Fuji X10 Testbericht

 
Die X10 ist leider nicht der erhoffte Nachfolger der erfolgreichen F31, sondern eine hochwertige Kamera für Kunden, denen die Größe egal ist. Die X10 sieht aus wie eine etwas verkleinerte Version der X100. Ihre Gegner sind (bezüglich Sensorgröße) die Panasonic LX5, die Olympus XZ-1 und die Canon G12. Von ihrer Größe her ist sie aber eher ein Gegner der "Kompakten Systemkameras". Die bieten vermutlich auch keine wesentlich bessere Bildqualität.

Zunächst die Pros und Contras aus den technischen Daten:

Pro:

  • Lichtstarkes WW (2,0)
  • Mehr Tele (112mm) als alle Wechseloptik Kit-Objektive (84 bzw. 88mm)
  • Lichtstärkeres Tele (2,8) als alle Wechseloptik Kit-Objektive (5,6)
  • rel. großer Sensor (2/3")
  • Beschränkung auf 12MP
  • EXR-CMOS-Sensor
  • Manuelle Belichtung möglich
  • Bis zu 10 Bilder/Sek. (7 bei 12MP)
  • RAW möglich
  • Full-HD mit Stereoton
  • pop-up Blitz
  • Zubehörschuh
  • 360° Panoramafunktion

Contra:

  • Keine Taschenkamera
  • Kein 24mm WW
  • "Nur" 6MP bei SN- und DR-Vorgabe
  • Kein voll versenktes Objektiv und kein Objektivschutz
  • Teuer

 

Meine persönliche Meinung zu den "Contras":

Keine Taschenkamera
Das ist tatsächlich ein ko-Kriterium für Käufer, die eine "Immer-dabei-Kamera" suchen.

Keine 24mm WW
Das ist wirklich schade. Wer mal mit 24mm fotografiert hat, der weiß das!

"Nur" 6MP bei SN- und DR-Vorgabe
Das 6MP völlig ausreichend sind, hat damals die F31 bewiesen

Kein voll versenktes Objektiv und kein Objektivschutz
Einen eingebauten Objektivdeckel haben auch die
LX5 und XZ-1 nicht. Das ist eine Kröte, die man wegen der lichtstarken Optik schlucken muss.

Teuer
Von der Leistung (und Größe) her, muss man die X10 eigentlich mit den "Kompakten Systemkameras" vergleichen, die mit dem Kit-Objektiv etwa preisgleich sind.
 


 

Inzwischen gibt es erste (englische) Testberichte, die der X10 über den grünen Klee loben. Interessant ist der von ePhotozine. Überzeugend ist das Bildbeispiel bei 3200 ISO, das wirklich erstaunlich gut ist.
Interessant ist allerdings auch der (englische) ePhotozine Vergleich der X10 mit der Canon S100. Obwohl die S100 einen etwas kleineren Sensor hat, kann sie selbst bei 3200 ISO (fast) mit der X10 mithalten. Beim Vergleich der Fokusgeschwindigkeit ist die X10 allerdings doppelt so schnell (0,15 / 0,35 Sek.). Auch bezüglich der Lichtstärke hat die X10 die Nase vorn, besonders bei Tele. Und sie hat einen Zubehörschuh. Bei vielen anderen Punkten schneidet die S100 aber besser ab: viel kleiner und dünner, mehr WW und Tele, GPS, Preis.
Beim Preis muss man allerdings berücksichtigen, dass bei der S100 ein Ersatzakku unverzichtbar ist, da GPS zusätzlich Strom frisst. Die X10 kann notfalls sogar auf den stromfressenden Monitor verzichten, weil sie einen Durchsichtsucher hat.

 

Canon hat mit der S100 allerdings das Thema "hochwertige Taschenkamera" weit besser getroffen.

Henner, 29.11.2011

Hier drei anspruchsvolle "kleine" Kameras im Größenvergleich (Details)

            Canon S95                                               Panasonic LX5                                                       Fuji X10


 

Vorab-Kommentar

Fuji erfüllt mit der X10 (fast) alle Anforderungen an meine "Wunschkamera". Den wesentlichen Punkt ("Taschengerecht" mit max. 33mm Dicke) hat sie aber völlig verfehlt. Man muss sich damit abfinden, die Kamera in einer Kameratasche um den Hals baumeln zu haben, wenn man nicht mit einem Mantel (mit großen Taschen) unterwegs ist. Aber dafür wird diese Kamera sehr hohe Ansprüche erfüllen ... allerdings auch zu einem entspr. Preis.
Der rel. große Sensor hat exakt die doppelte Fläche des üblichen 1/2,3" Sensors. Aber anstatt nach derzeitiger Unsitte 2x16MP darauf zusammenzuquetschen, begnügt sich Fuji mit 12MP. Entsprechend größer (und lichtempfindlicher) sind die Sensorzellen. Das verspricht rel. rauscharme Fotos auch bei höheren ISO-Werten. Aber wegen der lichtstarken Optik (selbst bei Tele) wird die Kamera sicherlich meist mit rauschfreien 100 ISO auskommen.
Bezüglich Randschärfe erwarte ich keine bösen Überraschungen, da bei diesem begrenzten Zoombereich Fuji sicherlich eine sehr gute Optik liefern kann.
Der
EXR-CMOS-Sensor ermöglicht einen hohen Dynamikumfang, sowie schnelle Bildfolgen und Videos ohne Smear.

Wen die Größe der Kamera nicht stört und wer auf 24mm WW verzichten kann, für den ist die X10 sicherlich empfehlenswert. Bei 99% der üblichen Motive wird die X10 sogar gleich gute Fotos liefern wie die
Fuji X100 und diese damit überflüssig machen. Letztere ist übrigens 3 mm dünner!
Aber wer nicht unbedingt eine Taschenkamera sucht, für den gibt es alternativ auch die "Kompakten Systemkameras", die z.T.sogar kleiner(!) als die X10 sind und mit den neuen (ausfahrbaren) Objektiven kaum dicker. Allerdings haben sie keinen opt. Durchsichtsucher, die Kit-Objektive haben nur 84mm "Tele" und ihre Randschärfe ist sicherlich nicht besser als die der X10. Das Fuji-Objektiv ist bis zu zwei Blendenstufen lichtstärker und kann deshalb z.B. mit rauscharmen 400 ISO arbeiten, wo andere bereits 1600 ISO benötigen.
Den Markt der echten Taschenkameras wird Fuji wohl leider weiter mit Kameras wie der unglücklichen F550 bedienen, die mit riesigen Zoombereichen und 16MP protzen. Schade! Hier klafft weiterhin eine Lücke seit Fuji vor 6 Jahren die damals sensationelle F10 und danach die F31 auf den Markt brachte.

Henner, 02.09.2011

 

Fuji X10 (2/3" Sensor)
1:2,0-2,8/ 28 - 112 mm (umgerechnet)

Panasonic GF3 (4/3" Sensor) 
1:3,5-5,6/ 28 - 84 mm (umgerechnet)

 

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Start dieser Seite am 30.08.2011


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Letzte Überarbeitung: 22.03.2012