautlos.
Am Autofokus gibt es sonst nichts zu meckern. Auch ohne den ratternden "AF-Serie" stellt er (abgesehen von Nah- und Tele-Aufnahmen) lfd. scharf und mit Antippen des Auslösers stellt er dann sehr schnell exakt scharf. Bei WW ist ab 15 cm ein Umschalten auf "Makro" nicht nötig und selbst bei 240mm wird ab 50 cm scharf gestellt.
Die Gesichtserkennung (fd) funktioniert sehr zuverlässig und erkennt auch seitliche Gesichter.

 

Makro

Die Einstellung "Makro" ist eigentlich nur in wenigen Situationen nötig, da bei WW bereits ab 15 cm Abstand automatisch scharf gestellt wird. Aber dann ist die Briefmarke sehr klein dargestellt. Den kleinstmöglichen Bereich erreicht man (Vorgabe: Makro) bei 80 mm Brennweite. Dann wird knapp die Höhe einer Checkkarte erfasst und das erfüllt so gerade noch meine Mindestforderung. Andererseits zeigt der 1:1 Ausschnitt, dass wirklich genug Details zu sehen sind. Die Makro-Aufnahme kann aus "sicherer" Entfernung aufgenommen werden und ist verzeichnungsfrei.

 

Geschwindigkeit

Bei diesem Thema kann die FH100 punkten. Die erstaunlichen Serienbild-Eigenschaften wurden ja schon erwähnt. Es dauert allerdings quälend lange, bis die Kamera einsatzbereit ist, aber dann ist schon Schluss mit den Negativpunkten.
So ist es z.B. möglich, Zeitlupenvideos mit bis zu 1000 Bilder/Sek. aufzunehmen. Aber dazu ist grelles Sonnenlicht erforderlich und die Videos sind sehr klein (64 x 224 Pixel). Sinnvoller ist 4x Zeitlupe mit 640x 480 Pixel ... in ausreichender Qualität.
Genial ist auch die Möglichkeit, dass die Kameras bereits vor dem Auslösen Fotos macht oder mit Videos beginnt. Dazu muss der Auslöser zunächst halb durchgedrückt werden. Während man noch auf den "richtigen Moment" wartet, speichert die Kamera schon Bilder in einen Zwischenspeicher. Wenn man dann den "richtigen Moment" um einige 1/10 Sek. verpasst macht das nichts. Die Kamera speichert ja auch die letzten Bilder vor dem Auslösen. Entsprechendes gilt auch für Video.

Die extreme Schnelligkeit des BSI-Sensors wird auch für einige "Best-Shot"-Funktionen genutzt. So kann die Kamera sehr kurz nacheinander mehrere Tele-Aufnahmen oder Nachtaufnahmen machen und daraus ein unverwackeltes berechnen. Die HDR-Funktion wurde oben schon erwähnt.

Der Nachteil einiger dieser Funktionen ist, dass "nur" maximal 9MP (aber mit "fein") möglich ist und z.T. der Bildwinkel verkleinert wird. Aber dafür hat man dann Fotos, die sonst kaum möglich wären. Für Serienbilder in voller Qualität reicht ja alternativ 10 Bilder/Sek. von "F-Serie".

 

Sonstiges

RAW habe ich nur kurz getestet. Ich bezweifle, dass ein Fotoamateur damit deutlich bessere Fotos erstellen kann. Außerdem sind entsprechende Programme zur Bearbeitung (z.B. Entzerren, Entrauschen usw.) nötig. Profis wird nicht gefallen, dass nur 100 und 200 ISO möglich ist.

Vor der Aufnahme erfolgt die Anzeige des von der Automatik gewählten ISO-Wertes, der "Blende" und Bel. Zeit. Es sei denn, man hat "AF-Bereich: Verfolgung" gewählt.

Eine Verzeichnung ist kaum erkennbar, da sie sehr wirksam intern herausgerechnet wird. Bei RAW und Video ist sie durchaus vorhanden.

Die ► Taste kann erfreulicherweise mit verschiedenen Funktionen belegt werden. Dadurch kann z.B. der Selbstauslöser aus dem Menü-Keller herausgeholt werden.

Lobenswert ist auch die Möglichkeit für fast alle Einstellungen festlegen zu können, ob sich die Kamera die letzte Vorgabe merken soll oder wieder auf Werksvorgaben zurückspringen soll.

