Papierbilder von Digital-Fotos |
Letzte Überarbeitung: 24.07.2013 |
Bei aller Begeisterung für digitale Technik.
Manche Bilder möchte man doch mal in die Hand nehmen und herumzeigen können.
Evtl. sogar nach alter Tradition, zusammen mit Kommentaren und anderen
Erinnerungstücken, in ein Fotoalbum einkleben. Welche Möglichkeiten gibt es? |
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Bilder auf Fotopapier
Selbstverständlich müssen Digital-Fotos nicht nur
am Bildschirm betrachtet werden. Sie können entweder mit einem
Farbdrucker ausgedruckt oder aber im Fotogeschäft bestellt werden. Auf Fotopapier
belichtete Papierbilder haben u.a. den Vorteil, dass sie lichtbeständig und rel. unempfindlich gegen Feuchtigkeit
sind. Die Farbqualität von Fotopapier-Bildern wird von keinem noch so guten Drucker übertroffen .... und außerdem sind sie billiger! Bilder im Format 10x15 gibt es schon ab 0,09 Euro.
Für alle, die eine schnelle Datenverbindung
haben, empfiehlt es sich, die Bilder per Internet zu
bestellen und dann bei dem betr. Händler (z.B. Rossmann) abzuholen. So
spart man die Versandkosten. Die Internetbestellung
empfiehlt sich auch deshalb, weil man dabei den Ausschnitt frei
festlegen, rote Augen beseitigen usw. kann.
Beachten sollte man unbedingt, dass
Digitalfotos meist des
Seitenverhältnis 4:3 haben. Bestellt man davon "10 x 15 cm
Bilder", dann werden auf beiden Seiten (eventuell bildwichtige!) Teile
abgeschnitten. Deshalb muss man ggf. ausdrücklich "automatisch beschneiden" oder "nicht
beschneiden" angeben. Dann ist es nämlich gleichgültig, ob man "normale" (4:3)
Bilder oder vorher auf 3:2 oder 16:9 beschnittene Bilder abgibt. Die Bilder werden in der Kopieranstalt nacheinander auf eine z.B. 10 cm
breite Fotopapier-Rolle belichtet. Alle Bildformate sind deshalb 10 cm hoch,
aber unterschiedlich breit (13; 15 bzw. 17,7 cm).
Bei vielen Kopieranstalten werden die Bilder ungefragt
"optimiert". Das führt dann zu
überschärften, unnatürlichen Bildern.
Das wirkt besonders bei Personenaufnahmen meist unnatürlich. Und in
meinem Alter legt man ohnehin nicht unbedingt Wert darauf, dass jede
Falte übertrieben scharf gezeigt wird. Da waren die guten alten analogen
Bilder schmeichelhafter. Aber leider werden auch solche Bilder
heutzutage oft vor dem Kopieren erst digitalisiert. |
Wie viel MP muss die Kamera haben?
Immer wieder werde ich gefragt, ob es bei
10 x 13 cm Papierbildern einen Unterschied zwischen 4 und 12 MP-Kameras
gibt. Eigentlich hätte ein eindeutiger Unterschied erkennbar sein
müssen (Bild-Ausschnitte
aus den Originaldateien). Aber bei der Bildverarbeitung wird aus Kostengründen die Auflösung auf etwa 300 ppi begrenzt, da ja unter
normalen Betrachtungsabstand ohnehin nicht mehr erkannt werden kann. Interessant war übrigens, dass auf einem anderen 10 x 13 cm Bild der in meinem Testbericht bei der Canon Pro1 bemängelte Schärfe-Abfall auch ohne Lupe eindeutig zu sehen war! Fazit: Wichtiger als viele MP ist ein gutes Objektiv! Je größer die gewählten Papierformate sind, um so deutlicher wird selbstverständlich der Unterschied zwischen den Kameras. |
Die moderne Version des guten alten Fotoalbums heißt "Fotobuch". Dazu lädt man sich die entsprechende Software eines Anbieters (z.B. Rossman, ALDI; Lidl usw.) herunter, entscheidet sich für ein bestimmtes Buchformat und wählt dann die Bilder aus. Anzahl, Größe und Rand der Bilder und der Hintergrund wird für jede Seite festgelegt. Ggf. kann auch Text eingefügt werden. Dann wird alles an den Anbieter geschickt und wenige Tage später hält man ein beeindruckendes Fotobuch in den Händen, das sich vorzüglich als Geschenk eignet. Die geforderten 300ppi kann man ggf. durch Hochrechnen der Bilddatei erreichen. → Mehr Infos Wer Wert auf höchste Qualität legt, bestellt eine Version, bei der die Seiten aus echtem Fotopapier bestehen. Dann sieht man mit einer Lupe nicht ein Druckraster sondern weitere Bilddetails. |
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Wer aber unbedingt seine Fotos selbst
ausdrucken will, dem empfehle ich
IrfanView. Dazu wird
das Bild angewählt und dann "Datei > Drucken". Wählt man für das Papier
Hochformat, dann sind z.B. zwei Bilder im Format 15 x 11 unterzubringen.
