Samsung WB 2000 Testbericht |
Nach den technischen Daten ist diese Kamera die ideale "Immer-dabei-Kamera". Der Test soll abklären, ob sie nicht nur Vorteile hat. |
Zunächst die Pros und Contras aus den technischen Daten:
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Meine persönliche Meinung zu den "Contras": Schwacher Akku Rel.
lichtschwaches Tele Nicht genug Tele |
Vorab-Kommentar
Die Kamera wurde zwar schon im Februar
2010 angekündigt, aber bisher kannte ich nur die Angaben auf den betr.
Webseiten. Nachteil solcher "Spezifikationen" ist aber, dass z.B. die
Anzahl möglicher Fotos pro Akkuladung nicht angegeben wird, ebenso fehlt
die Angabe, ob Zoomen bei Video möglich ist usw.. Die Angabe
"Blendenvorwahl =ja" heißt keineswegs, dass eine
Irisblende vorhanden ist. Es kann auch eine Lochblende mit nur zwei
Blendenmöglichkeiten sein. Dafür steht dann aber z.B. bei
Digitalkamera.de zu lesen, dass die "Speicherung
von Datum und Uhrzeit für jede Aufnahme"
geboten wird . :-))
Die meisten kleinen Kameras fallen für mich
aber bereits aufgrund der Spezifikationsangaben durch das Raster (kein
24mm WW, 14 MP auf einem kleinem Sensor, kein HD-Video, zu "dick"
...). Wenn aber die Daten wie im Falle der WB 2000 vielversprechend sind und keine qualifizierten
Tests vorliegen, dann hilft nur ein eigener Test. Henner, 19.12.2010 |
Eigene Testergebnisse
Hier ist die WB 2000, eingerahmt von ihren
Gegnern FH100 und F31, wobei Letztere nur noch gelegentlich eingesetzt
wird. Erster Eindruck: die WB 2000 ist kleiner als die FH100 und flacher als die beiden Gegner.
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Video Als Fan von kurzen(!)
Videoclips habe ich die Möglichkeiten der WB 2000 besonders gründlich
getestet. Wie die FH100 bietet auch die WB 2000 Zeitlupe mit bis zu 1000
B./Sek. Aber wichtiger als diese Spielerei war mir die normale
Videofunktion. Neben 720p wird hier 1080 und 1080HQ geboten. Bei meinem
Testbild zeigte sich übrigens kein Unterschied zwischen den beiden
1080-Versionen. Der 720p-Modus (letztes
Bildchen) der WB 2000 ist nicht besonders überzeugend. Da ist fast die F31
mit ihrer VGA-Auflösung nicht schlechter.
Noch eine
Bemerkung am Rande: Wie schon im Test der LX5 erweist sich auch hier
wieder der leuchtrote Farbstreifen in meinem Testbild als problematisch.
Die FH100 gibt die Farbe korrekt wieder, die WB 2000 nur im Fotomodus. |
Serienbilder Der
BSI-CMOS-Sensor ermöglicht - wie bei der FH100 - schnelle Serienaufnahmen
in voller Qualität. Hier sind die aber auf (voll ausreichende) 10
Bilder/Sek. begrenzt. Insgesamt 10 Bilder (FH100: 20 Bilder) sind möglich.
Im Gegensatz zur FH100 muss man die Fotos aber im "Blinflug" machen. Der
Monitor ist in der Zeit schwarz. |
Rauschen: Hier ist wieder mein traditionelles Motiv gefragt. Beide Kameras auf Stativ, 24mm,1600 ISO und mit meiner Standard-Belichtungskorrektur von -1/3 Blende.. Rauschverhalten und Schärfe sind bei der WB 2000 geringfügig besser, aber die FH100 spielt den Vorteil ihrer "intelligenten Belichtung" aus, wodurch der Globus deutlich bessere Zeichnung hat. Der Preis dafür ist etwas höheres Rauschen.
