Panasonic FZ200 Testbericht

Letzte Überarbeitung: 31.07.2013

 
Wer gerne Sportaufnahmen macht (wozu ein starkes Teleobjektiv notwendig ist und kurze Belichtungszeiten gefordert sind), für den ging bisher kein Weg an einer Systemkamera und (sehr teuren) Teleobjektive vorbei, denn selbst die großen "Superzoom-Kameras" hatten bei 600mm Tele nur Lichtstärke 5,2 und das zwang zu höheren ISO-Werten. Und dann waren sie den Systemkameras hoffnungslos unterlegen.
Die FZ200 nutzt den Vorteil des kleinen 1/2,3" Sensors ( → mehr Infos) und bietet Blende 2,8 auch bei Tele. Sie kann deshalb z.B. 100 ISO anstelle 400 ISO verwenden.
Weiterer Vorteil: Durch Bl.2,8 und "600mm" Tele (effekt. 108mm) ist ein "Freistellen" sehr gut möglich.
Die Zoomobjektive der Systemkameras mit 600mm Tele sind rel.  lichtschwach, wodurch ihr Vorsprung geringer wird. Abgesehen davon gibt es kein einziges Wechselobjektiv mit einem Zoombereich von 25 bis 600mm.
 

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Zunächst die Pros und Contras aus den technischen Daten:

Pro:

  • Lichtstarke Optik (sogar bei Tele)
  • 25mm WW
  • Beschränkung auf 12MP
  • CMOS-Sensor
  • Manuelle Belichtung möglich
  • 12 B/Sek. (mit Fokus: 5,5 B/Sek.)
  • Bis zu 60(!) Bilder/Sek. (bei 2,5MP)
  • RAW möglich
  • Blitzschuh
  • Sucher (elektr.)
  • beweglicher Monitor
  • Full-HD mit Stereoton
  • Buchse für Zusatzmikrofon
  • Zoom bei Video möglich
  • Sieht aus wie eine Systemkamera

Contra:

  • Kein GPS

 

Meine persönliche Meinung zu den "Contras":

Kein GPS
Ist zwar inzwischen fast Standard, aber durchaus entbehrlich
 


 

Vorab-Kommentar

Panasonic macht mit der Lichtstärke 2,8 bei Tele den Vorteil großer Superzoom-Kameras gegenüber den handlichen "Travelzoom-Kameras" deutlich. Die werden niemals eine solche Lichtstärke bieten können. Wer gerne im Telebereich unterwegs ist, wird diese Kamera zu schätzen wissen, zumal  Systemkameras weder bezüglich Zoombereich noch preislich mithalten können.
Gegenüber z.B. der Canon S100 müssen bei WW ab 400 ISO sicherlich Abstriche bezüglich Bildqualität hingenommen werden. Aber für solche Motive schafft man sich ja eine solche Superzoom-Kamera nicht an.

Bei dem Urahn der FZ200, nämlich der FZ20 , bot Panasonic übrigens schon 2004 eine durchgehende Lichtstärke von 2,8. Allerdings nur 12x Zoom (36-432mm) und kleiner 1/2,5" Sensor mit 5MP.

Henner, 22.07.2012

 


Eigene Testergebnisse
 

Gegner der FZ200 ist meine S100. Warum die, obwohl sie nur 120mm "Tele" bietet? Ganz einfach: Ich möchte nicht für Aufnahmen im Bereich 24 - 120 mm (selbst bei guter Beleuchtung = 100 ISO) zusätzlich die S100 mitnehmen müssen. Die Bilder der FZ200 sollten dann gleich gut sein.
Da ich derzeit zufällig noch die Panasonic TZ25 zur Verfügung habe, wird auch sie mit in den Test einbezogen. Sie ist gewissermaßen die "Taschenausgabe" der FZ200, wenn auch mit deutlich lichtschwächeren 16x Objektiv.

