Kamera-Eigenschaften
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Letzte Überarbeitung: 13.06.2013

 
Nachdem wir uns für einen Kamera-Typ entschieden haben, müssen wir nun die Eigenschaften festlegen, die wir von unserer Kamera erwarten.

 


Auf welche Eigenschaften muss ich achten?

MP (Megapixel)
Damit wird festgelegt, wie stark man die Fotos vergrößern kann. Mehr als 12MP sind bei kleinen Kameras (1/2,3" Sensor) aber sinnlos, da selbst das beste Objektiv nicht mehr erfassen kann.
Kameras mit großem Sensor (Typ 7 und 8) können auch mehr als 12Mp erfassen. Aber selbst 10MP ist für rel. große Poster oder Ausschnittvergrößerungen genug. → Mehr Infos

Weitwinkel
Je mehr Weitwinkel eine Kamera bietet, um so mehr Personen bekomme ich bei Innen-Aufnehmen mit auf das Bild. 28mm ist gut, 24mm ist besser. → Mehr Infos

Tele
Je größer die Zahl ist, um so mehr kann man entfernte Motive "heranzoomen". Zu viel Tele geht aber häufig zu Lasten der Bildqualität. Außerdem sind die Telebrennweiten oft sehr lichtschwach (→Lichtstärke). Das erfordert zu lange Belichtungszeiten und die Bilder sind dann verwackelt.

Zoom (Bereich von Weitwinkel bis Tele)
Breits 3x Zoom ermöglicht ein beeindruckendes Spiel mit der Perspektive. → Mehr Infos

Lichtstärke
Die beiden Zahlen (z.B. 1:3,5 - 5,6) gelten für die Lichtstärke von Weitwinkel bzw. Tele. Je kleiner die Zahlen, um so problemloser sind Fotos bei schlechter Beleuchtung möglich. Bei Weitwinkel ist z.B. 1:3,5 üblich. Besser ist 2,8 oder gar 2,0.

Freistellmöglichkeit
Wer gerne Portraitaufnahmen von Einzelpersonen macht, der - und fast nur der - sollte auf geringe Schärfentiefe der Kamera achten. Mit erheblich mehr Kosten und Schleppaufwand muss er sich dann aber abfinden. Mehr Infos
In der Mehrzahl der Fälle ist aber eine größere Schärfentiefe vorteilhaft.

Batterien (Akku)
Wichtig ist, dass man möglichst viele Fotos aufnehmen kann, ohne wieder Aufladen zu müssen. Mindestens 300 Bilder sollten möglich sein. 1.100 mAh sind zu wenig. Besser sind z.B. 1950 mAh. Sonst ist ein Reserveakku nötig. Vorteilhaft sind Kameras, die mit handelsüblichen AA-Akkus auskommen. Dann tun es notfalls auch gewöhnliche Batterien. Die Kameras sind dann aber auch dicker.→ Mehr Infos

Akku-Ladegerät
Bei vielen Kameras kann der (Spezial-)Akku auch in der Kamera geladen werden. Besonders lobenswert, wenn das mit einem handelsüblichen USB-Kabel möglich ist. Für das parallele Aufladen eines Reserveakkus ist allerdings ein zusätzliches Ladegerät hilfreich, besonders wenn der Akku nur eine rel. geringe Kapazität hat.

Blitz (eingebauter)
Der eingebaute Blitz sollte so weit wie möglich vom Objektiv entfern sein, sonst besteht die Gefahr von "Roten Augen". Optimal sind Blitzer, die aus der Kamera herausgefahren werden.

Speicherchip
Standard ist heutzutage der SD-Chip. Von Kameras, die exotische Chips (xD bzw. Memory-Stick) benötigen, rate ich ab. Die gibt es nicht überall zu kaufen und manche Lesegeräte haben damit Probleme. → Mehr Infos

Monitor (Auflösung; Größe; nicht spiegelnd)
Üblich sind heute 3" Monitore. Die Auflösung von 230.400 Sub-Pixel (= 320x240 Pixel) reicht zwar aus, aber 420.000 oder gar 920.00 Sub-Pixel sind besser für das Vorführen der Bilder am Kamera-Monitor. Ein
AMOLED Monitor sorgt für brillante Farben. → Mehr Infos