Nicht nur, dass die jeweilige, auf KB umgerechnete Brennweite vor der Aufnahme angezeigt wird, sie wird auch in den Exif-Daten gezeigt (zusätzlich zu den "echten" mm).

Der Lagesensor erkennt auch, wenn die Kamera "verkehrt herum" gehalten wurde (z.B. beim Randschärfetest) und dreht das Bild dann hinterher um 180°.

Bei "Zeitvorwahl" versucht die Kamera über die ISO-Werte die fehlenden Blenden-Zwischenstufen zu simulieren. Mit nicht immer optimalen Ergebnis. "A" und "S" kann man deshalb vergessen, zumal die "Automatik" einen wirklich guten Job macht. Sie springt auch nicht von 100 gleich auf 200 ISO, sondern kennt auch 125 und 160 ISO. Ärgerlich ist, dass in den Kamera-Vergleichstabellen trotzdem "A; S; M = ja" steht, was nur bei Kameras mit Irisblende korrekt ist.

Das Stativgewinde ist ist zwar nicht mittig (Kippgefahr bei Ministativen!) aber direkt unter dem Objektiv und somit optimal für Panorama-Aufnahmen.

Eine "Dia-Show" kann sehr eindrucksvoll mit beliebiger Hintergrundmusik und eleganten Überblendeffekten über HDMI-Kabel auf einen HD-Fernseher vorgeführt werden. Die Frage ist nur, wer hat wirklich nur gute Fotos in seiner Kamera, die man seinen Freunden zeigen möchte? Außerdem: Meine Meinung zu Dia-Shows mit starren Wechselzeiten ist ja bekannt.

Die Umstellung auf Sommerzeit ist auf Knopfdruck möglich.

Die Handschlaufe ist bestenfalls für kleine Kinderhände geeignet.

Die obere "on/off"-Taste liegt ungünstig und wird oft versehentlich betätigt, wenn man Akku oder Speicherchip herausnimmt


Die FH100 habe ich in die "Entscheidungstabelle" eingefügt.

Abschlusskommentar

Es gibt zwar einige Punkte, die nicht optimal sind, aber in der Summe erscheint mir die FH100 als eine Kamera, die ich empfehlen kann. Meine Hauptkritikpunkte sind die verzögerte Blitzauslösung und die fehlende automatische Scharfstellung vor Video-Aufnahmen. Zoom und lfd. Schärfenachführung bei Video wären zwar auch "nice to have", aber darauf kann ich verzichten (Hatte ich bei der F31 ja auch nicht).
Da ich einen würdigen Nachfolger für die F31 gesucht habe, stehen den o.g. Nachteilen eine mind. gleich gute Bildqualität (bei 100 ISO ! ), deutlich bessere Videoqualität, deutlich mehr Weitwinkel und Tele gegenüber. Von den erstaunlichen Serienbildmöglichkeiten ganz zu schweigen. Ich werde nun die F31 in den "wohlverdienten Ruhestand" schicken.
Da ich die FH100 behalte, werde ich hier ggf. über die Ergebnisse weiterer Test berichten, bzw. die Rubrik "Tipps und Tricks" entsprechend erweitern.

Henner, 16.07.2010

 

Hinweis für Kamera-Neulinge

Wer bisher nur wenig Erfahrung mit Kameras hat, sollte nach der Lektüre dieses Testberichts bedenken, dass andere Kameras mindestens ebenso viele Macken haben. Die werden aber in Testberichten oft nicht entdeckt und in den Werbebroschüren wird natürlich nicht darauf hingewiesen (→Hinweis). Z.B. ist nicht jede kleine Kamera, die Zoomen beim Filmen ermöglicht, auch in den anderen Punkten besser als die FH100. Von allen Kameras mit einem 1/2,3" Sensor (und das sind fast alle aktuellen großen und kleinen Kameras!) hat jedenfalls meines Wissens derzeit keine eine bessere Bildqualität als die FH100 bei 100 ISO, zumindest im WW-Bereich.