Hier ist die FZ200 mit ihren beiden Gegnern: der Canon S100 und der Panasonic TZ25, der "kleinen Schwester der FZ200. Alle drei haben 24mm (bzw. 25mm) WW. Die S100 trumpft dann mit Blende 2,0 auf, die TZ25 hat nur 3,3 zu bieten. Bei Tele muss die S100 bereits bei 120 mm (bei Blende 5,9!) kapitulieren, die TZ25 kann zwar bis 384mm mithalten, hat dann aber auch nur noch 5,9 zu bieten.
Durch diesen Blick von oben wird deutlich, welchen Vorteil die beiden kleinen Kameras haben: Sie passen in jede Hosentasche, besonders natürlich die S100.
Aber wer sich die FZ200 kauft, der hat sich damit abgefunden, dass die Kamera ihm in einer Tasche um den Hals baumeln wird.



Auflösung

Aus Termingründen wurde zunächst die Auflösung bei 120mm Tele verglichen. Dabei wäre es unfair, auch die S100 auf 100 ISO einzustellen. Bei gleicher Belichtungszeit müsste sie (wegen Blende 5,9) 400 ISO wählen. Und so wurde 400 ISO vorgegeben. Bei der TZ25 übrigens auch, da sie bei 120mm auch schon bei Blende 5,1 ist. Wegen des wechselhaften Wetters, habe ich kurzerhand die Vergleichsfotos vom Balkon aus aufgenommen.
Wie das inzwischen bei mir üblich ist, wurden alle drei dann auf 8000x6000 Pixel (48MP) hochgerechnet und Abschnittsweise 1:1 verglichen.
Ergebnis: Unter diesen Bedingungen kann die FZ200 mit der S100 mithalten. Die TZ25 tut sich etwas schwer. Aber für 400 ISO durchaus nicht übel.
Hier drei
Ausschnitte aus den Bildern.

Unter optimalen Bedingungen wurden die berüchtigten "Rathausbilder" gemacht. Vergrößert auf 48MP ist die S100 eindeutig besser und der kleinere Sensor der FZ200 zeigt selbst bei 100 ISO bereits leichtes Rauschen. Die Schärfe der FZ200 kann aber sicherlich durch entsprechende Vorgaben im Setup noch verbessert werden. Die S100 wurde unter optimierten Bedingungen eingesetzt (→Hinweise).
 


Hier die bisher üblichen "normalen" 1:1 Ausschnitte. Und selbst in dieser Größe wird man sich die Bilder selten ansehen. Die obige Hochrechnung auf 48MP deckt aber Unterschiede auf, die sonst (fast) nicht erkennbar sind, z.B. das Rauschen..



Zum Thema Auflösung und Randschärfe bei 600mm Tele stelle ich hier nur ein
Originalbild zur Verfügung. Aufgenommen vom gleichen Standort.
Dieses Motiv erlaubt es auch, die Schärfe in allen vier Ecken zu beurteilen.

 


Vergleich mit Vollformat-Sensor (Canon 5D Mark II)

Den Besitzer einer Vollformat SLR (21MP) konnte ich überreden, an dem Kameratest teilzunehmen. Hier zunächst 1:1 Bildausschnitte aus den Originaldateien. Natürlich sind bei 21MP mehr Details zu sehen als bei 12MP.


Aber wenn man beide Bilder auf eine Bildhöhe von 2400 Pixel (theoretisch "
echte Pixel" eines 12MP Bildes) reduziert, dann sind praktisch keine Schärfe-Unterschiede mehr vorhanden. Das bedeutet:
Von den Originaldateien angefertigte Poster von 54 x 40 cm (150
ppi) sieht man es nicht an, mit welcher Kamera sie aufgenommen wurden; Ebenfalls Ausschnittvergrößerungen (13 x 10 cm mit 300ppi), die 1/4 der Bildfläche erfassen, Auch auf einem Bildschirm mit der derzeit höchsten Auflösung (1600 Pixel Bildhöhe) ist das nicht erkennbar.
Warum soll man dann eine große, schwere Kamera und mind. drei teure Wechselobjektive mit sich herumschleppen?
Hier 1:1 Ausschnitte aus den beiden reduzierten Bildern:

