Picasa 3
www.Henner.info/picasa.htm

Letzte Überarbeitung: 28.03.2013

 
Nach einigen Irrwegen hat sich das kostenlose Programm Picasa von Google gewandelt. Es kann jetzt durchaus als Archivprogramm verwendet werden, wenn auch gegenüber ThumbsPlus noch Nachholbedarf z.B. bezüglich Keyword-Verwaltung, Einbindung von Unterordnern und Slide-Show  besteht.
 
Picasa beeindruckt mit dem Erkennen von Personen, GPS-Darstellung und der Möglichkeit, Bilder ins Internet hochzuladen *). Die Minibildchen werden abgespeichert und sind deshalb sofort da. Sie sind in der Größe durch einen Schieberegler stufenlos einstellbar. Die "endlose" Darstellung aller Thumbnail-Ordner übereinander ist sehr übersichtlich. Dabei werden allerdings ungeöffnete Ordner "übersehen". Eine grundsätzliche Sortierung der Bilder nach Dateiname kann zwar vorgegeben werden, das muss für jeden einzelnen Ordner vorgegeben werden.

 

Hier die Minibild-Übersicht.



Hier ein Ausschnitt daraus

 

Google-üblich bemächtigt sich Picasa sofort aller Bilddateien auf der Festplatte, wenn man nicht rechtzeitig eingreift. Ich empfehle deshalb, nur den Ober-Ordner aller zu überwachenden Bilddateien als ".. zu Picasa hinzufügen" zu wählen und mit "immer scannen" zu kennzeichnen. Dann werden diese auf Änderungen überwacht. Die anderen Ordner werden nicht gezeigt.
Damit die von mir empfohlene Struktur gezeigt wird, muss noch unter Ordneransicht ""Baumansicht" und (für jeden Ordner und mit gedrückter Umschalttaste!) "Nach Namen sortieren" vorgegeben werden. Anschließend evtl. noch "In umgekehrter Reihenfolge" (wieder mit Umschalttaste).
Knipser, die ausschließlich Digitalfotos in den Ordnern haben, kommen zwar mit der (vorgegebenen) Sortierung nach Aufnahmedatum zurecht, aber sobald Videos, eingescannte Bilder oder Bilder mit falsch vorgegebenen Datum (→Hinweis) dazwischen sind, gibt es Probleme. Ein Umsortieren durch Verschieben ist zwar möglich, wird aber nur von Picasa gezeigt. Sollen die Bilder auch auf einem anderen Rechner die gewünschte Reihenfolge haben, hilft nur ein Umtaufen nach dem von mir empfohlenen Dateinamens-System. Leider ist die automatische Umbenennung ganzer Bilderserien nach dem o.g. Dateinamens-System mit Picasa nicht möglich. Dazu empfehle ich IrfanView.

PNG-Dateien werden nicht erkannt. Aber fast alle meine 50 Testvideos verschiedenster Kameras werden abgespielt und es werden Minibildchen gezeigt. Manche HD-Videos ruckeln aber deutlich mehr als bei IrfanView.

Eine begrenzte Bildbearbeitung ist mit Picasa möglich. Das Originalbild wird von Picasa nicht angetastet, aber es wird fortan nur das veränderte Bild gezeigt. Picasa ist deshalb nicht kompatibel mit anderen Programmen. Damit das bearbeitete Bild nicht nur mit Picasa angesehen werden kann, muss es zusätzlich unter einem anderem Namen gespeichert werden. Nur dann zeigen "normale" Programme das bearbeitete Bild. Aber sie zeigen dann auch das Originalbild, wenn man es nicht in einen Ordner "Originale" verschiebt.

Picasa sollte übrigens nur aufgerufen werden, wenn man es nutzen will, da es sich sonst (Google-üblich) alles merkt, was man aufruft, kopiert und ändert.

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Ruft man von dieser Minibild-Übersicht ein Bild auf, so können alle vorhandenen Informationen angesehen, Keywords hinzugefügt und das Bild bearbeitet werden.  Unter dem Bild kann eine "Bildunterschrift" (IPTC Beschreibung) eingetragen werden, die (bei JPG--Dateien) dann auch von anderen Programmen (z.B. IrfanView) gezeigt werden kann.