Henner, 27.07.2010

 

Nachtrag am 01.09.2010
Lesenswert ist mein Vergleichstest FH100 / Panasonic LX5

und mein Vergleichstest FH100 / Olympus XZ-1

Nachtrag 22.03.2011

Im Abstand weniger Wochen bringt Casio immer wieder neue Kameras heraus, die selbst für den Fachmann nur schwer zu unterscheiden sind. Im Jan 2011 wird die ZR100 angekündigt, die vom Namen her eher eine Nachfolgerin der ZR10 (Ankündigung im Sept. 2010), aber von den Daten her eher eine "neue" FH100 ist. Die obige "Weissagung" der Erhöhung auf 12MP ist natürlich traurige Wahrheit geworden. Aber ansonsten gibt es einige verbesserte "Daten": Hochauflösender 3" Monitor; 1080/30 Video; Panoramafunktion ...
Dass Tele jetzt sogar bis 300mm geht, ist für mich kein Kaufgrund, eher macht mich ein solch starker Zoombereich in einer nur 29mm "Dicke" der Kamera misstrauisch.
Ob es die Blitzlichtverzögerung jetzt nicht mehr gibt und ob Schärfenachführung und Zoom beim Video jetzt geboten werden, geht aus den Daten leider nicht hervor. Dazu müsste ich einen Leser finden, der mir die Kamera zum Test überlässt ...

Henner, 22.03.2011

 

2. Nachtrag zur ZR100

Inzwischen habe ich die ZR100 im Rahmen des F550-Tests zur Verfügung gehabt. Was vorher nicht aus den Datenblättern hervorging, konnte ich klären:
In meinem F550-Test gibt es einige eigene Testbilder der ZR100.

 

Kommentar zu "Lästereien" über die FH100

Gelegentlich erhalte ich Mails oder Anmerkungen im Gästebuch, dass man von der FH100 enttäuscht sei und warum ich sie immer noch benutzen würde. Dann stellt sich aber heraus, dass die Betreffenden mit 240mm Tele und/oder hohen ISO-Werten fotografiert haben. Dann ist die FH100 tatsächlich schwach ... allerdings sind die meisten anderen kleinen Kameras noch schwächer!
Warum ich nach wie vor von der FH100 begeistert bin ist einfach zu erklären:
Ich fotografiere fast nur im WW-Bereich, zumeist sogar mit 24mm (→Begründung) und ausschließlich mit 100 ISO! Bei Blitzaufnahmen benutze ich deshalb immer den Zusatzblitz, um die notwendige Helligkeit zu erreichen.
Bisher habe ich noch keine kleine Kamera gefunden, die unter diesen Randbedingungen besser ist. Sogar bis zu 175mm ist die FH100 erstaunlich gut.

Henner, 17.12.2011

 


 

Tipps und Tricks

Wie schon bei der Fuji 602, der Ixus 400, der 6500fd, der F10 und der F31 werde ich hier lfd. Hinweise geben, wie ich die Casio FH100 nutze.

Eine Kameratasche habe ich inzwischen auch gekauft. Dabei musste ich leider zugunsten der anderen Eigenschaften auf die lösbare Gürtelschnalle verzichten. Da muss ich sie halt rechts am Gürtel einfädeln. Aber dafür kann ich sie garantiert nicht verlieren ... solange ich nicht zur Toilette gehe. Die Lowepro "Dublin 20" umschließt die FH100 wie eine zweite Haut und die Klettverschluß-Lasche ist blitzschnell zu öffnen. Die Tasche wirkt noch schlanker (abgerundeter) als meine alte Tamrac-Tasche, sieht aber sonst ähnlich aus.
Alternativ bietet sich auch eine Hartschalentasche von Hama an, die sogar dünner(!) als die o.g. Tasche ist.
Im Winter, wenn eine Gürteltasche nur sehr umständlich zu erreichen ist, benutze ich einen "Tabaksbeutel". Dann bleibt die FH100 sehr schlank und passt gut in die Manteltasche.
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Blitzaufnahmen bei schlechter Beleuchtung
Die FH100 ist ja hochintelligent und sorgt dafür, dass bei Blitzaufnahmen die Belichtungszeit lang genug ist, so dass der Hintergrund nicht zu dunkel wird. Bei den von mit vorgegebenen 100 ISO kann das Belichtungszeiten von bis zu 1/10 Sek. bedeuten. Dann sind die Personen - trotz Blitz - oft verwackelt. Aber es gibt ja die Möglichkeit, unter "BS" bis zu 99 eigene Vorgaben zu speichern. So habe ich einfach ein Foto mit (Einstellung M) 100 ISO, erzwungenem Blitz, Bl. 3,2 und 1/50 Sek. gemacht und in BS gespeichert. Das rufe ich immer auf, wenn ich Blitzaufnahmen bei schlechter Beleuchtung machen will. Obwohl standardmäßig bei mir der eingebauten Blitz abgeschaltet ist, genügt es dann, wenn ich für Blitzaufnahmen auf "BS" umschalte. 
Übrigens habe ich bei dem "Musterfoto" die Schärfe im Menü zuvor auf "-1" gestellt, weil bei Personenaufnahmen das etwas "schmeichelhafter" ist.
 