Interessant ist auch das Rauschverhalten und die Auflösung bei 400 ISO, da die meisten Fotografen die Vorgabe 1600 ISO wenn irgend möglich zu vermeiden suchen. Als Praxisbeispiel habe ich eine Aufnahme in der Hannoverschen Marktkirche gemacht. Auch bei 400 ISO war die WB 2000 der FH100 überlegen ... abgesehen von der Randschärfe, aber das ist ja ein anderes Thema.
Zwar sah ihr Foto besser (weniger kalt) als das der FH100 (rechts) aus, aber das ist ja eine Frage des Weißabgleichs und rel. einfach zu korrigieren. Aber dann hatte ich Probleme, auf dem WB 2000 Foto einen Bereich zu finden, der halbwegs so scharf war wie die FH100.
Eines steht für mich nach zahlreichen Testfotos eindeutig fest:
Selbst in den schärfsten Bereichen erreicht das Objektiv keineswegs die
hervorragende Schärfe des FH100 Objektivs. Da hilft auch kein Abblenden
(was ja bei der WB 2000 möglich ist) und die Vorgabe von 80 ISO. Auch die
gute alte 6MP-F31 habe ich parallel eingesetzt. Selbst sie lieferte
schärfere Bilder!
Mit solcher Bild-"Qualität" können bestenfalls Handy-Knipser zufrieden sein!
Der Unschärfebereich ist
offenbar nicht immer im gleichen Bildbereich. Ursache ist evtl. das
"wackelige" Objektiv (sh. "Sonstiges"). Z.B. hatte ich Bilder, bei denen
der Schärfeabfall (unten) in den linken und rechten Ecken sehr gering war.
Nachtaufnahmen |
Monitor Der AMOLED-Monitor ist zweifellos das Highlight der WB 2000. Hohe Auflösung und brillante, natürliche Farben. Als ich aber die Speicherkarte mit den Fotos der FH100 eingelegt habe, waren die Bilder auch deutlich besser als auf dem FH100 Monitor. Was lernen wir daraus? Wer die WB 2000 aufgrund der guten Monitorfarben kauft, der stellt später am PC-Monitor fest, dass die FH100 Bilder nicht schlechter sind. Ein guter Monitor ist "nice to have", sollte aber kein Kaufgrund sein! Alle wichtigen Informationen können vor und nach der Aufnahme angezeigt werden. Sogar ein Life-Histogramm ist dabei. |
Blitz Die ärgerliche Verzögerung bei der
Auslösung des Blitzes bei der FH100 gibt es hier nicht. |
Geschwindigkeit Was im Vergleich der beiden
Kameras sofort auffällt: Bei der FH100 muss man verdammt lange warten, bis
sie endlich bereit zur Arbeit ist. Da ist die WB 2000 deutlich flotter. |
Sonstiges Was ich bei der WB 2000
vermisst habe, ist die Anzeige der (umgerechneten) Brennweite, wenn
man den Zoomhebel betätigt. Aber in den Exif-Daten ist sie zumindest
registriert. Die Panoramafunktion habe ich bei FH100 nicht wirklich vermisst, sie ist aber eine nette Spielerei. Allerdings muss man erhebliche Abstriche in der Bildqualität hinnehmen. Was will man schon von einem 650 Pixel hohen Panoramabild (eine 0,8MP-Kamera hat mehr!) erwarten, das als schmaler Streifen auf dem Monitor erscheint und von dem kein Papierabzug möglich ist? Da lobe ich mir die aus hochwertigen Einzelbildern mit einem Panoramaprogramm zusammengesetzten Panoramas. Die sind zwar auch nur schmale Streifen (wenn man zu viele Bilder zusammensetzt), aber bei 1:1 Vorgabe kann man z.B. mit IrfanView genüsslich durch das Bild scrollen. Aber das ist ja auch (mit Einzelfotos) mit der WB 2000 möglich. Für HDR-Fotos ist die Kamera optimal. Es können automatisch 3 Fotos mit bis zu +/- 2 Blendenwerten aufgenommen werden. Bei den Selbstauslöser-Funktionen hat die FH100 die Nase vorn. Sie bietet neben den üblichen 2 und 10 Sekunden