Für eine genüssliche Präsentation seiner Bilder ist diese Darstellung aber nicht geeignet, da nur die Felder links und rechts abgewählt werden können. Der obere und untere Streifen bleibt.
 

Ansatzweise kann auch mit Keywords (Tags) gearbeitet werden. Für letztere gibt es zwar keine Auswahlliste, aber immerhin stehen 10 "Schnell-Tags" zur direkten Auswahl zur Verfügung. Die Tags (und auch die "Bemerkungen") werden erfreulicherweise bei jpg-Bildern automatisch auch in die IPTC-Daten eingetragen und sind deshalb auch von anderen Programmen lesbar.
In ein Suchfeld (oben rechts) können sogar mehrere "Tags" manuell (mit Schreibhilfe) als Suchkriterium eingegeben werden. Die betr. Minibilder werden dann aber nur Ordnerweise gezeigt und können leider nicht in einer "Diashow" zusammengefasst werden. Außerdem werden nicht nur die Tags, sondern auch z.B. "Copyright"-Einträge erfasst.

Picasa bietet eine elegante Möglichkeit, die Vielzahl seiner Bilder in 1.Wahl und 2.Wahl einzuteilen und dann gezielt nur die guten vorzuführen. Dazu werden die guten beim "Durchblättern" mit der Leertaste mit einem Stern versehen. Zum Vorführen "Filter" (grünen) Stern wählen und dann die "Show" (sh. unten) starten.
Sogar das Vorführen aller markierten Bilder (Ordnerübergreifend!) ist möglich (Album: "Markierte Fotos")
Diese Einteilung wird in Picasa gespeichert, wirkt deshalb nur hier.

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Eine formatfüllende (randlose) Betrachtung ist nur mit der "Diashow" möglich. Eine Vorauswahl und die Einbeziehung von anderen Ordnern ist nicht möglich. Die "Bemerkung" ("Bildunterschrift") wird (relativ groß) eingeblendet.
Es werden zwar raffinierte Bildübergänge geboten, die funktionieren aber nur bei der (von mir nicht empfohlenen) automatischen Slide-Show. Wählt man die sinnvollere manuelle "Show", dann sollte man die Bildwechselabstände auf 20 Sek. setzen. Dann einfach den ersten Thumbnail aktivieren, den grünen Pfeil anklicken und dann mit "→" zu den nächsten Bildern weiterblättern. Sogar Videos werden eingebunden.
Somit ist die "Show" fast so gut wie bei IrfanView, nur keine Einblendung des Dateinamens (Datum!) und der Kamera-Infos, keine Vergrößerung auf 1:1 (Gruppenbilder usw.) möglich und auch kein Weiterblättern mit der Funkmaus.


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Ändern des Aufnahmedatums

Wer sich entscheidet, die "Sortierung nach Datum" zu nutzen, den erwartet zunächst eine heftige Umtaufaktion. Alle Bilder mit falsch vorgegebenem Kameradatum, alle Videos und eingescannten Bilder müssen ein passendes Datum (und Uhrzeit) erhalten. Bei Bildern, die in einer sinnvolleren Reihenfolge gezeigt werden sollen, muss eine "Urkundenfälschung" (Ändern des tatsächlichen Exif-Zeitpunktes)  vorgenommen werden. Das ist allerdings mit Picasa sehr komfortabel möglich. Es wird dazu nur das betr. Bild angewählt und "Tools > Datum und Uhrzeit anpassen" angewählt. dann kann die Korrektur erfolgen und fortan wird die Datei an der gewünschten Stelle gezeigt.
Videos können zwar auch so "umsortiert" werden, aber dabei wird nur das Änderungsdatum geändert. Programme, die nach Exif-Datum sortieren (z.B. iPad) zeigen die Videos weiter an falscher Stelle.