Metz Zusatzblitz
Der eingebaute Blitz ist etwas schwach auf der Brust und so empfiehlt es sich, ihm mit einem Zusatzblitz unter die Arme zu greifen. Ich verwende meinen seit Jahren bewährten Metz 28 CS-2. Selbst bei 24mm leuchtet er (fast) bis in die Ecken aus und hat (selbst bei 100 ISO) eine Reichweite von ca. 6 Meter.
An der Kamera stelle ich 100 ISO und (im Normalfall) " ▀ " ein. Bei schnell bewegten Motiven und dunkler Umgebung empfiehlt sich die obige "BS"-Vorgabe.
Eine feste "Arbeitsblende" kann - wegen fehlender Irisblende - leider nicht vorgegeben werden. Erfahrungsgemäß verwendet man einen Brennweitenbereich von 24 - 40 mm, was zu Blende 3,2 -3,8 führt. Darauf muss der Metz-Blitz optimiert werden. Da die ISO-Werte in kleineren Schritten angepasst werden können, passe die Belichtung über "ISO" an. ISO = 80 (bei "Blende = 2,8") hat sich bewährt. Von 50 cm bis 6 Meter sind die Bilder dann automatisch richtig belichtet.
Die abgebildete feste Kombination verwende ich allerdings nicht immer. Viel bessere Ergebnisse erzielt man, wenn der Metz-Blitz als "entfesselter Blitz" benutzt wird.


Ersatzakku

Der bei manchen Kameras notwendige Ersatzakku kann bei der FH100 getrost entfallen! Er hat beachtliche 6,5 Wh. Zum Vergleich: Der Akku der Sony T7 hat nur 1,6 Wh!
Damit der Akku nicht schon nach wenigen Bildern überflüssigerweise nachgeladen wird, schließe ich das Ladegerät nur nach längeren "Fotosessions" an. Die Kamera sollte aber nicht unnötig lange aus der Kamera entfernt werden, da sonst die Pufferbatterie zu sehr entleert wird.  (Mehr Infos)

Überspielen der Fotos auf den PC
Das mitgelieferte (Spezial-)Überspielkabel benutze ich nicht. Ich habe stattdessen einen Card-Reader ständig am PC angeschlossen. Damit bin ich auf alle Speicherchips vorbereitet und muss nicht für jede Kamera das jeweilige Überspielkabel hervorsuchen. Da ist es schneller, das Akkufach der Kamera zu öffnen und den SD-Chip zu entnehmen. Moderne PCs und Notebooks haben ohnehin einen eingebauten SD-Reader.

Video
Die FH100 kann bezüglich Kontrast, Bel.-Korrektur usw. auch für Video konfiguriert werden. Da nach meinem Geschmack die Videos sonst oft etwas flau wirken, erhöhe ich vor einer Video-Aufnahme den Kontrast auf +1. Das geht rel. fix, wenn man das Menü auf "Qualität" stehen hat. Von dort sind mit ▲ die Einstellungen sofort erreichbar. Außerdem nehme ich die übliche Bel.-Korrektur von -0,3 auf Null zurück, da Videos nicht nachgearbeitet werden. Die Sättigung bleibt auf -1.

Video in Innenräumen
Der automatische Weißabgleich hat in Innenräumen (bei Tageslicht) manchmal Probleme durch reflektierende Wände und die Farben schwanken dann. Es hilft dann evtl., den Weißabgleich auf "Tagesweiß-Leuchtstoff" fest einzustellen.

