Was würde ich kaufen? |
URL: www.Henner.info/meinung.htm |
Letzte Überarbeitung: 01.09.2013 |
Schon zu meinen "Analog-Zeiten" stellte
sich mir die gleiche Frage: Spiegelreflex- oder Taschenkamera? Was nun folgt, ist meine ganz persönliche Meinung und ich würde mich nicht wundern, wenn sie bei einigen Lesern auf erheblichen Widerspruch stößt. |
Inhalt dieser Seite
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Wie bei fast jedem Foto-Amateur war auch für
mich vor Jahren eine Spiegelreflexkamera der Inbegriff einer
Traumkamera! Mit der damals brandneuen Minolta XD7 (erste SLR mit Zeit-
und Blendenautomat) erfüllte ich mir 1977
dann endlich diesen Traum. 1988 gönnte ich mir zum Geburtstag die Minolta Dynax 7000i,
die erste erfolgreiche SLR mit Autofokus.
Ergebnis: Im Digital-Zeitalter gab es anfangs eine andere Situation. Bis etwa 2002 stand man bei der Entscheidung für eine Kamera vor der Wahl: "Groß und gut oder klein und weniger gut?". "Groß" bedeutete damals (da es noch keine erschwinglichen SLRs gab) z.B. Fuji 6900 (--> "Vietnam") oder Fuji 602, die beide Tele bis 210 mm und alle Belichtungs-Optionen boten. "Klein" bedeutet z.B. Ixus v3 mit nur 2x Zoom und rel. schwacher Bildqualität. 2005 tauchte dann
die erste Mini-Kameras (Fuji
F10) auf, die bezüglich Bildqualität mit den damaligen
großen Kameras mithalten konnten. Inzwischen haben die "Kleinen" weiter aufgeholt. Mind. 28mm WW und 210mm Tele ist kein Thema mehr, manuelle Belichtungsmöglichkeiten, HD-Video usw. auch nicht mehr. Die Gegner heißen heute große Superzoom- und Systemkameras mit Wechseloptik. Wenn man - wie ich - extreme Telewerte selten oder nie benötigt, dann sind große, lichtstarke Superzoomkameras keine Alternative zu einer (guten!) Taschenkamera, zumal sie bezüglich Bildqualität mindest gleichwertig sind. Ich bin absolut
sicher, dass bei 95% meiner Motive (Urlaubsfotos, Familienfotos
usw.) die
Bildqualität
selbst einer (guten) Minikamera sich bei normaler
Betrachtungsweise nicht merklich von
der einer Systemkamera unterscheidet. Kritisch wird es nur, wenn man
mehr als 100 ISO benötigt. |
Wann ist eine Systemkamera mit mind. 4/3" Sensor
angesagt?
Es gibt zwei Gründe, eine Kamera mit großem Sensor zu kaufen:
Für alle diese Anwendungen sind gute Systemkameras angesagt (nicht alle sind rauscharm
bei 3200 ISO!).
Auf die
von mir inzwischen lieb gewonnenen
24mm
Weitwinkel müsste ich bei den meisten
Standard-Zoomobjektiven allerdings
verzichten. Und was deren Auflösung und Randschärfe angeht, wäre ich
sicherlich bei einigen auch nicht begeistert. Vor einem Kauf sollte man aber erst meinen Kommentar auf der Seite "Systemkameras" lesen.
Systemkamerabesitzern werden aber sehr viele Bilder
entgehen, weil sie sie sehr oft zu Hause lassen!
(Beispielfotos).
Spruch: "Die beste Kamera ist die, die man dabei hat!" |
Auflösung Vollformat- gegen 1/2,3" Sensor
Die Diskussionen um das
Aufnahmeformat gab es bereits im analogen Zeitalter:
Mittelformatfotografen
hatten für 'Kleinbildler' nur ein müdes Lächeln übrig,
Großformatspezialisten (Linhof etc.) waren der Meinung, kleinere
Formate taugen kaum für Qualitätsfotografie ...
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Ich wurde oft
gefragt, wie denn mein
Standard-Motiv (Rathaus in Hannover) mit einer Kamera mit
Vollformat-Sensor (24x36 mm) aussieht. Bei
allen meinen Tests vergleiche ich natürlich zunächst nur Kameras mit
etwa gleicher Sensorgröße, aber diesmal habe ich ausnahmsweise parallel eine
TZ25
(12MP) und eine Canon EOS 5D Mark II (21MP) verwendet.