Dazu wird als Druck-Größe "Spezial" gewählt und dann als Breite "15" und
unten als Einheit "cm" eingegeben. Wenn "proportional" angekreuzt ist,
ermittelt das Programm automatisch die Bildhöhe (z.B.: 11,25). Bei
Vorgabe von z.B. 15,5 cm muss "15.5" (Punkt statt Komma) eingegeben
werden. Nach Ausdruck des Bildes kann dann anschließend ein zweites auf der freien Fläche gedruckt werden.
Nicht vergessen: |
Sogar Poster im Format 80 x 60 cm und größer sind möglich. Dazu müssen aber zwei Voraussetzungen erfüllt sein:
Die erste Forderung wird bereits von vielen Kamera erfüllt. Ggf. kann sie problemlos bei jedem Bild durch Hochrechnen mit einem Bildbearbeitungsprogramm erreicht werden. →Mehr Infos Die zweite Forderung hängt sehr vom jeweiligen Motiv ab. Bei der Großaufnahme eines Kindes oder einer Blume erwartet kein Betrachter, mit der Lupe noch weitere Details erkennen zu können! Solche Poster werden in jedem beliebigen Format ausreichend scharf wirken, wenn sie im jeweils richtigen Betrachtungsabstand (sh. unten) angesehen werden. Anders ist das bei Postern z.B. einer
großen Hochzeitsgesellschaft. Solche Poster sieht man sich nämlich nicht
aus dem üblichen Betrachtungsabstand an, sonder sehr viel näher. Wenn
ich erwarte, dass ich auch bei den hinten stehenden Personen mit Hilfe
einer Lupe noch die
Sommersprossen zählen kann, dann muss die 300ppi-Forderung eingehalten
werden. Da selbst optimale Kameras mit kleinem Sensor nur maximal 2200
Zeilen/Bildhöhe liefern (→
Grafik), sind deshalb nur Poster bis maximal 18 x 24(28) cm möglich, bei
Kameras mit weniger Zeilen/Bildhöhe nur entspr. kleinere. |
Eine besonders beeindruckende Methode,
seine Digitalbilder als Poster zu präsentieren (und zu verschenken),
wird von einigen Internet-Dienstleistern angeboten. Dabei wird das Foto
im Großformat (bis zu 160 x 120 cm) auf Leinwand ausgedruckt und auf
einen Holzrahmen aufgezogen. Die Bilder wirken dann fast wie ein
Gemälde. |
Betrachtungsabstand
Bei der Vorgabe der notwendigen Auflösung (in ppi) von Bildern wird der jeweils übliche Betrachtungsabstand berücksichtigt. Ein kleines 10 x 15 cm Bild natürlich aus kürzerer Entfernung betrachtet als ein 70 x 50 cm Poster. Die folgenden Bilder sind faszinierende
Beispiele für den Einfluss des Betrachtungsabstandes auf die "Auflösung" eines
Bildes. |
Das nächste Bild hat 35 x 29 = 1.015 Pixel. Trotzdem ist das Gesicht aus größerer Entfernung recht deutlich erkennbar! |
Die Bildbeispiele zeigen, dass bei Großpostern (z.B. Wahlplakate), die ja aus größerer
Entfernung betrachtet werden, hohe ppi-Forderungen nicht notwendig sind! "Normaler" Betrachtungsabstand ist übrigens etwa die Länge der jeweiligen Bilddiagonale. Wer näher herangeht, kann nicht mehr das ganze Bild erfassen .... vergleichbar mit der ersten Reihe im Kino.
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Ausschnittvergrößerungen
Im Gegensatz zu Großpostern
sieht man Ausschnittvergrößerungen im Format 10 x 15 cm
natürlich aus einer kürzeren Entfernung an. Deshalb ist es dann sinnvoll,
dass die Kamera eine genügende Anzahl Zeilen/Bildhöhe aufweist. Aber selbst wenn man
aus einem Hochformatbild ein Querformat-Papierbild "herausschneidet", sind
die für ein 10 x 15 cm Papierbild notwendigen 1152 Pixel (sh. unten) für
die Bildhöhe bereits bei einer guten
8MP-Kamera (mit 2611 x 1958 "echten" Pixel) mehr als genügend Reserven
vorhanden. Auch ein 10 x 17 "Panoramabild" ist möglich.
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Zu Zeiten, als noch
nicht alle (!) Fotos digital kopiert wurden, zeigten sie auch bei sehr
geringen Betrachtungsabständen (mit starker Lupe) noch weitere Einzelheiten. Hier
ein Beispiel aus meinem Familien-Archiv (Fotopostkarte aus dem Jahre 1907)
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Wegen der Begrenzung auf 300 ppi nützt bei heutigen Bildern eine Lupe nicht viel!
Das wäre ja nicht so
schlimm, wenn es da nicht noch durch die digitale Verarbeitung den
Moiré-Effekt gäbe! Da sich manchmal die Bildstrukturen (z.B.
Dachziegel!) mit dem Pixelraster des Fotolabors überlagern, sehen die Bilder
auch aus normalem Betrachtungsabstand nicht gerade toll aus! So etwas
konnte früher nicht auftreten! Dagegen hilft nur eines: vor dem
Papierbild-Auftrag die Bilder mit Photoshop auf das Zielformat und 300 ppi
reduzieren. Dadurch wird das Ziegelraster "verunschärft",
so wie das in Digitalkameras durch ein
Anti-Aliasing-Filter erreicht wird. |
www.Henner.info
Letzte Überarbeitung:
20.12.2012