 


Meine Setup-Einstellungen

Von den Werksvorgaben abweichende Einstellungen sind rot gekennzeichnet.

Bildgröße: Bei allen Testaufnahmen habe ich bisher 10MP und "fein" vorgegeben. Das bedeutet aber etwa 5-6  MB pro Bild. Diese Vorgabe ist sicherlich nur für wenige Bilder wirklich notwendig. Im Normalfall kann getrost auf 7MP geschaltet werden, da dann praktisch keine Details verloren gehen (→Begründung) und es passen ca. 30% mehr Bilder auf den Speicherchip. Bei Testaufnahmen (anschließende Hochrechnung des kleineren Bildes auf 10MP) habe ich keinen Unterschied feststellen können. Weiterer Vorteil: Bei 1:1 Betrachtung wirken die 7MP-Bilder schärfer und bis zu 12x Zoom ist ohne Bildverschlechterung möglich.
Sparfüchse können dann noch auf "Mittel" schalten. Davon würde ich aber abraten.
Bei 10MP wähle ich immer 4:3, da die anderen Formate anschließend bei der Bildbearbeitung in Ruhe gewählt werden können. →mehr

ISO: 100  (Dazu entspr. "Speicher" (s.u.) auf "ein")
Damit zwinge ich die Kamera immer die optimale Qualität (z.B. auch beim Blitz) zu verwenden. Ggf. stelle ich natürlich auf "Auto" um ... und anschließend wieder auf 100. Praktisch alle Aufnahmen mache ich mit 100 ISO.

EV-Verschiebung: -0,3 (Dazu entspr. "Speicher"(s.u.) auf "ein") 
Für meinen Geschmack sind die Bilder dann optimal belichtet.

Blitz: Automatik (Dazu entspr. "Speicher"(s.u.) auf "aus")
Durch meine Vorgabe "100 ISO" wird verhindert, dass die Kamera auf 400 ISO umschaltet, wenn sie einen Blitz für notwendig erachtet.
"Unterdrückter Blitz" wähle ich natürlich, wenn er stören würde.
Falls die Kamera unbedingt blitzen soll, stelle ich auf "erzwungener Blitz" und damit die Kamera bei bei geringem Umgebungslicht (wegen obiger 100 ISO) nicht eine zu lange Belichtungszeit wählt (sie stellt bis zu 1/10 sek. ein und dann ist Bewegungsunschärfe vorprogrammiert Hinweis) stelle ich die Kamera dann auf "M" und wähle z.B. 1/100 Sek. oder noch kürzere Zeiten  und "offene Blende" oder gleich meine o.g. BS-Eigenvorgabe.

Bei weiter entfernten Motiven schalte ich auf ISO-Auto um oder setze den Metz-Zusatzblitz ein.

 

Aufnahme

Fokus: AF

Selbstaulöser: Aus (sh. L/R-Taste)

Anti-Shake:  Kamera-AS 
(Die anderen Einstellungen provozieren manchmal höhere ISO-Werte)
Die Demo-Funktion ist - besonders bei Tele - sehr eindrucksvoll.

AF-Bereich: Punkt (Mitte)
Nur sinnvoll, wenn fd eingeschaltet ist. Falls kein Gesicht erkannt wird, muss man ggf. mit "Schärfespeicher" arbeiten.

AF-Hilfsleuchte:  Aus
(Dadurch keine "Vorwarnung" bei Schnappschüssen)

Gesichtsdekt. (fd): Ein
(Dadurch ist Multifokus gesperrt! (Gerade bei Schnappschüssen von Kindern hat sich fd bewährt, weil man dann wenig Zeit hat, mit Schärfespeicher zu arbeiten)

AF-Serie:  Aus
(Sonst kontinuierlich ratternder und stromfressender AF, spart aber das Ermitteln der Entfernung vor einem Video)

Seriebild: F-Serie  (Dazu entspr. "Speicher"(s.u.) auf "ein")
(max. 10 Bilder/ Sek. reicht mir. Außerdem bessere Qualität als bei Schnellserie)

Serie speichen:

Digitalzoom: Ein
(Für alle, die keine Bildbearbeitung machen)

L/R-Taste:  Selbstauslöser
(Hier sollte dann unbedingt 3x gewählt werden, da durch den 2 Sek. Abstand dann drei unterschiedliche Bilder gelingen. Diese geniale Funktion ist sogar mit Blitzlicht möglich)

Quick-Shutter: Aus
Bei "ein" wird ausgelöst, bevor der Autofokus fertig ist.