Voraussetzung ist natürlich, dass bei der FZ200 mit 100 ISO auskommt. Nur dann liefert der kleine 1/2,3" Sensor (fast) rauschfreie Bilder.
Mehr Infos
Jetzt werden vermutlich SLR-Fans sagen: "Schön und gut, aber wenn ich z.B. eine Kirche nicht nur bei Sonnenschein von außen fotografieren will, sondern auch innen?" Dann lautet meine Antwort: Auch das ist mit 100 ISO möglich! Durch den Stabilisator und Blende 2,8 ist z.B. das nebenstehende Foto mit 1/6 Sek. möglich. Und wenn es noch dunkler ist, benutzt man halt  ein Stativ und eine entspr. lange Belichtungszeit, wie in den guten alten Zeiten. Nur wenn sich Besucher dort hektisch bewegen - was in Kirchen selten vorkommt-, muss die FZ200 kapitulieren.
Außerdem wäre es m.E. für solche seltenen Ausnahmen auch mal vertretbar, 800 ISO vorzugeben und mehr Rauschen zu akzeptieren.

 

Randschärfe

Aus bekannten Gründen lege ich aber besonderen Wert auf Randschärfe bei Weitwinkel. Weil ich bisher kein geeignetes Testmotiv gefunden habe, verwende ich meine erprobte Testmethode, die ich auf der Seite "Wie ich teste" ausführlich beschreibe.
Bei 25mm WW zeigte sich, dass die Optik in den Ecken noch rel. scharf zeichnet. Die rel. Gleichmäßigkeit der vier Bilder beweist die gute Justierung der Optik.
Kopiert man die Bildecken-Ausschnittbilder in das zentrale Originalbild und sieht sich das dann formatfüllend auf einem großen Bildschirm an, dann ist in den (einkopierten) Ecken kein Abfall der Schärfe festzustellen. Und das ist mehr, als man von einer solchen 24x Zoomoptik - besonders im extremen WW-Bereich - erwarten kann. Allerdings war das Objektiv auf Blende 4 abgeblendet. Bei offener Blende sind die Ecken nicht so scharf.
Auf dem weiter oben gezeigte Telebild bei 600mm ist kein Randschärfeproblem zu erkennen. Es wurde allerdings - wie die obigen Autoschilder - leicht abgeblendet mit Blende 4 aufgenommen.

Versehentlich wurde dagegen das FZ200-Rathaus-Testbild mit Blende 2,8 aufgenommen und da zeigte die FZ200 in den Randbereichen bei 1:1 Betrachtung eine deutliche Schwäche, Bei einem mit Blende 4 (etwa eine Stunde später) aufgenommenes Bild war der entspr. Bildausschnitt aber so gut wie auf dem rechten Bild (TZ25).

Im Gegensatz zur S100, die bereits bei Blende 2,0 ihre optimale Randschärfe erreicht, ist bei der FZ200 - zumindest im Bereich kurzer Brennweiten - eine Abblendung auf Blende 4,0 empfehlenswert, wenn man auf Randschärfe Wert legt.


 

Rauschverhalten

Dieses Ergebnis hätte ich wirklich nicht erwartet! Bei meinem üblichen Testbild konnte sich die FZ200 sogar bei 1600 ISO recht gut gegen die S100 behaupten. Ich musste zwar die Belichtung manuell korrigieren, um dies Ergebnis zu erzielen, aber das sehe ich als legal an. Die FZ200 erkannte sogar die Kunstlichtbeleuchtung und korrigierte entsprechend.

Ich habe übrigens das auf 2MP reduzierte Testbild der FZ200 ins Netz gestellt. Es hat eine erstaunliche Qualität. Notfalls kann man also auch 1600 ISO einsetzen. Aber wegen Blende 2,8 wird das ohnehin selten vorkommen.

 

Video

Erfreulicherweise bieten die FZ200 und TZ25 neben AVCHD auch das für PCs und Tablets optimale Format MP4. Bei der S100 ist eine anschließende Umrechnung erforderlich.
Zur Beurteilung der Video-Qualität diente wieder mein traditionelles
Testbild. Alle drei Kameras sind gut, aber die S100 lieferte eindeutig das schärfste und brillanteste Ergebnis. Das signalrote Feld wird von der S100 halbwegs richtig getroffen. Die beiden anderen liegen völlig daneben.
Der Praxistest ergab: Bei allen drei Kameras ist Zoomen möglich, die Schärfe wird gut nachgeführt, Hell-/Dunkel-Wechsel sind problemlos. Am großen Bildschirm fällt aber die S100 durch besondere Brillanz auf.
Unter schlechter Beleuchtung zeigt die S100 ihre besondere Klasse. Sie spielt hier den Vorteil ihres rauscharmen Sensors und bei WW von Blende 2,0 aus. Dagegen fallen die beiden anderen Kameras sehr deutlich ab.
Alle drei Kameras haben einen separaten
Video-Auslöser, wobei der bei der S100 am ungünstigsten platziert ist und - nachdem man den Zoomhebel bedient hat - nicht "erfühlt" werden kann. Allerdings kann dann bei der S100 das Video mit dem "normalen" Auslöser gestoppt werden.