Beweglicher Monitor
Für Aufnahmen aus ungewöhnlichen Positionen (Über Menschenmenge hinweg, "Froschperspektive") ist es hilfreich, wenn man den Monitor abklappen kann. Zwangsläufig ist dann aber die Kamera dicker. → Mehr Infos

Sucher
Ein Durchsicht- oder gar Monitorsucher ist nur bei sehr wenigen (meist teuren) Kameras eingebaut. Erfahrungsgemäß kommt man aber mit einem (guten) Bildmonitor auch bei Sonnenschein durchaus zurecht.  → Mehr Infos

Manuelle Belichtung
Die Belichtungsautomatik liefert nicht für alle Situationen die optimale Lösung. Dann ist es hilfreich, wenn man für schnelle Bewegungen z.B. eine kurze Belichtungszeit manuell vorgeben kann.
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Serienaufnahmen
Bei Sportaufnahmen ist es extrem schwierig, exakt den richtigen Moment zu erwischen. Da ist es hilfreich, wenn die Kamera die Möglichkeit bietet, mehrere Aufnahmen direkt nacheinander zu machen. Mind. 5/Sekunde sollten es dann schon sein.
Bei Selbstauslöser-Gruppenaufnahmen erwischt man selten den Augenblick wo alle lächeln. Da hilft ein Selbstauslöser, der automatisch 3 Bilder nacheinander macht.  → Mehr Infos

ISO-Empfindlichkeit
Manche Kameras bieten z.B. 3200 ISO und mehr, obwohl sie nur einen kleinen Sensor haben, der bei dieser Empfindlichkeitsstufe entsetzlich "rauschende" (grieseliege) Bilder liefert. Also nicht von einstellbaren hohen ISO-Werten beeindrucken lassen!  → Mehr Infos

RAW
Wer seine Bilder professionell nachbearbeiten will, wird nicht nur JPG-Bilder sondern auch RAW aufnehmen wollen. → Mehr Infos

fd (Gesichtserkennung)
Seit 2006 bieten fast alle Kameras die Möglichkeit, Gesichter zu erkennen und darauf Schärfe und Belichtung einzustellen. Das funktioniert aber nur dann, wenn die Personen direkt in die Kamera sehen. → Mehr Infos

Panorama
Manche Kameras bieten die Möglichkeit, automatisch ein Panoramabild zu erstellen. Dazu muss man nur die Kamera langsam schwenken, während sie zahllose Aufnahmen macht und anschießend zu einem Panoramabild zusammenfasst.  Mehr Infos

HDR
Bei Motiven mit extremen Helligkeitsunterschieden kann die Kamera normalerweise sich nur entweder für die hellen oder aber die dunklen Bereiche entscheiden. Die anderen sind dann entweder zu dunkel bzw. zu hell. Im HDR-Modus macht die Kamera mehrere Aufnahmen mit verschiedenen Belichtungen und berechnet daraus ein optimales Bild, das sowohl die hellen als die dunklen Bereiche erfasst.   → Mehr Infos

Zubehörschuh
Ein solcher Zubehörschuh ist z.B. sehr hilfreich, wenn man einen starken Zusatzblitz benutzen will. Er wird dann direkt von der Kamera ausgelöst und nicht über einen störanfälligen Lichtsensor.
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GPS
Manche Kameras bieten die Möglichkeit, dass jedes Bild mit der Information versehen wird, wo es aufgenommen wurde. Das klappt aber nicht, wenn die Kamera gerade eingeschaltet wurde und natürlich auch nur im Freien. Ob man so etwas wirklich braucht, kann man aber anzweifeln. Moderne Kameras können übrigens die GPS-Daten eines Handys übernehmen.
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WLAN
Mehr und mehr Kameras sind internetfähig und können über WLAN Bilder verschicken. Manche sind sogar voll internetfähig  → Mehr Infos

NFC
Für den Datenaustausch Kamera --> Smartphone bzw. Tablet über (sehr) kurze Distanz wird oft NFC verwendet. → Mehr Infos

Video
Wer mal die Möglichkeiten von Videoclips erkannt hat, wird nicht darauf verzichten wollen. Die Kamera sollte mindestens 720p (1080x720) bieten. Besser ist natürlich 1080p (Full-HD). Als Standard hat sich AVC-HD etabliert. Ideal ist aber eine Umschaltmöglichkeit auf MP4, was bei manchen PCs problemloser ist.  → Mehr Infos