....

Speicher:
Hier kann z.B. vorgegeben werden, ob sich die Kamera die letzten Vorgaben beim Ausschalten (z.B. Zoom, FD, ISO usw.) merken oder auf Werksvorgaben zurückschalten soll.

z.B. Serie: ein (Sonst merkt sich die Kamera nicht die Vorgabe "F-Serie", sondern schaltet beim Neustart auf "Schnellserie".

Qualität

Qualität: Fein? (sh. Anfangsbemerkung)
(Optimale Ausgangssituation für Ausschnittvergrößerungen)

V-Qualität: HD
(16:9 ist heute Standard)

HS-V-Bildrate: 240
(8x Zeitlupe reicht)

Messung: Multi

Beleuchtung: Ein
Dadurch werden Schattenbereiche etwas aufgehellt bzw. helle Bereiche nicht "ausgefressen" Während helle Bereiche nicht beeinflusst werden oder ggf. besser durchgezeichnet sind, zeigt sich in den wirklich dunklen Bereichen ein verstärktes Rauschen. Es überwiegen aber die Vorteile dieser Vorgabe.

Schärfe: 0 oder -1
Die Vorgabe -1 ergibt bei Personenaufnahmen etwas "schmeichelhaftere" und natürlichere Bilder. Wer aber "knackige" Schärfe liebt und seine Bilder nicht nacharbeitet, kann getrost die Vorgabe "0" wählen. Höher als "0" sollte man aber nicht gehen, da das bereits an der Grenze zu "weißen Schatten" liegt. Ich verwende "-1", da ich alle Bilder ohnehin nacharbeite und dann ggf. leicht nachschärfen kann.

Sättigung: -1
Dadurch werden die übertriebenen Farben (s.o.) etwas reduziert.

Kontrast: 0  bzw. (Bei Video) +1
Dadurch werden Videos etwas weniger flau.

 

Einstellung

........

Bildschirm: Auto 2
Bildschirmhelligkeit wird schnell an Umgebungslicht angepasst.

......

Sounds
 
- Betrieb: aus (Das ständige Piepen bei jedem Vorgang macht mich nervös)

......

Bereitschaft: 1 min.

Ausschaltautomatik: 10 min.
Dadurch wird die Kamera nicht so schnell vollständig abgeschaltet, während man auf den "richtigen Moment" wartet. Der Monitor wird allerdings nach einer Minute dunkel (sh. "Bereitschaft").

REC/PLAY: Strom ein
Hierdurch kann die Kamera mit der roten Taste eingeschaltet werden. Die obere "on/off"-Taste, die leicht mit der "HS"-Taste verwechselt wird, muss nur nur zum Abschalten benutzt werden. Bei dieser Vorgabe kann die Kamera - ohne das Objektiv auszufahren - mit der grünen Taste zum Bilderzeigen eingeschaltet werden.

......

Starten: Aus
Hier könnte man mit "ein" ein beliebiges Startbild wählen. Aber das verzögert den ohnehin langsamen Start noch mehr!

........

BS

Das Geheimnis hinter den BS-Vorgaben erschließt sich, wenn man die entsprechenden Fotos mit IrfanView ansieht und "e" drückt. Dann sieht man z.B., dass sich hinter "Porträt" die Vorgabe "soft" und eine Überbelichtung von 0,3 Stufen verbirgt.
"Feuerwerk" stellt den Fokus auf unendlich, ISO auf 100, die Zeit auf 2 Sek. --> Stativ ist also unerlässlich! Der Blitz wird abgeschaltet und der Weißabgleich auf "Tageslicht" gestellt.
"Landschaft" erhöht Sättigung, Kontrast und Schärfe. Das ist aber auch nachträglich machbar.
Bei BS-Vorgaben, die mehrere Bilder zusammenfügen, wird verständlicherweise der Bildwinkel etwas reduziert.

Die Kamera merkt sich die letzte BS-Vorgabe. Bei mir ist das die o.g. eigene "Blitzlichtvorgabe".
 



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Start dieser Seite am 23.06.2010


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Letzte Überarbeitung: 18.01.2012