Serienbilder

Hier zeigt die FZ200, dass sie eine optimale Kamera für Sportaufnahmen ist! Selbst bei 600mm Tele fokussiert sie sehr flott, besonders mit "Quick-AF". 5,5 Bilder/Sek. kann sie aufnehmen und für jedes die Entfernung neu bestimmen! Unerlässlich bei manchen Sportarten und Tele. Nur durch diese Funktion kann man den "richtigen Moment" erwischen. Bis zu 100 Bilder sind so möglich.


Nebenstehend ein Beispielbild, das der Besitzer der Kamera vor ein paar Tagen aufgenommen hat  (Bl. 2,8; 385mm; 100 ISO; 1/2000 Sek.).


Das folgende Bild zeigt deutlich den "Freistelleffekt" von Blende 2,8 bei 600mm Tele. Bei solch geringer Schärfentiefe ist nicht nur ein schneller, sondern auch ein sehr präziser Autofokus erforderlich.
(100 ISO; 1/2000 Sek.)

Auch die TZ25 bietet bei lfd. Fokussierung 5 B/Sek. (100 Stück), die S100 lediglich 0,8 B/Sek..
Ohne erneute Fokussierung bietet die FZ200 max. 40 Bilder mit 40 B./Sek. in voller Qualität, die S100 gerade einmal max. 8 Bilder mit 9,6 B/Sek. bzw. beliebig viele bei 2,3 B/Sek.
Die Zeiten, als während solcher Serien der Monitor dunkel blieb, sind natürlich auch vorbei.

 

Stabilisator

Bei einem Kurztest des Stabilisators habe ich mehrere Fotos bei 600mm Tele mit 1/20 bis 1/30 Sek. aus der Hand aufgenommen. Nach alter Fotografenregel hätte ich mindestens 1/600 Sek. verwenden müssen. Und in meinem Alter hat man ohnehin nicht mehr die ruhigsten Hände. Aber oh Wunder, fast alle waren fast optimal scharf. Man muss nur mal kurz den Stabilisator abschalten und versuchen, bei 600mm Tele die Kamera auf ein Motiv zu richten, dann weiß man, wie gut der Stabilisator ist ... übrigens auch der von der TZ25.

 

Makro

Die Vorgabe "Makro" erlaubt es, bei WW bis zu 1cm an das Motiv heranzugehen. Aber ich will nicht schon wieder über solche sinnlose Prahlerei lästern. Trotz aufwändiger Beleuchtungstricks komme ich nicht dichter an meine Briefmarke heran als auf dem linken Bild. Das Objektiv schattet sie bereits ab.
Defakto ist die Einstellung "Makro" ohnehin nur eine Erweiterung des Bereichs, in dem die Kamera scharf stellen kann. Bei WW z.B. statt "30cm bis
" dann 1cm bis ∞. Natürlich ist die Geschwindigkeit dann geringer. Anders ausgedrückt: Durch das Abschalten von Makro wird der mögliche Einstellbereich reduziert und die Kamera muss weniger "pumpen"
Mit einer handelsüblichen 4x Vorsatzlinse habe ich übrigens aus "sicherer Entfernung" und mit 180mm Tele das rechte Bild aufgenommen.

 

Monitor

Alle drei Kameras haben einen 3" Monitor mit 460 000 Bildpunkten. Aber nur bei der FZ200 ist er beweglich und entspiegelt. Er wirkt auch subjektiv schärfer. Ansonsten unterscheiden sich die drei kaum bei meinen üblichen Tests.
Als einzige bietet die FZ200 einen "
Monitorsucher" mit 1.321.000 Subpixel, was fast 800x600 Pixel entspricht. Benutzt habe ich ihn allerdings nie.