Die große Kamera wurde natürlich von ihrem langjährigen Besitzer bedient. Er wollte unbedingt vermeiden, dass seine Kamera durch Fehlbedienung schlechter abschneidet. Wie bei diesem Motiv üblich, wurden beide auf 40 mm und 100 ISO eingestellt. Hier zunächst die unbearbeiteten (!) 1:1 Ausschnitte. Das EOS-Bild (links) ist größer und zeigt mehr Details. Wenn hier eine interne Schärfung vorgegeben würde, was bei der TZ25 offenbar der Fall ist, wären sicherlich noch mehr Details zu erkennen. |
___________________________
Bei den beiden Büschen neben der Freitreppe
macht die kleine Kamera bei 1:1 ebenfalls keine schlechte Figur. Dort
kann ggf. erkannt werden, ob eine Kamera Details "verschmiert", weil die
Rauschunterdrückung eingreift. Da habe ich schon ganz andere Ergebnisse
gesehen! Extrem war der Unterschied im Test der
Fuji HS10. Das beweist, dass dieses Motiv auch Unterschiede
aufzeigt, die am Gebäude nicht erkennbar sind!
_____________________________ Nun wurden (analog
dem
ISO-Testbild) beide Bilder auf gleiche Bildhöhe gerechnet, wodurch
das 4:3 (TZ25)-Bild schmaler als das 3:2 Bild wurde. Das Gebäude hatte
dann aber auf beiden Bildern etwa die gleiche Höhe. Aber selbst ein auf diese
Bildhöhe reduziertes Bild einer (guten!) 6MP Kamera (F31)
würde keineswegs
weniger Details zeigen, da sie deutlich mehr als 1600 "echte
Pixel" pro Bildhöhe liefert! Und die Bilder wären bei heutiger
Sensortechnologie garantiert
rauschfrei. Auf einem TV-Bildschirm gäbe es erst recht keinen Unterschied! Selbst
ein Voll-HD-Bildschirm hat nur eine Bildhöhe von 1080 Pixel. →
ein weiteres Beispiel
Aber um den regelmäßig
vorgetragenen Argumenten von empörten Systemkamera-Besitzern zuvor zu
kommen, schreibe ich den folgenden Text in großer Schrift, da er immer
wieder überlesen wird:
Die höhere Auflösung und das geringere Rauschen
bei 200 ISO der Systemkameras mit
großem Sensor kann man am Bildschirm nur erkennen,
wenn man die Fotos jeweils 1:1 ansieht ... was
zweifellos nicht die typische Betrachtungsweise von normalen Fotoamateuren
ist, wenn sie ihre Urlaubsfotos ansehen. |
Bildqualität: Systemkamera = gute "Kleine"?
Für alle, die jetzt noch immer sagen: "Der kann ja
viel behaupten, ich kann das aber nicht glauben" hier ein Vorschlag.
Da die Mehrzahl der Fotoamateure nur bei guten
Lichtverhältnissen fotografieren und ihre Fotos nur am Bildschirm oder auf
15 x 10 cm Papierbildern ansehen, schlage ich folgendes Experiment vor:
Hier ein
konkretes Beispiel, diesmal mit drei Kameras: Dabei
habe ich ein Testbild der Nikon D800 (KB-Sensor, 36MP), das
entsprechende dPreview-Testbild der
Canon
S100 (1/1,7" Sensor; 12MP) und das der der
Panasonic TZ25 (1/2,3" Sensor; 12MP) auf gleiche Höhe von 2400 Pixel
reduziert. Davon sind 20 x 30 cm (A4) Papierbilder in "Fotoqualität" (300
ppi) möglich.