 

... Eigenschaften, die nur in Testberichten stehen

Auflösung
Die Anzahl MP sagt nicht viel. Wirklich entscheidend ist die tatsächliche Auflösung [Zeilen pro Bildhöhe]. Damit wird erkennbar, wie viele Bilddetails von der Kamera erfasst werden können. Und das können bei einer 10MP-Kamera durchaus mehr als bei einer 18MP-Kamera sein. Diese Angaben kann man nur einigen qualifizierten Testberichten entnehmen (Beispiel).
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Randschärfe
Bei vielen Motiven (z.B. Luftaufnahmen) ist es wichtig, dass die Bilder bis in den Ecken möglichst gleichmäßig scharf sind. → Mehr Infos

Rauschen
Je mehr MP eine Kameras bei gleicher Sensorgröße hat, um so kleiner sind die lichtempfindlichen Sensorzellen. Sie fangen weniger Licht ein und das Signal muss mehr verstärkt werden. Folge: Das Bild "rauscht" - besonders bei höheren ISO-Werte - , einfarbige Flächen sind "griesselig") 
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Makro-Eigenschaften
Kamerahersteller prahlen in Prospekten oft damit, dass ihre Kamera bis auf 1cm an ein Motiv herangehen kann. Dann ist es aber abgeschattet vom Objektiv und zumeist stark verzerrt. Wichtiger ist die Frage, wie groß die kleinste Fläche ist, die (unverzerrt und aus sinnvoller Entfernung) aufgenommen werden kann.  → Mehr Infos

Auslöseverzögerung
Ein besonderes Ärgernis mancher Digitalkameras - und damit wichtig bei der Kauf-Entscheidung - ist die "Auslöseverzögerung"! Man sieht ein Motiv, reißt die Kamera hoch, drückt ab ....... und es passiert mehr als endlose 2 Sekunden lang nichts, bis die Kamera endlich scharf gestellt und ausgelöst hat! Wesentlichen Anteil hat dabei die Fokussierzeit. Danach folgt die echte Auslöseverzögerung. Deshalb ist es irreführend, wenn mit einer "Auslöseverzögerung" von 0,005 Sek. geworben wird, aber nicht verraten wird, wie lange die Fokussierung dauert! Nach vorheriger Fokussierung (Druckpunkt!) lösen alle Kameras (fast) sofort aus. Aber es gibt auch Kameras mit einer Auslöseverzögerung von 0,1 Sek.. Bei sich schnell bewegende Motiven (z.B. Kinder) stimmt die Entfernung dann nicht mehr, wenn die Kamera auslöst. Außerdem sind spontane Fotos mit Vorfokussierung nur begrenzt möglich.
Die bisher schnellste (Sony T7) schafft Fokussierung und Auslösung in 0,1 Sekunden!
Mehr zum Thema Autofokus

Bei manchen Kameras muss man vorab schon 7 Sekunden warten, bis sie überhaupt startklar ist!  Nach der Aufnahme muss man dann manchmal 8 Sekunden warten, bis die nächste Aufnahme möglich ist.
Aber nicht alle Kameras sind so behäbig! Deshalb: lass dir die Kamera deiner Wahl beim Händler vorführen!

Testmethode:
Geh' an eine Straße, schraub die Kamera auf ein Stativ, stell' auf eine bestimmte Stelle scharf (halb durchdrücken) und drück' den Auslöser dann ganz durch, wenn ein vorbeifahrender Radfahrer genau an dieser Stelle ist. Wenn du eine gute Reaktionszeit hast und die Kamera eine geringe Auslöseverzögerung, dann wirst du ihn bestimmt erwischen. Ganz anders ist das Ergebnis, wenn du vorher nicht scharf gestellt hast, sondern den Auslöser sofort voll durchdrückst! Wetten, dass der Radfahrer bei fast allen Kameras gar nicht auf dem Bild ist?

Bei schlechter Beleuchtung
Die in Testzeitungen angegebenen Fokus-Verzögerungen werden üblicherweise bei heller Beleuchtung ermittelt. Bei schlechter Beleuchtung sind sie um ein Vielfaches länger! Da aber viele Fotos in Innenräumen (Blitzaufnahmen!) aufgenommen werden, verhindert diese Verzögerung viele spontane Schnappschüsse, wenn man nicht vorher fokussiert hat.
Fazit: Wer Wert auf spontane Fotos bei schlechter Beleuchtung legt, sollte die Kamera seiner Wahl auch unter diesen Bedingungen vorher testen!