 

Was noch auffiel

Im Gegensatz zur S100 und TZ25 bietet die FZ200 keine Möglichkeit, "nur" die Bilder anzusehen, ohne das Objektiv erst ausfahren zu müssen.

Die Sonnenblende einzurasten erfordert Mut, da man rel. viel Gewalt anwenden muss.

Bei WW schattet die Sonnenblende der FZ200 unten im Bild ab. Also sie nicht immer auf der Kamera lassen. Bei Blitzaufnahmen ist sie ohnehin überflüssig.

HDR-Aufnahmen bietet die S100 nur mit Stativ, die beiden anderen auch aus der Hand.

Die FZ200 und die TZ25 bieten die Möglichkeit, halbautomatische Panoramaaufnahmen zu machen. Sie sind (gerade) ausreichende ca. 850 Pixel hoch. Der "Assistent" bei der S100 ist kein Ersatz.

Besitzer von Systemkameras werden nur müde lächeln, aber Besitzer von kleinen Kameras (und sogar der großen Fuji 6500) werden meine Freude über den Blitzschuh der FZ200 nachempfinden können.

Die Zoomverstellung am Objektiv (wie z.B. bei der 6500) habe ich vermisst, zumal die Brennweite rel. feinstufig verstellt werden kann. Vermisst habe ich auch die Angabe der jeweils gewählten Brennweite, was bei meinen Testaufnahmen sehr hilfreich gewesen wäre. Das gilt natürlich auch für die TZ25. Beide geben die KB-Brennweite aber in den Exif-Daten an.

Eine Handschlaufe wird bei der FZ200 zwar nicht mitgeliefert, aber bei meiner Fuji 6500 hat sie sich sehr bewährt, als mir im Eifer des Gefechts die Kamera aus der Hand rutschte.

 


 

Hier noch einige Hinweise, die mir ein FZ200 Besitzer geschickt hat:

Panorama-Aufnahmen  können  auch  "hochkant"  durchgeführt  werden. Hierzu  wird  der  Panorama-Modus  angewählt und die Richtung dann mit "Aufw.-Abwärts"  angegeben. Danach wird die Kamera um 90° gedreht und die Aufnahme  kann dann durch links-rechts Schwenk ausgeführt werden. Das   entstehende Bild kann (auch schon in der Kamera)  wieder zurückgedreht  werden  und  hat dann 1136 Pixel Höhe statt der von Dir zurecht monierten dürftigen 850 Pixel.

Makro:  Auch  hier  kann  man  eine  andere  Einstellung der Kamera ausprobieren,  wenn  man  wirklich nah ans Objekt gehen will ohne z.B. Schlagschatten  zu produzieren. Auch ist es nicht jedermanns Sache mit einem WW-Objektiv eine Makroaufnahme mit viel Schärfentiefe zu machen. Stattdessen  kann man mit der FZ-200 auf volle 600mm Tele fahren, dann den  Makromodus  aktivieren  und ist im so genannten "Tele-Makro", wenn man  ca.  1.5m Abstand zum Objekt hält. Im Display erscheint dann eine kleine  Blume  zum  AF  Symbol.  Einfeld-  oder  Spot-AF  wählen.  Die Ergebnisse sind entsprecht gut, weil der eventuell  störende Hintergrund völlig verschwindet.

*  Was  komplett  im Text fehlt, ist der Hinweis, dass die FZ-200 einen Modus  hat,  in  dem sie ein JPEG und gleichzeitig auch eine RAW-Datei des  gleichen  Bildes  abspeichert.  Das ist von unschätzbarem Vorteil sollte  man  einmal  eine  wirklich  wichtige Aufnahme machen und eine
Einstellung  "verhauen"  haben.  Die RAW-Datei ist dann immer noch als Original  vorhanden  und  kann  mit der beiliegenden Software Silkypix zuhause  in  Ruhe  entwickelt  werden. Sogar den Weißabgleich kann man noch  nachträglich machen, von Entrauschen etc. ganz zu schweigen. Ich kenne keine Kamera der 450 Euro Klasse, die ein solches Feature hat!
Sicher,  das erzeugt pro Bild eine 45 MB Duplikatdatei, aber in Zeiten in denen eine 16 GB Class 10 Karte eines Premiumherstellers unter € 15 kostet,  wirklich  kein  Argument  mehr. Habe gerade eine 16GB SanDisk ULTRA bei Saturn für € 13,49 gekauft.