Und wenn SLR-Besitzer
behaupten, dass sie die "schlechte Bildqualität" von Kompaktkameras
bereits auf Vergleichsfotos mit 600 Pixel Bildhöhe deutlich erkennen
können, dann fordere ich sie hiermit feierlich auf, den Beweis für diese
Behauptung anzutreten! Natürlich sollten die Bilder bei 100 ISO und mit
guten, aktuellen Kameras nacheinander aufgenommen sein! Außerdem sollten
es beides unveränderte jpg- oder bearbeitete
RAW-Fotos sein. |
Mein "Lastenheft" für eine (kleine) "Wunschkamera"
An
anderer Stelle gebe ich Hinweise, wie man sich vor dem Kauf einer Kamera
einen Überblick über die auf dem Markt vorhandenen Modelle verschaffen
kann. Hier möchte ich mal meine persönliche "Wunschkamera" beschreiben.. Als Zielgruppe stelle ich mir Besitzer von großen Wechselobjektiv-Kameras vor, die zwar auch eine Handy-Kamera immer dabei haben, aber zusätzlich eine kleine Hemdentaschen-Kamera als "Zweitkamera" suchen (die dann vermutlich öfter benutzt wird als die Große), die bei 95% der Motive eine Bildqualität liefert, die denen der großen Kamera (fast) entspricht. Besonderen Wert lege ich darauf, dass die Kamera so "dünn" ist, dass sie keine Umhänge-Kameratasche benötigt. "Vollschlanke" Kameras gibt es schon genug. |
Größe: | Incl. Objektivschutz im Bereich des Objektivs nicht dicker als 33mm, Gehäuse aber deutlich schlanker. |
Objektiv: | Unbedingt 24mm, Tele mind.100mm |
Lichtstärke: | WW mind. 2,0; |
MP: | 10MP reichen völlig, wenn die Auflösung so gut wie bei der G12 oder FH100 ist |
Sensortyp: | 4:3 BSI-CMOS-Sensor (Wegen der Serienbild-Geschwindigkeit und besseren Video-Qualität); |
Sensorgröße: | Mind. 1/1,7" |
Bildqualität: | Auflösung in Bildmitte nah der 80% Linie; gute Randschärfe ; 800 ISO ohne nennenswerte Einschränkungen einsetzbar. |
Vorgabemöglichkeit: | Schärfung; Farbsättigung; Kontras; evtl.
auch Rauschglättung; 100 ISO für max. Auflösung |
Belichtung: | Echte Irisblende, Blenden-, Zeitautomatik und manuell möglich; Bis zu 15 Sek. einstellbar; mind. 10 Bilder mit bis zu mind. 10 Bilder/Sek. |
Selbstauslöser. | 2, 10 Sek und "10 Sek. + 3 Serienbilder (auch mit Blitz)" →FH100 |
RAW | Für die Zielgruppe sinnvoll, für mich persönlich allerdings weniger wichtig →Hinweis |
Fokusgeschwindigkeit | So schnell wie SLR bzw. Casio ZR100 (> 0,3 Sek. bei WW) |
Monitor | 3" mit mind. 460 000 Subpixel; reflexionsarm |
Blitz | Herausfahrbarer Blitz; Standard-Blitzlichtstecker für Zusatzblitz auf Blitzschiene (→Bild); Vorblitz abschaltbar |
Video-Format: | Full-HD; 30 B/Sek. |
Video-Eigenschaften: | Zoom möglich; Schärfenachführung; Normaler Auslöser benutzbar →Hinweis |
Akku | möglichst 1950 mAh (Wie F10 und FH100) |
Bedienung | Ein-/Aus mit Schiebeschalter (keine versehentliche Betätigung); Möglichkeit, mind. zwei beliebige Programmvorgaben direkt anzuwählen. |
Preis | Bei einer solche Top-Kamera werden anspruchsvolle Käufer nicht auf den Preis achten |
Anmerkungen: | Auf Zubehörschuh (wenn es einen Blitzstecker gibt!), externen elektronischen Sucher, beweglichen Monitor ,Standardakkus und viel Tele kann (muss) verzichtet werden, um die Kamera in der Größe zu beschränken. |
Völlig überflüssig: | Wechseloptik, GPS; Personen-Erkennung; 3D-Bilder; "Lächel-Automatik"; Bunte Gehäuse, unsinnig hohe ISO-Vorgabewerte. |
Henner, 19. Juli 2013 |
Mein "Lastenheft" für meine zukünftige Systemkamera
Um hier eine oft an mich gerichtete Frage zu beantworten: Wenn
ich schon eine Kamera mit APS- oder 4/3" Sensor kaufen wollte, dann
bestimmt eine "spiegellose", die alles bietet (Monitorsucher,
Zubehörschuh, Blitzgerät, beweglichem Monitor usw.).
