Sony RX100 Testbericht |
www.Henner.info/rx100.htm |
Letzte Überarbeitung: 01.10.2013 |
Sony hat hier einen völlig neuen Kameratyp geschaffen. Eine "taschengängige" hochwertige Kamera mit einem rel. großen Sensor als Zweitkamera für anspruchsvolle Besitzer von Systemkameras (mehr Infos). Bisher hatten solche Kameras max. einen 1/1,6" Sensor. Wie bei den anderen kleinen Kameras verzichtet Sony - im Interesse der Baugröße - auf einen großen Zoombereich, beweglichen Monitor, Sucher, Blitzschuh und leider auch auf 24mm WW. Trotz des 2,7x größeren Sensors ist die RX100 nicht viel größer (und dicker!) als die Canon S100 (im Bild oben) |
Zunächst die Pros und Contras aus den technischen Daten:
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Meine persönliche Meinung zu den "Contras": Kein 24mm WW Durch 3:2 Sensor
weniger Bildhöhe Kein Blitzschuh Kein Durchsichtsucher Kein beweglicher Monitor Bei Tele rel. lichtschwach Rel. schwer (240g) Teuer |
Eigene Testergebnisse
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Auflösung
Hier ein erstes Bild zur Beurteilung der
Auflösung.
Obwohl die S100 (rechts) auf
80 ISO gestellt war und die RX100 auf 125 ISO ist das RX100 Bild eindeutig
schärfer ... und rauschärmer! Das RX100 Bild war übrigens mit 10MP
aufgenommen und das S100 nachträglich auf gleiche Bildbreite reduziert. Und hier ein weiteres Bild Hier ist nur ein geringer
Unterschied zur S100 (rechts) zu sehen. Die RX100 wählte übrigens 125 ISO,
die S100 dagegen 160 ISO, was evtl. das leichte Rauschen (Dachziegel)
erklärt.
Dieses Motiv wurde am nächsten Tag noch einmal mit der RX100 aufgenommen. Einmal mit den "sensationellen" 20MP und dann mit der Vorgabe 10MP. Das 10MP Bild habe ich anschließend auf 20MP hochgerechnet (links). Eindeutig ist zu erkennen, dass das 20MP-Bild keine zusätzlichen Details zeigt. Offensichtlich sind die 10MP (3888 x 2592) "echte Pixel". Bereits eine gute 16MP-Kamera würde so viele echte Pixel liefern und damit passt alles wieder in mein Weltbild: Bei dieser Sensorgröße kann physikalisch nicht mehr als 16MP aufgelöst werden, auch wenn man 41MP auf dem Sensor unterbringen würde (→ mehr Infos). Die 20MP haben offenbar die Werbestrategen verlangt. Das ohnehin gute Rauschverhalten wäre sicher noch besser, hätte man sich auf 16MP beschränkt. |
Digital-Tele
Einen Vorteil hat der
"Overkill" an MP aber doch: Dadurch kann Digital-Tele genutzt werden, ohne
dass gleich die Auflösung leidet. Das ist bei nur 100mm optischen "Tele"
ja auch sehr hilfreich. Hat man die RX100 auf 10MP eingestellt, so geht
der "Smartzoom-Bereich"
bis 140mm. Man hat dann zwar "nur" noch die Auflösung einer normalen
10MP-Kamera, aber damit kann man ja leben. Bis etwa 120mm kann die RX100 mit Smartzoom mit der S100 (rechts) und ihren "echten" 120mm Tele mithalten, darüber ist es vorbei mit der überragenden Schärfe.
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Randschärfe
Einen
Randschärfetest bei 28mm hat die RX100 mit Bravour bestanden, eindeutig
besser als die S100. Aber bei 100mm zeigte dies Exemplar der RX100 bei
einigen Testbildern eine deutliche Unschärfe im rechten Bildbereich, die
ich aber nicht als "Randunschärfe" einstufen möchte. Davon rede ich nur,
wenn alle vier Ecken etwa gleich unscharf sind. Hier ein Testbild mit Bildausschnitten aus Bildmitte und dem Randbereich. Verwirrend ist, dass es aber auch 100mm Bilder gibt, die bis zum rechten Rand gestochen scharf sind. Dafür habe ich bisher noch keine Erklärung. Evtl. Problem der Tubusführung?
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Rauschen
Jetzt endlich folgt die Paradedisziplin der RX100: Rauschverhalten.
Hierzu wurde ein Motiv bei Dämmerung bei verschiedenen ISO-Werten
fotografiert. Parallel natürlich auch mit der S100, die ja bisher fast
alle kleinen Kameras übertraf. Hier spielt die RX100 den Vorteil ihres 2,7x größeren Sensors aus. Bis etwa 800 ISO kann die S100 noch halbwegs mithalten, aber darüber ist die RX100 eindeutig überlegen. Gegenüber den übliche kleinen "Superzoom-Kameras" hat die RX100 sogar einen 4x größeren Sensor. Entsprechend größer ist ihr Vorsprung. Hier Ausschnitte aus 10MP-Bildern mit 6400 bzw. 1600 ISO
So überraschend ist die Rauscharmut der RX andererseits auch wieder nicht. Die Pixeldichte ist so gering wie sie auf einem üblichen 1/2,3" Sensor mit nur 5MP wäre. |
Nahaufnahmen
Im Internet
beklagen sich Besitzer der RX100, dass Nahaufnahmen mit 28mm Weitwinkel
(wer macht so etwas?) bei offener Blende eine deutliche Randunschärfe
aufweisen. Das stimmt, aber bereits bei Abblendung auf Blende 4 ist alles
in Ordnung. Die S100 ist unter diesen Bedingungen übrigens nicht besser.
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Serienbilder
Sowohl bei der FH100 als auch bei der S100 habe ich es zu schätzen gewusst, dass bei Selbstauslöser, kombiniert mit Serienbildern (was bei mir Standard ist), auch der Blitz mit eingesetzt werden kann. Das geht bei der RX100 nicht. |
Zusammenfassung der Testergebnisse
Hier zähle ich nur die positiven und
negativen Testergebnisse auf. Dass die Kamera rel. schlank
ist und im WW sehr lichtstark ist usw., geht ja bereits aus der
Spezifikation hervor. Positiv:
Negativ:
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Abschlusskommentar
Bezüglich Auflösung und Rauschen muss sich
die RX100 selbst vor 4/3" Systemkameras nicht verstecken. Bezüglich
Lichtstärke und Zoombereich übertrifft sie deren Kit-Objektive sogar. Es
ist auch unbestreitbar, dass keine kleine Taschenkamera bessere Bilder
liefert. |
Nachtrag (Juli 2013) Der Nachfolger (RX100 II) hat einen BSI-Sensor, der noch geringeres Rauschen verspricht (Nach Testberichten Verbesserung um etwa eine ISO-Stufe). Außerdem wurde der Neuen ein Zubehörschuh (der auch einen digitalen Sucher aufnehmen kann), WLAN und einen beweglichen Monitor spendiert. Die Kamera ist jetzt 3mm dicker und 40 Gramm schwerer. Ansonsten sind die Daten identisch. |
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Start dieser Seite am 18.08.2012
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