Erkennen von Personen

Das Erkennen von Personen (wenn man sie vorher zum Erkennen freigegeben hat) ist verblüffend. Nach einem kurzen Suchvorgang werden aus allen Ordnern die Gesichter herausgesucht, die Picasa als dieselbe Person erkennt. Das geschieht fast fehlerfrei! Bestätigt man die ausgewählten Bilder, so lernt das Programm dazu und nach jeder positiven Bestätigung findet es weitere Bilder. Anschließend bietet Picasa eine "Diashow" dieser Bildausschnitte (oder der ganzen Bilder) an. Zuvor sollte man aber "Album sortieren nach Name" wählen, um die Bilder in der zeitlich richtigen Reihenfolge zu sehen  ... vorausgesetzt man hat das von mir empfohlene Dateisystem verwendet.
Sinnvoll ist es, anschließend den betr. Namen als  Keyword (Tag) von Picasa in alle betr. Dateien eintragen zu lassen, wodurch die Bilder dann auch von anderen Programmen gefunden werden. Um eine manuelle Durchsicht und die Eingabe des entspr. Keywords kommt man allerdings nicht völlig herum, da Picasa nicht alle Bilder erkennt. →Testbericht "Personenerkennung".

In der Einzelbilddarstellung kann man sich rechts zeigen lassen, welche Gesichter Picasa darauf erkannt hat. Waren sie bereits "registriert", dann steht der Name dabei.
Aber das ist m.E. nur eine (lustige) Spielerei. Picasa hinterlässt dazu übrigens in jedem Ordner einen "Fingerabdruck" in Form einer "picasa.ini", die diese "Gesichtsinformationen" enthält.
Vor dem Hochladen solcher Ordner muss aber dringend gewarnt werden. Aus datenrechtlichen Gründen muss eine Zustimmung der betroffenen Personen vorliegen. *)

 

Fazit:
Um seine Bilder randlos in beliebiger Auswahl (auch aus "Unterordnern") und mit bequemen Bildwechsel per Funkmaus vorzuführen, werde ich auch weiterhin IrfanView verwenden, weil Picasa da noch Schwächen hat.
Zum Sichten und Archivieren von Bilder und Videos ist Picasa aber durchaus geeignet. ThumbsPlus ist zwar in vielen Punkten besser, dafür hat Picasa aber den Vorteil, dass es zukunftssicherer ist, da es - im Gegensatz zu ThumbsPlus 7 - weiter gepflegt wird.
Vergleich mit anderen Programmen
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*)  Achtung!
Wer Personen "taggt", deren Mail-Anschrift angibt und solche Bilder bei Google ins Internet stellt, muss wissen, dass Google die betr. Personen anschreibt!

Kommentar im Forum:

Picasa kontaktiert ohne Nachfrage getaggte Personen in nicht öffentlichen Alben - miserable Facebook-Allüren !
Google kontaktiert über die You+ - Plattform ohne Rückfrage Personen, welche ich in einem nichtöffentlichen Picasa-Album markiert habe und erfragt bei dieser Bestätigung. Ich nenne das ziemlich unverfroren und entziehe an der Stelle Google mein Vertrauen
... Ich weiss auch nicht was das soll. Vor allem weil derjenige ja Zugriff auf das Bild und das ganze Album bekommt. Wäre für mich ein Grund die Gesichtserkennung nicht mehr zu nutzen.



GPS-Darstellung

Hier ein Beispiel nach Aufruf eines Unterordners (links) mit Thumbnails und rechts der automatisch eingeblendeten Karte, die alle Standorte der GPS-Bilder diese Ordners zeigt. Dabei kann zwischen verschiedenen Darstellungen (Satellit, Straßenkarte usw. ) gewählt werden. Voraussetzung ist natürlich eine (nicht zu langsame) Internetverbindung.
Alle Mini-Bildchen, die GPS-Informationen enthalten, sind mit einem entspr. Symbol gekennzeichnet.


Bei kurzem Anklicken eines Minibildchens wird auf eine detaillierter Karte umgeschaltet (hier: Scarborough/England). Nach einem Doppelklick wird das betr. Bild vergrößert (sh. Bild ganz unten).
Eine optimale Möglichkeit, die Daten einer GPS-Kamera zu zeigen ... wenn man das denn möchte.