 


Weitere Hinweise zur Kamerawahl: Checkliste für die Auswahl


 

Anhang:

Sinnvolle Möglichkeiten mancher Kameras

Es gibt viele sinnvolle Möglichkeiten, die manche Kameras bereits heute bieten und die vielleicht bald Standard sind! Derzeit fallen mir folgende Dinge auf: (Stand: 03.11.2012)

Allgemein:

  • Großer interner Speicher (macht Reserve-Chips überflüssig) Sony T700 mit 4GB!

  • Auf PC kopierte Bilder können (reduziert) in Kamera verbleiben (Album)

  • Möglichkeit, zwei verschiedene Speicherchip-Typen zu verwenden. Ist aber bei Sony, Fuji und Olympus ein Eingeständnis, dass man mit den eigenen Exoten auf das falsche Pferd gesetzt hat.

  • Kamera fotografiert vorab schon Seriefotos vor vollständigem Drücken des Auslösers

  • Drei Serien-Blitzaufnahmen nacheinander möglich.

  • Vorblitz kann abgeschaltet werden. Dadurch ist kein Spezial-Blitzgerät nötig.

  • Infrarot Fernauslösung

  • Wasser- und staubdicht

  • Unkaputtbar bis zu 2 Meter Fallhöhe

  • Verriegelungsknopf verhindert unbeabsichtigtes Verstellen des Modus-Wählrades.

  • Standard-USB-Verbindung mit PC zur Bildüberspielung und Aufladung des Akkus


Automatik-Funktionen

  • Wichtige Motivprogramme über Wählrad direkt anwählbar

  • Eigene "Motivprogramme" können vorgegeben werden → Hinweis

  • Kamera-Prozessor erkennt Bewegungen und veranlasst eine kürzere Belichtungszeit u./o. höhere ISO-Werte

  • Kamera erkennt rote Augen und beseitigt sie automatisch.

  • Kamera erkennt "leuchtende" Hunde-Augen und beseitigt sie automatisch.

  • "Automatik-Makro" schaltet bei Nahaufnahmen automatisch auf Makro um

  • Automatische Wahl eines Motivprogramms (Portrait, Gegenlicht, Sport ...)

  • Kombination kurz nacheinander aufgenommener Fotos bei schlechter Beleuchtung.

  • Kamera nimmt für Portraits zusätzlich ein Foto mit abweichender Entfernungseinstellung auf und kombiniert beide zu einem Portrait vor unscharfen Hintergrund.

  • Kamera macht mehrere Aufnahmen und speichert die beste (Schärfe, Lächeln ..).


Monitor:

  • Monitor mit 922.000 Pixel Auflösung.

  • Großer Monitor (3,5")

  • "High Angle" - Modus lenkt die Dioden des Kamera-Monitors so um, dass auch bei am ausgestreckten Arm (Aufnahmen über eine Menschenmenge usw.) auch auf einem fest eingebauten Monitor das Motiv gut zu erkennen ist.

  • AMOLED Monitor für brillante Farben

  • Kleiner, zusätzlicher Bildschirm vorne für Selbstporträts.

  • Einblendung einer Wasserwaage zur waagerechten Ausrichtung der Kamera


Video:

  • Zoomen auch bei Video möglich (Leiser(!) Motorzoom mit reduzierter Geschwindigkeit)

  • Stabilisator wirkt auch bei Video.

  • Zeitlupen-Modus mit 240 Bilder/Sekunde.

  • Der (m.E. überflüssige) separate Video-Auslöser kann mit anderen Funktionen belegt werden.

  • "Past-Movie"-Funktion speichert bereits die letzten 5 Sekunden vor dem Beginn der Video-Aufnahme


GPS:

  • Kompass erkennt Blickrichtung der Kamera bei GPS

  • Kamera kann als "Geo-Logger" eingesetzt werden.

 

Eine Kamera mit allen diesen Möglichkeiten und optimaler Bildqualität wird es aber wohl nie geben

 

Start dieser Seite am 30.10.2012


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