Sie ist zwar nicht optimal für lange Teleobjektive, aber ich bin ohnehin
kein Telefan. Um nicht ständig das Objektiv wechseln zu müssen, sollte meine große "Zweitkamera für hochwertige Fotos" ein Zoom-Objektiv mit (umgerechnet) 24mm bis mind. 100mm haben und es müsste selbstverständlich auch bei offener Blende und WW rel. randscharfe Bilder liefern. Ein einziges solches Objektiv gibt es zwar, aber es kostet über 1200.- Euro. (→dPreview-Testbericht) . Dann müsste ich für meinen Tanz-Einsatzfall (→Bildbeispiel) kein zusätzliches lichtstarkes (teures) Zusatzobjektiv kaufen. Da ich keine Minderwertigkeitskomplexe habe, muss die Kamera übrigens nicht wie eine "richtige" SLR aussehen (Bullig, Sucher-"Erhebung" in Kameramitte ...).
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Typ | Spiegellose MFT- oder APS-Kamera |
Stabilisator | Sensor (für nicht stabilisierte Objektive) |
MP: | 16MP |
Sensortyp: | BSI |
Sensorgröße: | 4/3" oder APS |
Objektiv: | möglichst 24mm, Tele mind.100mm; stabilisiert; randscharf |
Lichtstärke: | WW möglichst 2,8; |
Bildqualität: | Auflösung in Bildmitte nah der 80% Linie; gute Randschärfe ; 800 ISO ohne nennenswerte Einschränkungen einsetzbar. |
Vorgabemöglichkeit: | Schärfung; Farbsättigung; Kontrast; evtl. auch Rauschglättung; |
Belichtung: | Blenden-, Zeitautomatik und manuell möglich; Bis zu 15 Sek. einstellbar; mind. 10 Bilder mit bis zu mind. 10 Bilder/Sek. |
Selbstauslöser. | 2, 10 Sek. und "10 Sek. + 3 Serienbilder (auch mit Blitz)" →FH100 |
RAW | Für mich persönlich allerdings weniger wichtig →Hinweis |
Fokusgeschwindigkeit | > 0,2 Sek. bei WW |
Monitor | 3" mit mind. 460 000 Subpixel; reflexionsarm, mind. kippbar, besser drehbar. |
Monitorsucher | Mind. 1.440.000 Subpixel (800 x 600 Pixel) |
Blitz | Herausfahrbarer Blitz, LZ mind. 7; Blitzschuh für externen Blitz |
Video-Format: | Full-HD; 30 B/Sek. ; ACVHD und MP4 |
Video-Eigenschaften: | Zoom möglich; (fast) lautlose Schärfenachführung |
Video-Ton | Stereo; mögl. Stecker für externes Mikrofon |
WLAN; NFC | Kontakt zu Smarphone für Bildübertragung und GPS-Daten |
Akku | möglichst 1950 mAh (Wie F10 und FH100) |
Bedienung | Ein-/Aus mit Schiebeschalter (keine versehentliche Betätigung); Möglichkeit, mind. zwei beliebige Programmvorgaben direkt anzuwählen; Panoramafunktion |
Diese Tabelle werde ich
lfd. an den aktuellen "Stand der Technik" anpassen. Henner, 06. August 2013 |
Waren SLRs schon immer besser als kleine Kameras?
Wenn SLR-Besitzer
stolz von ihrer "guten alten Canon 300D" schwärmen, dann will ich sie
nicht ihrer Illusionen berauben, aber ich habe zahllose Bilder, die mit
dieser Kamera gemacht wurden und kann mir ein Urteil erlauben. Die 300D
war zwar für Portrait- und Makro-Fotos besser als Kameras mit kleinem
Sensor, aber sie hatte auch nur 6MP wie die kurz danach herausgekommene
F10. Deshalb konnte sie nicht mehr Details
(Zeilen/Bildhöhe) zeigen und auch bezüglich Rauschen war sie keineswegs
besser!
Warum können aber heutige
APS-Kameras deutlich mehr Auflösung bieten? |
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