In der rechten Spalte können alternativ mit den darunter befindlichen Icons aber auch alle Keywords (Tags), alle Kameradaten oder alle erkannten Gesichter (sh. ganz oben) gezeigt werden.
Die rechte Spalte kann vergrößert (sh. unten) oder auch ganz ausgeblendet werden.

Wer keine Kamera mit GPS hat muss auf diese Möglichkeiten nicht verzichten. Man ruft alle Bilder, die vom gleichen Standort aufgenommen wurden auf und klickt "Geo-Tag" an. Dann navigiert man in Google Earth zu dem betr. Standort und bestätigt die Wahl. Im Gegensatz zu den automatischen GPS-Daten einer Kamera kann hier ggf. auch das Motiv selbst markiert werden. Die Daten werden in die Bilddatei eingetragen und können auch von anderen Programmen gelesen werden. Her muss ich Picasa loben, dass auch diese Info - wie die Keywords - nicht nur intern gespeichert wird.
Die Geo-Daten in den obigen Beispielen sind übrigens nach dieser Methode entstanden.



Reise-"Tagebuch" mit Picasa

Zu einem guten "Reise-Tagebuch" gehört auch die Angabe des jeweiligen Datums. Führt man seine Bilder mit IrfanView vor, dann steht das Datum nach meinen Dateinamens-System unten in jedem Bild. Auch Picasa bietet die Möglichkeit, seine Urlaubsbilder formatfüllend und ohne störende Leisten mit Steuerelementen usw. zu zeigen ("Abspielen"). Aber es fehlt dann die Möglichkeit, den Dateinamen einzublenden. Damit trotzdem ein übersichtliches "Tagebuch" entsteht und man bei der "Diashow" erkennen kann, wann man wo gewesen ist, empfehle ich folgende Lösung:
Im jeweils ersten Bild eines Tages wird das Datum im Klartext (hier "23. Okt.") in die "Bemerkung" ("Bildunterschrift") eingetragen. (Die Jahreszahl kann hier weggelassen werden, da sie ja aus dem Namen des Ordners hervorgeht). Diese "Bildunterschrift" wird dann bei der Diashow in das Bild eingeblendet. Eine solche Eintragung ist übrigens auch bei Vorführung mit IrfanView hilfreich, weil sie leichter zu lesen ist als die "kryptische" Angabe im Dateinamen.
Unabhängig davon kann natürlich auch ein Hinweis auf das Fotomotiv eingetragen werden. Dabei haben Besitzer von Kameras mit GPS es bei Picasa leichter, sich zu erinnern, wo sie in den letzten Wochen gewesen sind ...

Die Vorführung der Urlaubsbilder mit Picasa ist allerdings etwas umständlicher als bei IrfanView. Wenn man den Bildwechsel nicht automatisch nach einer festgelegten Sekundenzahl haben möchte, sollte man "20 Sekunden" vorgeben. Will man die Einblendung der Steuerleiste vermeiden, muss man umständlich mit der Tastatur (Pfeiltaste rechts) arbeiten. Auf raffinierte Bildübergänge muss dann allerdings verzichtet werden.

Auf die Dateinamen nach meinem System sollte trotzdem keinesfalls verzichtet werden. Man will ja nicht auf alle Ewigkeiten auf Google festgelegt sein und evtl. die Bilder auch mal mit anderen Programmen vorführen können. Außerdem sind z.B. die  o.g. Personenbilder nur so in zeitlich richtiger Reihenfolge sortierbar. Auf Hinweistexte im Dateinamen kann man verzichten, wenn man (wegen Picasa) grundsätzlich mit "Bemerkungen" arbeitet. Bei IrfanView würden die Angaben dann nämlich doppelt erscheinen.
Ärgerlich ist bei Picasa natürlich, dass nach jeder Bildbearbeitung erneut "Sortierung nach Dateiname" angeklickt werden muss. Außerdem geht nichts über die "Fernbedienung" mit der Maus bei
IrfanView.

 

 

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Start dieser Seite: 09.08.2011


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