Vorlauf auch die Möglichkeit, automatisch 3 Fotos aufzunehmen. Selbst die bei vielen Kameras mögliche Kombination von Selbstauslöser und "Serienbild" ist bei der WB 2000 nicht möglich. Eine nette Spielerei ist auch die Möglichkeit, zu einem Foto automatisch (anschließend) 10 Sek. Ton aufzunehmen. Damit dieser O-Ton aber später bei der Vorführung des Bildes zu hören ist - was zugegebenermaßen sehr eindrucksvoll ist - muss die WAV- in eine MP3-Datei umgewandelt und vor der Bilddatei einsortiert werden. Blättert man dann mit IrfanView(!) durch die Dateien, dann hört man den O-Ton, während das zugehörige Bild gezeigt wird. Vorbildlich ist übrigens die Anzeige der Unter-/Überbelichtung im manuellen Betrieb. Die FH100 zeigt keinerlei Reaktion, wenn man ungünstige Werte vorgibt. Das sieht man erst hinterher. Die Angabe "Akku-Laden über USB-Kabel " ist irreführend. Es wird nämlich ein USB-Spezialkabel mit Spezialstecker auf der Kameraseite benötigt. Das ist noch nicht optimal! Die offenbar bei manchen Käufern beliebte Erkennung von bestimmten Personen und Lächeln habe ich nicht getestet. →Hinweis. Die analogen Anzeigeinstrumente für Ladezustand und Speicherbelegung sind ein netter Gag, aber so viel Nostalgie muss nicht sein. Mechanik ist immer anfällig. Übrigens ist auch das Format 3:2 einstellbar, obwohl das nicht im Internet erwähnt wird. Eine mögliche Ursache der Schärfeprobleme könnte die wackeligen Zoom-Mechanik sein. Fasst man das ausgefahrene Objektiv an, so ist es keineswegs so starr und stabil wie das der FH100. Das würde auch erklären, warum die Schärfeprobleme mal links und mal rechts auftreten. |
Abschlusskommentar An dieser genialen kleinen Kamera gibt es (fast) nichts auszusetzen. Der Foto-Anfänger wird mit den Bildern - auch bei schwacher Beleuchtung - voll zufrieden sein. Aber auch der engagierte Foto-Amateur wird von den Möglichkeiten dieser Kamera begeistert sein. Sie ist in fast allen Punkten besser als die FH100 ... bis auf die Bildschärfe. Zweifellos sind die meisten anderen Kameras auch nicht besser, aber wer hohe Ansprüche stellt, der wird es bedauern, dass Samsung dieser Kamera kein besseres Objektiv spendiert hat. Schneller Start, verzögerungsfreier Blitz, helles Blitz-Hilfslicht, Irisblende, guter Monitor, Panoramafunktion usw. trösten mich aber nicht über eine Auflösung hinweg, die die 10MP nicht ausnutzt. Andererseits stellen viele Amateure ihre Kamera ohnehin auf 8MP oder gar 5MP ein, weil das ihren Ansprüchen völlig genügt. Und dann werden sie an der Auflösung der WB 2000 sicherlich nichts auszusetzen haben. Ich kann mir hier aber den üblichen Seitenhieb nicht verkneifen: Wenn schon bei 10MP die Grenzen der meisten Objektive erreicht sind, was soll da ein 14MP-Chip? Damit kann man nur die Schwäche der Objektive noch deutlicher erkennen! Was die Randschärfeprobleme meines Modells angeht ... es gibt im Internet Bildbeispiele, bei denen die Schärfe zum Rand hin nicht so stark abfällt. Es scheint deshalb ein "Montagsmodell" zu sein. Aber trotzdem kann ich jedem Käufer dieser Kamera nur raten, noch vor Ablauf des Rückgaberechts einige entsprechende Testbilder zu machen (→Hinweis). Henner, 27.12.2010 |
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Start dieser Seite am 14.12.2010
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Letzte Überarbeitung:
27.12..2010