Akkulebensdauer:  die Besitzer der FZ-62/FZ-200 sind sich da einig. Über  600  Bilder  sind  locker  drin.  Und  das  mit  Blitz, Objektiv rein/raus,  Video,  Burstmodus  etc.  Der Akku lädt in unter 2h wieder voll auf. Das ist hervorragend.

Auslöseverzögerung: 0,23s WW bis 0,26s Tele. Stimmt, die Kamera ist sehr  schnell.  Eine Canon G1-X macht auch wunderbare Bilder, ist aber  um  ein Vielfaches langsamer! Für Tier- und Sportphotographie ein sehr sehr wichtiges Feature.

Angabe  der  Brennweite:  Der Zoomfaktor wird immer angegeben. Man kann ja leicht umrechnen. 100mm ist 4x, 300mm ist 12x...

*   Der   Viewfinder/Monitorsucher   ist   bei   starkem   Sonnenlichtunverzichtbar.  Er  blendet alle Displayinformationen ein! Auch bietet der Dioptrieausgleich, eine wunderbares Sache für Brillenträger!

*  Die  Sonnenblende  kann  man  recht einfach aufsetzen, wenn man die Kamera  anschaltet,  das  Objektiv  ein wenig ausfährt und dann leicht gegenläufig zur Sonnenblende dreht. Die Drehmomente kompensieren sich,  as  sich  wirklich  besser  anfühlt und die Blende leichter einrasten lässt. Auch schont es das "Getriebe".

*  Übrigens:  auch  als  Teleskop lässt sich die FZ-200 verwenden. Hier eines  meiner  ersten(!)  Bilder  mit der Kamera. Freistehend habe ich einmal  ausprobiert, welchen  Einfluss  der  Bildstabilisator hat. Das Ergebnis hat mich wirklich überrascht.
http://up.picr.de/15346742iw.jpg (auf 1280 x 960 heruntergerechnet) Daten:  ISO  100,  Blende  4, 1/2000, iAutomatik, voller Zoom (600mm = 24x), JPEG Kompressionsfaktor übrigens über 45:1 !

 

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Abschlusskommentar

Panasonic hat 2002 mit der FZ10 den Reigen der "Superzoom-Kameras" eröffnet. Inzwischen gibt es eine riesige Anzahl dieses Kameratyps und auch die sich explosionsartig vermehrenden "spiegellosen Systemkameras" können der Beliebtheit der Superzooms nichts anhaben. Bieten sie doch fast alle Möglichkeiten der Systemkameras. Und den "Nachteil", dass man die Objektive nicht wechseln kann, kompensieren sie durch einen Zoombereich, für den Systemkameras einen Koffer voller Wechselobjektive benötigen. (Ein "Superzoom-Wechsel-Objektiv" für APS-Kameras bietet max. nur 29mm bis nur 432mm Tele bei 6,3(!) und kostet mehr als die FZ200)
Der einzige wirkliche Nachteil ist nur ihr rel. kleiner Sensor ... durch den allerdings der große Zoombereich erst möglich wird. Aber 99% aller Fotoamateure sieht sich seine Bilder ohnehin nur am PC- oder TV-Bildschirm an und dann ist kein Unterschied zu Systemkameras erkennbar ... solange man einen Bogen um hohe ISO-Werte machen kann (→mehr Infos).

Und genau hier liegt der Produktvorteil der FZ200. Durch die durchgehende Lichtstärke von Blende 2,8 kann man selbst bei Tele-Aufnahmen von schnell bewegten Objekten bei 100 ISO bleiben. Dass auch die anderen "Zutaten" der FZ200 optimal sind, hat mir dieser Test gezeigt. Womit können andere Superzooms denn wohl die FZ200 übertrumpfen? Ist z.B. 1200mm Tele wirklich so verlockend? Ich bin sicher, dass Panasonic mit der FZ200 das Segment der Superzoomkameras gründlich aufmischen wird.

Wenn ich mir heute eine "Kamera zum Umhängen" kaufen wollte, dann müsste ich nicht lange überlegen.

Henner, 09.10.2012

 

 


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